2000–2009
Eine Zeit, um neu anzufangen
April 2000


Eine Zeit, um neu anzufangen

Nehmen wir uns ein wenig Zeit, in uns zu gehen, nachzudenken, was wir tun können, um unser Leben zu verbessern und ein besseres Beispiel dafür zu werden, wie ein Heiliger der Letzten Tage sein soll.

Sicher sind Sie es langsam müde, mir zuzuhören. Ich werde mein Bestes tun.

Was für eine wunderbare Konferenz dies doch war, meine Brüder und Schwestern. Wir haben uns über alles gefreut, was geschehen ist. Die Sprecher waren alle inspiriert. Die Musik war herrlich. Die Gebete waren schön und haben uns bewegt. Wir sind durch unsere Anwesenheit in jeder Hinsicht erbaut worden.

In meiner Jugend gab es ein beliebtes Musikstück, darin hieß es: „Das Lied ist aus, doch die Melodie klingt nach.“1

Ich bete darum, dass dies auch bei dieser Konferenz der Fall sein wird. Wenn wir nach Hause zurückkehren, werden wir hoffentlich angenehme Erinnerungen und ein liebevolles Andenken an dieses besondere Ereignis haben.

Wenn wir nach Hause zurückkehren, gehen wir mit Dankbarkeit im Herzen. Wir haben an der 170. Frühjahrs-Generalkonferenz der Kirche teilgenommen. Zum ersten Mal haben wir dieses große neue Gebäude genutzt. Wir sind am 1. und 2. April des Jahres 2000 hier gewesen, dem Anfang eines neuen Jahrhunderts und eines großartigen neuen Jahrtausends. In all dem liegt etwas wunderbar Bedeutungsvolles. Es ist eine Zeit, um neu anzufangen.

Ich hoffe, dass wir alle noch lange an das denken, was wir gehört haben, vor allem an das, was wir gefühlt haben. Möge es zu einem Anker im Leben werden, einer Anleitung, nach der wir leben, eine Zeit der Schulung, wo wir gelernt haben, unser Handeln gegenüber anderen und unsere Einstellung gegenüber uns selbst zu prägen.

Ich bete darum, dass diese Konferenz sich in unserer Familie spürbar auswirken wird.

Ich hoffe, dass jeder von uns ein besserer Ehemann, eine bessere Ehefrau wird, dem anderen gegenüber gütiger, aufmerksamer, zurückhaltender mit Kritik und freigebiger mit Komplimenten. Ich hoffe, dass wir als Väter und Mütter mehr danach streben, unsere Kinder in der „Zucht und Ermahnung des Herrn“ großzuziehen (Epheser 6:4), sie mit Achtung und Liebe zu behandeln, sie bei jeder Gelegenheit zu ermuntern und uns mit kritischen äußerungen zurückzuhalten. Ich hoffe, dass wir als Söhne und Töchter mehr Achtung zeigen als bisher, dass wir unsere Eltern mit dem Wissen betrachten, dass sie uns lieben, und dass wir uns bemühen, gehorsamer zu sein und ihren Rat zu befolgen.

Gehen wir als Heilige der Letzten Tage auf die Menschen anderen Glaubens zu. Handeln wir nie arrogant oder pharisäerhaft. Bringen wir ihnen vielmehr Liebe und Achtung und Hilfe entgegen. Wir werden sehr verkannt, und ich fürchte, dass wir selbst dazu beitragen. Wir können toleranter, geselliger, freundlicher und vorbildlicher sein als in der Vergangenheit. Lehren wir unsere Kinder, andere freundschaftlich, mit Achtung, Liebe und Wertschätzung zu behandeln. Das wird bessere Ergebnisse bringen als Egoismus und Arroganz.

Studieren wir die Wege des Herrn, sein Leben und seine Lehren in den heiligen Schriften, die er uns gegeben hat. Nehmen wir uns ein wenig Zeit, in uns zu gehen, nachzudenken, was wir tun können, um unser Leben zu verbessern und ein besseres Beispiel dafür zu werden, wie ein Heiliger der Letzten Tage sein soll.

Gehen wir in unserem Missionsdienst auf die Welt zu und lehren wir alle, die zuhören wollen, dass das Evangelium wiederhergestellt wurde. Sprechen wir ohne Furcht, aber auch ohne Selbstgerechtigkeit, von der ersten Vision; geben wir Zeugnis vom Buch Mormon und der Wiederherstellung des Priestertums. Gehen wir auf die Knie, meine Brüder und Schwestern, und beten wir darum, andere zur Freude des Evangeliums zu führen.

Zum Schluss möchte ich Ihnen noch kurz über unsere Tempel berichten. Bis heute haben wir 76 in Betrieb. Das sind sehr viel mehr als noch vor wenigen Jahren. Am kommenden Donnerstag werden wir den Palmyra-Tempel weihen. Das wird ein besonderes Ereignis. Vom Tempel aus hat man einen Blick auf den heiligen Wald. Am Sonntag--am nächsten Sonntag--werden wir dann den Fresno-Tempel (Kalifornien) weihen. Wir haben vor, im Jahr 2000 insgesamt 36 neue Tempel zu weihen. Ich denke, dass wir alles schaffen werden, was wir uns vorgenommen haben. Einige weitere Tempel, die sich im Bau befinden oder angekündigt wurden, werden erst 2001 oder 2002 fertig sein.

Zusätzlich kündigen wir jetzt auf dieser Konferenz an, dass wir hoffen, einen Tempel in Aba in Nigeria zu bauen. Bruder Pace, vielleicht verzögert sich der Tempel in Ghana, aber wir hoffen, dass es in Nigeria keine Verzögerung geben wird. Weitere in Asunción, Paraguay, in Helsinki, Finnland, in Lubbock, Texas, in Snowflake, Arizona, und irgendwo im Drei-Städte-Gebiet des Staates Washington.

Wir sind also weiterhin dabei, den Tempel zu unseren Mitgliedern zu bringen.

Nun haben wir also sozusagen die Probefahrt hinter uns. Dieses Gebäude ist bis auf den letzten Platz besetzt. Ich kann nirgends einen leeren Platz entdecken. Es ist ein Wunder! Es ist gewaltig und wunderbar, und wir danken dem Herrn von ganzem Herzen dafür.

Ich lasse Ihnen meine Liebe und meinen Segen und mein Zeugnis von diesem göttlichen Werk. Gott, unser ewiger Vater, lebt. Sie wissen das. Ich weiß das. Sein geliebter Sohn, der auferstandene Erlöser der Welt, steht an seiner Seite. Auch das wissen Sie, wie ich es weiß. Sie erschienen dem Propheten Joseph Smith und leiteten dieses herrliche Werk ein. Wie glücklich sind wir doch, dazuzugehören. Richten wir uns ein wenig mehr auf, und lassen wir die Würde eines guten Charakters durch unser Leben sichtbar werden. Darum bete ich demütig im Namen dessen, der unser großer Erlöser ist, ja des Herrn, Jesus Christus, amen.

Möge Gott Sie segnen, meine lieben Freunde, meine Brüder, meine Schwestern, meine Mitarbeiter in diesem großartigen und heiligen Werk. Danke.

  1. Irving Berlin, „The Song Is Ended (but the Melody Lingers On)“ (1927).