1990–1999
Neue Tempel, in denen die „krönenden Segnungen des Evangeliums“ zu finden sind
April 1998


Neue Tempel, in denen die „krönenden Segnungen des Evangeliums“ zu finden sind

Mögen die Schleusen des Himmels sich öffnen und sich über uns als Volk Segnungen ergießen, während wir unerschrocken und voll Glauben an den Herrn sein ewiges Werk verrichten.

Ich habe hier von meinem Platz aus hinuntergeschaut und in der ersten Reihe des Tabernakels eine Gruppe von Otavaloindianern aus dem Hochland Ecuadors gesehen, und ich möchte diesen wundervollen Menschen, diesen glaubenstreuen Heiligen der Letzten Tage, die von so weither gekommen sind, um mit uns an der Konferenz teilzunehmen, meine Wertschätzung aussprechen. Vielen, vielen Dank, meine Brüder und Schwestern.

Für den Fall, daß Sie nicht wissen, wo Otavalo liegt, also, man fährt nach Quito, dann über den äquator, und man kommt in die Dörfer des Hochlands in den herrlichen Bergen Ecuadors, dort leben diese friedliebenden, wundervollen Menschen.

Jetzt, zum Schluß dieser großartigen Versammlung, die das ganze Land erreicht und die Meere überquert hat, bekunde ich in Demut und Dankbarkeit meine Wertschätzung für alle, die teilgenommen haben, wozu auch diejenigen gehören, die zugehört haben. Die Musik war wundervoll. Die Gebete waren inspirierend. Die Ansprachen sind unter den Eingebungen des Heiligen Geistes erarbeitet und gehalten worden. Wir haben uns mit dankbarem Herzen zusammen gefreut. Jetzt, da wir nach Hause zurückkehren, ist es unsere Aufgabe, die Wahrheiten, von denen hier gesprochen wurde, in unser tägliches Leben zu übertragen.

Ich möchte nun zum Abschluß etwas ankündigen. Wie ich bereits angedeutet hatte, sind wir in den letzten Monaten viel unter den Mitgliedern der Kirche umhergereist. Ich war bei vielen, die nur wenig weltliche Güter besaßen. Aber sie haben im Herzen den großen, brennenden Glauben an dieses Werk der Letzten Tage. Sie lieben die Kirche. Sie lieben das Evangelium. Sie lieben den Herrn und wollen seinen Willen tun. Sie zahlen den Zehnten, so bescheiden er auch ist. Sie bringen gewaltige Opfer, um den Tempel zu besuchen. Sie reisen tagelang in Bussen und mit alten Booten. Sie sparen ihr Geld und verzichten auf so manches, um das alles zu ermöglichen.

Sie brauchen den Tempel in ihrer Nähe ­ sie brauchen kleine, schöne Tempel, die ihnen zugänglich sind.

Deshalb nehme ich jetzt die Gelegenheit wahr, der gesamten Kirche ein Programm anzukündigen, laut dem sofort rund 30 kleinere Tempel gebaut werden. Sie werden in Europa, in Asien, in Australien und auf den Fidschiinseln, in Mexiko und Zentral- und Südamerika und in Afrika sowie in den Vereinigten Staaten und in Kanada stehen. Sie werden alle nötigen Einrichtungen haben, die man braucht, um die heiligen Handlungen des Hauses des Herrn zu vollziehen.

Es wird ein gewaltiges Unterfangen werden. Es ist noch nie zuvor etwas auch nur annähernd ähnliches versucht worden. Diese Tempel werden zusätzlich zu den 17 Tempeln gebaut, die bereits im Bau befindlich sind ­ nämlich in England, Spanien, Ecuador, Bolivien, der Dominikanischen Republik, Brasilien, Kolumbien, Billings in Montana, Houston in Texas, Boston in Massachusetts, White Plains in New York und Albuquerque in New Mexico; daneben bauen wir die kleineren Tempel in Anchorage in Alaska, Monticello in Utah und in Colonia Juárez in Mexiko. Das sind dann insgesamt 47 neue Tempel zusätzlich zu den 51, die bereits in Betrieb sind. Ich glaube, wir fügen besser noch zwei weitere hinzu, damit es bis zum Ende des Jahrhunderts 100 sind ­ wenn 2000 Jahre vergangen sind, seit „unser Herr und Erretter Jesus Christus im Fleische gekommen ist“ (LuB 20:1). Wir bewegen uns mit diesem Programm auf einem Niveau, wie wir es bisher nicht kannten.

Ich werde Ihnen jetzt nicht die konkreten Städte nennen. Die Pfahlpräsidenten werden davon erfahren, wenn die Bauplätze erworben werden. Ich bin sicher, daß die Mitglieder der Kirche viel darüber spekulieren werden, ob auch in ihrer Stadt einer dieser Tempel stehen wird.

Wenn die heiligen Handlungen des Tempels ein wesentlicher Bestandteil des wiederhergestellten Evangeliums sind, und ich bezeuge, daß dem so ist, müssen wir auch die Möglichkeiten dafür schaffen, daß sie vollzogen werden können. Unsere gesamten umfangreichen familiengeschichtlichen Anstrengungen sind auf die Tempelarbeit ausgerichtet. Sie dienen keinem anderen Zweck. Die heiligen Handlungen des Tempels werden die krönenden Segnungen, die die Kirche anzubieten hat.

Ich kann dem nur hinzufügen, daß, wenn diese 30 oder 32 gebaut worden sind, weitere folgen werden.

Möge Gott die glaubenstreuen Heiligen der Letzten Tage segnen. Möge es Ihnen gut gehen, und mögen Sie nach den Geboten leben. Mögen alle ehrlich, ja, großzügig sein, wo es um das Zahlen des Zehnten und der übrigen Spenden geht, und mögen die Schleusen des Himmels sich öffnen und sich über uns als Volk Segnungen ergießen, während wir unerschrocken und voll Glauben an den Herrn sein ewiges Werk verrichten.

Bruder Ronald Poelmans Ansprache über den Zehnten hat mich zutiefst berührt. Wir haben als Jungen in derselben Gemeinde gewohnt. Wir hatten denselben Bischof. Wir haben als Jungen ein bißchen Zehnten gezahlt, und ich kann bezeugen, daß der Herr uns in den Jahren, die seitdem vergangen sind, gesegnet hat. Ich sehe vor meinem geistigen Auge noch, wie seine liebe Mutter mit ihren Kindern niedergekniet ist und den Herrn angefleht hat und wie sie ihm dafür gedankt hat, daß sie von ihrem bescheidenen Einkommen etwas abgeben durften, um seinem Gebot gehorsam zu sein.

Mögen bei uns zu Hause, in unserer Familie Frieden und Eintracht und Liebe herrschen. Möge das Zeugnis davon, daß dieses große Werk lebendig und heilig und wahr ist, in unserem Leben zum Ausdruck kommen. Mögen wir uns alle gemeinsam daran erfreuen, ihn, von dem alle Segnungen kommen, zu lobpreisen, ihn, unseren herrlichen Führer, unseren erhabenen Erlöser.

Darum bete ich jetzt, zum Schluß dieser großen und bedeutsamen und historischen Konferenz, von Herzen, meine geliebten Brüder und Schwestern. Gott helfe uns, im besten Sinne des Wortes Heilige der Letzten Tage zu sein. Darum bete ich von Herzen, im Namen Jesu Christi, amen.