Geschichte der Kirche
Deutschland: Zeittafel


„Deutschland: Zeittafel“, Geschichte weltweit: Deutschland, 2021

„Deutschland: Zeittafel“, Geschichte weltweit: Deutschland

Deutschland: Zeittafel

September 1840 • Hamburg, Deutscher BundJames Howard, ein Neubekehrter aus England, zieht nach Hamburg und ist der erste Heilige der Letzten Tage, der auf dem Territorium des Deutschen Bundes das Evangelium verkündet.

Januar–August 1842 • Regensburg, Deutscher BundAuf seinem Rückweg aus Jerusalem verbringt Elder Orson Hyde vom Kollegium der Zwölf Apostel sieben Monate in Regensburg und veranlasst die Veröffentlichung der Abhandlung „Ein Ruf aus der Wüste“, die eine der ersten Berichte über Joseph Smiths erste Vision enthält.

1843 • Darmstadt, Deutscher BundJohann Greenig, ein in den Vereinigten Staaten getaufter deutscher Bekehrter, verkündet eine Zeit lang das Evangelium in Darmstadt und gründet nach eigenen Angaben dort den ersten Zweig in Deutschland.

15. September 1851 • Schleswig, Herzogtum SchleswigGeorge P. Dykes tauft in der Stadt Schleswig Anna Hoth und ihre Tochter Oline. Dies sind die ersten belegten Taufen im Gebiet des heutigen Deutschlands.

Oktober 1851 • HamburgElder John Taylor vom Kollegium der Zwölf Apostel und George Viett, ein in Paris getaufter Deutscher, schließen sich George P. Dykes an, der in Hamburg das Evangelium verkündet. Unter der Leitung Taylors beginnen Dykes und Viett mit der Übersetzung des Buches Mormon.

25. Mai 1852 • HamburgDas Buch Mormon wird in deutscher Sprache veröffentlicht. Ebenfalls in Druck geht eine Sonderausgabe mit deutschen und französischen Übersetzungen auf jeweils gegenüberliegenden Seiten.

1. August 1852 • HamburgDer Zweig Hamburg wird mit 12 Mitgliedern gegründet.

August–September 1854 • HamburgAufgrund falscher Berichte von abtrünnigen ehemaligen Mitgliedern wird Missionspräsident George C. Riser verhaftet, und die Missionare werden der Stadt Hamburg verwiesen.

1855 • Deutscher BundNachdem die meisten deutschen Mitglieder nach Utah ausgewandert sind, wird die Deutsche Mission aufgelöst.

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Karl G. Mäser

1855 • Dresden, Sachsen

Nach der Lektüre eines Pamphlets gegen die Kirche schreibt Karl G. Mäser, ein Direktor des Budich-Instituts, an die Skandinavische Mission mit der Bitte, man möge Missionare zu ihm schicken. Mäser und acht weitere lassen sich bald darauf taufen, und ein kleiner Zweig wird gegründet, mit Mäser als Präsident.

1860 • KarlsruheMissionare der Schweizerisch-Italienischen Mission beginnen, das Evangelium in Süddeutschland zu verkünden. Serge Ballif, ein ehemaliger protestantischer Geistlicher aus der Schweiz, gründet einen Zweig in Karlsruhe, den ersten in Süddeutschland.

1868 • Deutschland und die SchweizDie Schweizerisch-Deutsche Mission wird gegründet. Karl G. Mäser wird am 12. Juni 1868 als Missionspräsident berufen und beginnt bald mit der Veröffentlichung der deutschsprachigen Zeitschrift Der Stern für die Mitglieder in Deutschland und in der Schweiz.

1871 • Deutsches Kaiserreich1871 wird in Versailles bei Paris das Deutsche Kaiserreich zur Vereinigung der deutschen Staaten ausgerufen.

April 1876 • DeutschlandDas Buch Lehre und Bündnisse wird in deutscher Sprache veröffentlicht.

1882 • DeutschlandDie Köstliche Perle wird in deutscher Sprache veröffentlicht.

23. August 1884 • BerlinDie erste Frauenhilfsvereinigung in Deutschland wird im Zweig Berlin gegründet, mit Pauline Kowallis als Präsidentin.

1901 • DeutschlandDie Zahl der Mitglieder in Deutschland überschreitet 2.000.

12. August 1906 • BerlinJoseph F. Smith, der Präsident der Kirche, besucht die deutschen Mitglieder in Berlin. Dies ist der erste Besuch eines Präsidenten der Kirche in Deutschland.

1914–1919 • DeutschlandIm Verlauf des Ersten Weltkriegs verlassen alle Missionare aus Nordamerika Deutschland. In ihrer Abwesenheit nehmen einheimische Mitglieder Missionsberufungen an, verkünden das Evangelium in ihren Heimatregionen und versammeln sich so oft wie möglich in ihren Zweigen. Während des Krieges lassen sich mehr als 500 Neubekehrte taufen.

6. Februar 1919 • WeimarBei der Nationalversammlung wird von den koalierenden Parteien ein neuer Reichspräsident gewählt und eine Nachkriegsregierung für Deutschland wird aufgestellt. Am 11. August 1919 wird eine neue Verfassung einschließlich vieler neuer Bürgerrechte wie der Religionsfreiheit verabschiedet.

August 1919 • DeutschlandDie Schweizerisch-Deutsche Mission verteilt tausende Kilogramm Lebensmittel und andere Hilfsgüter unter den Mitgliedern in Deutschland.

1920er • Brasilien, Argentinien, Irland, Litauen und PolenSchulden aus dem Ersten Weltkrieg führen in Deutschland zu einer verheerenden Wirtschaftskrise. Viele Menschen, darunter auch einige Heilige der Letzten Tage, verlassen Deutschland, um woanders ihr Glück zu suchen. In Brasilien, Argentinien, Irland, Litauen und Polen werden deutschsprachige Zweige gegründet.

1930–1933 • DeutschlandDie Weltwirtschaftskrise führt in ganz Deutschland zu großer Arbeitslosigkeit. Mitglieder in Hamburg fasten jeden Monat einen zusätzlichen Tag, um zur Linderung des Massenelends beizutragen. Viele einheimische Mitglieder nehmen Missionsberufungen an.

1933–1945 • DeutschlandNach der Wahl Adolf Hitlers zum Reichskanzler konfiszieren Vertreter der NSDAP Kirchenliteratur, lösen Pfadfinderorganisationen auf, verbieten Versammlungen der Kirche in Zeiten von Parteikundgebungen und beginnen mit der Festnahme und Befragung von Mitgliedern der Kirche.

31. Mai 1936 • BerlinAn einer Veranstaltung der Gemeinschaftlichen Fortbildungsvereinigung in Berlin nehmen über 700 Jugendliche aus ganz Deutschland teil.

Juli 1937 • Deutschland, Österreich und die SchweizHeber J. Grant, der Präsident der Kirche, besucht die Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

14. April 1939 • DeutschlandAlfred C. Rees, der Präsident der Ostdeutschen Mission, veröffentlicht die Broschüre „Im Lande der Mormonen“, eine Abhandlung über die Geschichte und die Lehre der Kirche im offiziellen NSDAP-Blatt Völkischer Beobachter.

August 1939–September 1940 • EuropaWegen der zunehmenden Spannungen in Europa werden alle Missionare aus den europäischen Ländern abgezogen. Am 1. September 1939 marschieren die Nationalsozialisten nach Polen ein und lösen damit den Zweiten Weltkrieg aus. Der Stern, die örtliche Zeitschrift der Kirche, wird auf staatliche Anordnung hin im September 1940 eingestellt.

27. Oktober 1942 • BerlinHelmuth Hübener, ein 17-jähriges Mitglied aus dem Zweig St. Georg in Hamburg, wird wegen der Verbreitung von selbstgeschriebenen Flugblättern gegen die Propaganda der Nationalsozialisten hingerichtet. Rudolph Wobbe und Karl-Heinz Schnibbe, zwei weitere junge Heilige der Letzten Tage, werden wegen Beihilfe zu Haftstrafen in Arbeitslagern verurteilt.

Mai 1945 • DeutschlandAm Ende des Zweiten Weltkriegs sind mehr als 600 deutsche Mitglieder getötet worden, 2.500 werden vermisst, die meisten sind obdachlos, und fast jedes Gemeindehaus ist zerstört. Viele Mitglieder entfliehen der Zerstörung über ein Netzwerk von Heiligen der Letzten Tage in Wolfsgrün, Cottbus, Chemnitz und Langen.

14. Januar 1946 • DeutschlandElder Ezra Taft Benson vom Kollegium der Zwölf Apostel, zu der Zeit Präsident der Europäischen Mission, beaufsichtigt die Verteilung von etwa 2.500 Tonnen von der Kirche gespendeten Hilfsgütern in Deutschland und den umliegenden Ländern.

16. November 1947 • NiederlandeMitglieder der Kirche in den Niederlanden lassen den hungernden Mitgliedern in Deutschland ihre gesamte Kartoffelernte zukommen.

Juni 1952 • BerlinDavid O. McKay, der Präsident der Kirche, weiht Gemeindehäuser in Berlin-Charlottenburg, Berlin-Dahlem und Hannover.

7. Dezember 1953 • Bundesrepublik DeutschlandDie Kirche wird als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt, womit sie rechtlich gleichgestellt ist mit anderen etablierten Kirchen in Deutschland.

1. Januar 1960 • Frankfurt am MainDie Europäische Mission wird neu gegründet, mit Hauptsitz in Frankfurt.

10. September 1961 • BerlinDer Pfahl Berlin wird als erster Pfahl in Deutschland gegründet, mit Rudi H. Seehagen als Präsident. Noch im gleichen Jahr werden der Pfahl Stuttgart und der Pfahl Hamburg gegründet.

1965–1967 • Bundesrepublik DeutschlandDank eines entsprechenden Programms der Kirche können Gemeindehäuser in Augsburg, Celle, Darmstadt, Dortmund, Essen, Freiburg im Breisgau, München und Nürnberg gebaut werden.

10. November 1968 • Deutsche Demokratische RepublikBei seinem ersten Besuch in Ostdeutschland verheißt Elder Thomas S. Monson vom Kollegium der Zwölf Apostel den ostdeutschen Mitgliedern die gleichen Segnungen, derer sich die Mitglieder der Kirche in aller Welt erfreuen.

1. Oktober 1977 • Salt Lake City, UtahF. Enzio Busche wird als Generalautorität-Siebziger berufen. Er ist der erste deutsche Staatsbürger, der als Generalautorität berufen wird.

29. August 1982 • Freiberg, DDRDer Pfahl Freiberg wird gegründet, mit Frank Herbert Apel als Präsident.

29. und 30. Juni 1985 • FreibergDer Freiberg-Tempel wird von Thomas S. Monson geweiht.

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Frankfurt-Tempel

28. August 1987 • Frankfurt am Main

Der Frankfurt-Tempel wird von Ezra Taft Benson geweiht.

3. Oktober 1990 • DeutschlandOst- und Westdeutschland werden wiedervereinigt.

Februar 1998 • NeubrandenburgMitglieder des Distrikts Neubrandenburg spielen bei einem Konzert über 10.000 D-Mark Spenden zugunsten behinderter Jugendlicher in der Region ein.

11. November 2001 • HerneDie Gemeinde Herne, die erste Einheit der Kirche im Ruhrgebiet, feiert den 100. Jahrestag ihrer Gründung.

2. Oktober 2004 • Salt Lake CityDieter F. Uchtdorf wird als Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel bestätigt.

2008 • Erlangen2003 sammeln und spenden Mitglieder der Gemeinde Erlangen Spielzeug, das dort dem Ronald-McDonald-Haus für Familien mit schwerkranken Kindern zugutekommt. Fünf Jahre später helfen ein Dutzend Freiwillige der Kirche bei der Renovierung des Gebäudes, außerdem unterstützt die Kirche die Arbeiten mit einer Geldspende.

2. Februar 2010 • Rhein-Main-GebietFrauen aus elf Frauenhilfsvereinigungen der Heiligen der Letzten Tage im Rhein-Main-Gebiet verkaufen Handgemachtes bei einem Weihnachtsbasar und spenden die Einnahmen in Höhe von 3.685 Euro einem Frauenhaus in Offenbach für neue Möbel und die Renovierung eines Spielzimmers für die Kinder.

2011–2013 • HamburgBei einer Konzertreihe unter der Schirmherrschaft des Pfahles Hamburg treten namhafte deutsche Musiker auf.

6. Juli 2018 • BerlinElder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel. Es ist das erste Treffen dieser Art. Bis dahin war noch kein Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit einem deutschen Bundeskanzler zusammengekommen. Kanzlerin Merkel und Elder Uchtdorf sprechen über die aktuelle Lage in Deutschland und die Mitwirkung der Kirche im Land.

8. Januar 2020 • BerlinDie Schule der Jugendstrafanstalt in Berlin wird zu Ehren des jungen Heiligen der Letzten Tage, der gegen die Nazipropaganda gekämpft hatte, zur Helmuth-Hübener-Schule.