1990–1999
Unsere neuen Mitglieder und die jungen Männer
April 1997


Unsere neuen Mitglieder und die jungen Männer

Jedes neue Mitglied ist kostbar. Jedes neue Mitglied ist ein Sohn beziehungsweise eine Tochter Gottes. Jedes neue Mitglied ist eine große, schwerwiegende Verantwortung.

Ich bekräftige alles, was heute Abend gesagt worden ist. Ich hoffe, Sie haben sehr aufmerksam zugehört.

Präsident Monson hat darüber gesprochen, daß wir die neuen Mitglieder nicht verlieren dürfen. Ich bekräftige, was er gesagt hat, und möchte selbst auch auf dieses Thema eingehen.

Jedes Jahr werden sehr viele Menschen Mitglied der Kirche, und zwar vor allem aufgrund der Anstrengungen der Missionare. Letztes Jahr haben rund 321 385 Menschen sich taufen lassen - Männer, Frauen und Kinder. Das ist eine so große Zahl, daß wir in einem einzigen Jahr 100 neue Zionspfähle hätten. Einhundert neue Pfähle pro Jahr. Stellen Sie sich das vor! Das bedeutet, daß jeder von uns ganz dringend aufgefordert ist, diejenigen, die zu uns stoßen, mit in die Gemeinschaft zu integrieren.

Es ist nicht leicht, Mitglied dieser Kirche zu werden. In den meisten Fällen gehört dazu, daß man alte Gewohnheiten ablegt, den Umgang mit alten Freunden und Bekannten aufgibt und in eine neue Gesellschaft eintritt, die anders und ziemlich anspruchsvoll ist.

Da wir immer mehr neue Mitglieder haben, müssen wir uns auch immer mehr anstrengen, ihnen zu helfen, daß sie ihren Weg finden. Jeder von ihnen braucht dreierlei - einen Freund, eine Aufgabe und daß sie „durch das gute Wort Gottes genährt” werden (siehe Moroni 6:4). Es ist unsere Pflicht, ihnen dies alles zu geben.

Um das zu veranschaulichen, möchte ich Ihnen von einem Fall erzählen, wo ich versagt habe. Ich nehme an, daß manche Menschen meinen, ich hätte noch nie irgendwelche Fehlschläge erlebt. Ein Beispiel dafür möchte ich Ihnen jedenfalls erzählen.

Während ich vor dreiundsechzig Jahren auf den britischen Inseln auf Mission war, haben mein Mitarbeiter und ich einen jungen Mann im Evangelium unterwiesen, den ich dann taufen durfte. Er war gebildet und kultiviert. Er war sehr wißbegierig. Ich war so stolz auf diesen talentierten jungen Mann, der da in die Kirche gekommen war. Ich hatte das Gefühl, er brächte alle Eigenschaften mit, die ihn befähigten, einmal in der Kirche ein Führer zu werden.

Er war noch dabei, die große Umstellung vom Neubekehrten zum Mitglied zu bewältigen. Für eine kurze Zeit vor meiner Entlassung durfte ich sein Freund sein. Dann wurde ich entlassen und fuhr wieder nach Hause. Er erhielt in dem Zweig in London eine kleine Aufgabe. Er wußte nicht, was von ihm erwartet wurde, und machte einen Fehler. Der Leiter der Organisation, in der er diente, war ein Mann, den ich bestenfalls als Menschen mit wenig Liebe und voll heftiger Kritik beschreiben kann. Ziemlich unbarmherzig setzte er meinem Freund, der den Fehler begangen hatte, zu.

Der junge Mann verließ unseren angemieteten Saal an dem Abend zutiefst verletzt von dem, was sein präsidierender Beamter ihm gesagt hatte. Er sagte sich: „Wenn das solche Menschen sind, gehe ich da nicht wieder hin.”

Er wurde inaktiv. Die Jahre vergingen. Der Krieg kam, und er diente in der britischen Armee. Seine erste Frau starb. Nach dem Krieg heiratete er eine Frau, deren Vater protestantischer Geistlicher war. Das förderte seinen Glauben auch nicht gerade.

Als ich in England war, versuchte ich verzweifelt, ihn zu finden. Sein Mitgliedsschein enthielt keinerlei Angaben zu seiner aktuellen Adresse. Ich kam wieder nach Hause und konnte ihn endlich, nach langer Suche, ausfindig machen.

Ich schrieb ihm. Er antwortete, ohne aber das Evangelium zu erwähnen.

Bei meinem nächsten Besuch in England suchte ich wieder nach ihm. Ich fand ihn an dem Tag, als ich wieder abreisen mußte. Ich rief ihn an, und wir trafen uns am U-Bahnhof. Wir umarmten einander herzlich. Ich hatte kaum Zeit bis zum Abflug, aber wir unterhielten uns kurz und spürten meiner Meinung nach auch noch die alte Freundschaft. Er umarmte mich wieder, ehe ich abreiste. Ich beschloß, ihn nie wieder aus den Augen zu verlieren. Im Laufe der Jahre schrieb ich ihm - Briefe, von denen ich hoffte, sie würden ihm als Ansporn dienen und ihn dazu bewegen, zur Kirche zurückzukehren. Er schrieb zurück, aber ohne die Kirche zu erwähnen.

Die Jahre vergingen. Ich wurde älter und er auch. Er ging in Rente und zog in die Schweiz. Einmal, als ich in der Schweiz war, nahm ich mir die Zeit, das Dorf, in dem er wohnte, aufzusuchen. Wir verbrachten einen großen Teil des Tages miteinander - er, seine Frau, meine Frau und ich. Es war wundervoll, aber es war offensichtlich, daß das Feuer des Glaubens längst erloschen war. Ich versuchte alles, was mir einfiel, sah aber keine Möglichkeit, es wieder zu entfachen. Ich schrieb ihm weiterhin. Ich schickte ihm Bücher, Zeitschriften, Aufnahmen vom Tabernakelchor und anderes, wofür er sich immer bedankte.

Vor ein paar Monaten ist er gestorben. Seine Frau hat es mir mitgeteilt. Sie schrieb: „Sie waren der allerbeste Freund, den er je hatte.”

Mir liefen die Tränen über das Gesicht, während ich den Brief las. Ich wußte, ich hatte versagt. Vielleicht, wenn ich dagewesen wäre, als er damals den ersten Schlag erhielt, vielleicht wäre sein Leben dann anders verlaufen. Ich glaube, ich hätte ihm damals helfen können. Ich glaube, ich hätte die Wunde, die ihm zu schaffen machte, verbinden können. Ich habe nur den einen Trost, daß ich es versucht habe. Und ich habe nur den einen Kummer, daß ich versagt habe.

Die Herausforderung ist heute größer als je zuvor, da die Zahl der neuen Mitglieder größer ist, als wir es je erlebt

haben. Ein Programm dafür, wie wir die neuen Mitglieder behalten und stärken können, wird bald an die ganze Kirche hinausgehen. Ich flehe Sie an, Brüder, jeden einzelnen von Ihnen, beteiligen Sie sich an dieser großen Anstrengung. Jedes neue Mitglied ist kostbar. Jedes neue Mitglied ist ein Sohn beziehungsweise eine Tochter Gottes. Jedes neue Mitglied ist eine große, schwerwiegende Verantwortung.

Moroni hat vor langer Zeit von diesen Menschen gesprochen, mit denen wir es in unserer heutigen Zeit zu tun haben, und gesagt:

„Auch nahmen sie keinen für die Taufe an, außer er trat mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist vor und bezeugte der Kirche, daß er wahrhaftig von all seinen Sünden umgekehrt war.

Und niemand wurde für die Taufe angenommen, der nicht den Namen Christi auf sich nahm mit der Entschlossenheit, ihm bis ans Ende zu dienen.” (Moroni 6:2,3.)

Ich glaube, daß diese neuen Mitglieder ein Zeugnis vom Evangelium haben. Ich denke, sie haben Glauben an den Herrn Jesus Christus und wissen, daß er wirklich Gott ist. Ich glaube, daß sie wahrhaftig von ihren Sünden umgekehrt sind und daß sie fest entschlossen sind, dem Herrn zu dienen.

Moroni sagt weiter über die Zeit nach ihrer Taufe:

„Und nachdem sie für die Taufe angenommen worden waren und nachdem durch die Macht des Heiligen Geistes auf sie eingewirkt worden war und sie gesäubert worden waren, wurden sie dem Volk der Kirche Christi zugezählt; und ihr Name wurde aufgenommen, damit ihrer gedacht würde und sie durch das gute Wort Gottes genährt würden, um sie auf dem rechten Weg zu halten, um sie beständig wachsam zu halten im Beten, sich allein auf die Verdienste Christi verlassend, des Urhebers und Vollenders ihres Glaubens.” (Moroni 6:4.)

Heute wie damals werden die neuen Mitglieder „dem Volk der Kirche zugezählt … damit ihrer gedacht wird und sie durch das gute Wort Gottes genährt würden, um sie auf dem rechten Weg zu halten, um sie beständig wachsam zu halten im Beten”. Brüder, helfen wir ihnen doch bei ihren ersten Schritten als Mitglied.

Dies ist eine Arbeit für jeden. Es ist eine Arbeit für die Heimlehrer und die Besuchslehrerinnen. Es ist eine Arbeit für die Bischofschaft, für die Priestertumskollegien, für die FHV, die jungen Männer und die Jungen Damen, ja, sogar für die P V.

Ich war erst letzten Sonntag in der Fast- und Zeugnisversammlung. Ein fünfzehn-,sechzehnjähriger Junge stand vor der Gemeinde und sagte, er habe beschlossen, sich taufen zu lassen.

Dann trat einer der Jungen aus dem Lehrerkollegium ans Mikrophon, um ihm zu sagen, daß er ihn liebhatte, und um ihm zu sagen, daß er genau das Richtige tat, und ihm zu versichern, daß sie ihm alle zur Seite stehen und ihm helfen würden. Es war ein wundervolles Erlebnis, zu hören, wie diese jungen Männer ihrem Freund ihre Wertschätzung und ihren Ansporn bekundeten. Ich bin fest davon überzeugt, daß alle diese Jungen, einschließlich des einen, der letzten Montag getauft wurde, auf Mission gehen werden.

In einem Presseinterview bin ich vor kurzem gefragt worden: „Was verschafft Ihnen die größte Zufriedenheit, wenn Sie heute die Arbeit der Kirche betrachten?”

Meine Antwort: „Die größte Zufriedenheit verschafft es mir, wenn ich sehe, was das Evangelium für die Menschen bewirkt. Es vermittelt ihnen eine neue Einstellung zum Leben. Es vermittelt ihnen eine Perspektive, die sie nie zuvor empfunden haben. Es erhebt ihren Blick auf das, was edel und göttlich ist. Es geschieht mit ihnen etwas, das wundervoll anzusehen ist. Sie blicken auf Christus und leben auf.”

Jetzt, Brüder, bitte ich einen jeden von Ihnen, bei diesem großen Unterfangen mitzumachen. Wir brauchen Ihre Freundlichkeit. Wir brauchen Ihr Verantwortungsbewußtsein. Der Erretter aller Menschen hat die neunundneunzig allein gelassen, um den einen zu suchen, der verloren war. Der eine, der verloren war, hätte sich nicht verlaufen müssen. Aber wenn er irgendwo da draußen im Finstern ist und wir die neunundneunzig allein lassen müssen, um ihn zu finden, müssen wir das auch tun. (Siehe Lukas 15:3-7.)

Ich denke, das ist alles, was ich heute Abend dazu sagen werde, außer daß ich noch sagen möchte, daß es nichts Wichtigeres gibt.

Jetzt wende ich mich einem anderen Thema zu.

Ich möchte zu den jungen Männern sprechen. Ich habe mir als Text die Briefe des Paulus an seinen jungen Freund und Mitarbeiter Timotheus gewählt. Ich habe schon ausführlich aus diesen Briefen zitiert, wenn ich zu den Missionaren gesprochen habe, und ich spreche heute zu euch als den künftigen Missionaren.

Ich stelle mir Paulus als den alten, wettergegerbten Lehrer ewiger Wahrheit vor. Er schreibt an seinen jungen Freund, zu dem er großes Vertrauen hat und den er sehr liebt.

Er sagt unter anderem: „Dafür arbeiten und kämpfen wir, denn wir haben unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt, den Retter aller Menschen, besonders der Gläubigen.” (l Timotheus 4:10.)

Paulus wurde verfolgt und vertrieben, er wurde gehaßt und verachtet. Schließlich wurde ihm das Leben genommen, weil er furchtlos vom Erlöser aller Menschen Zeugnis gegeben hatte.

Wir müssen bereit sein, das gleiche zu tun.

Wie Nephi verkündet hat: „Und wir reden von Christus, wir freuen uns über Christus, wir predigen Christus, wir prophezeien von Christus, und wir schreiben gemäß unseren Prophezeiungen, damit unsere Kinder wissen mögen, von welcher Quelle sie Vergebung ihrer Sünden erhoffen können.” (2 Nephi 25:26.)

Paulus schreibt weiter an Timotheus: „Niemand soll dich wegen deiner Jugend geringschätzen. Sei den Gläubigen ein Vorbild in deinen Worten, in deinem Lebenswandel, in der Liebe, im Glauben, in der Lauterkeit.” (l Timotheus 4:12.)

Diejenigen, die wir unterweisen, werden über unsere Jugend hinwegsehen, wenn wir in unseren Worten, in unserem Lebenswandel, in der Liebe, im Glauben, in der Lauterkeit den Geist Christi widerspiegeln. Wir dürfen nicht fluchen. Wir dürfen keine schmutzigen Wörter in den Mund nehmen, wir dürfen uns nicht auf unreine Gedanken, Worte und Taten einlassen, sonst können wir den Geist des Herrn nicht mit uns haben.

Paulus sagt weiter: „Vernachlässige die Gnade nicht, die in dir ist und die dir verliehen wurde, als dir die Ältesten aufgrund prophetischer Worte gemeinsam die Hände auflegten.” (l Timotheus 4:14.)

Jeder von euch Diakonen, Lehrern und Priestern ist von jemandem ordiniert worden, der die entsprechende Vollmacht hatte, in den meisten Fällen von eurem Vater beziehungsweise Bischof. Ihr habt eine große und kostbare Gabe erhalten. Ihr könnt die Wahrheit sprechen. Ihr müßt die Wahrheit sprechen. Ihr könnt von den großen und guten Dingen des Evangeliums Zeugnis geben. Das ist eure Gabe, die ihr aus Gnade erhalten habt. Vernachlässigt sie nicht!

Paulus fährt fort: „Achte auf dich selbst und auf die Lehre; halte daran fest! Wenn du das tust, rettest du dich und alle, die auf dich hören.” (l Timotheus 4:16.)

Wenn ihr euch um eure Kameraden kümmert und ihnen im Glauben beisteht, werdet ihr sie selbst und auch euch retten.

Noch einmal der Rat des Paulus an Timotheus: „Bewahre dich rein!” (l Timotheus 5:22.)

Das sind schlichte Worte. Aber sie sind so überaus wichtig. Paulus sagt im wesentlichen: halte dich von allem fern, was dich herabzieht und dich in geistiger Hinsicht vernichtet. Halte dich von Fernsehsendungen fern, die zu unreinen Gedanken und unreiner Sprache führen. Halte dich von Videos fern, die dich zu bösen Gedanken verleiten. Sie helfen dir nicht. Sie schaden dir nur. Halte dich von Büchern und Zeitschriften fern, die in ihrer Ausdrucksweise und Darstellung vulgär und schmutzig sind. Bewahre dich rein.

Um mit den Worten des Paulus fortzufahren: „Denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht.” (l Timotheus 6:10.)

Und jetzt komme ich zu dieser bedeutenden Aussage des Paulus: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen.” (2 Timotheus 1:7,8.)

Nicht Gott hat uns den Geist der Verzagtheit gegeben; der kommt vom Widersacher. Viele von uns haben Angst vor dem, was unsere Peer Group sagt, Angst davor, daß man verächtlich auf uns blickt und uns kritisiert, wenn wir für das einstehen, was richtig ist. Aber ich erinnere euch an dies: „Schlecht zu sein hat noch nie glücklich gemacht.” (Alma 41:10.) Das Böse hat noch nie glücklich gemacht. Die Sünde hat noch nie glücklich gemacht. Glücklich wird man in der Macht und Liebe und der wundervollen Einfachheit des Evangeliums Jesu Christi.

Wir brauchen nicht prüde zu sein. Wir brauchen uns nicht in der Ecke zu verstecken. Wir brauchen uns nicht zu schämen. Wir haben das Großartigste auf der ganzen Welt, das Evangelium des Herrn. Paulus gibt uns diesen Auftrag: „Schäme dich also nicht, dich zu unserem Herrn zu bekennen.”

Als Diakon, Lehrer und Priester, der zum heiligen Priestertum ordiniert worden ist, können wir aufrecht dastehen und furchtlos und ohne Ausflüchte unser Zeugnis von Jesus Christus verkündigen.

Und noch einmal Paulus: „Bemüh dich darum, dich vor Gott zu bewähren als ein Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht.” (2 Timotheus 2:15.)

Wenn wir aufgerufen würden, vor Gott zu stehen und ihm über uns Rechenschaft abzulegen, könnten wir das dann tun, ohne in Verlegenheit zu geraten? Dazu fordert Paulus seinen jungen Freund auf. Dazu fordert er einen jeden von uns auf. Er sagt weiter: „Gottlosem Geschwätz geh aus dem Weg; solche Menschen geraten immer tiefer in die Gottlosigkeit.” (2 Timotheus 2:16.)

Er warnt uns davor, unsere Zeit zu vertun und sie mit Sinnlosigkeit zu vergeuden. Müßiggang führt zu Bösem.

Er fährt fort: „Flieh vor den Begierden der Jugend; strebe unermüdlich nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden, zusammen mit all denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.” (2 Timotheus 2:22.)

Sir Galahad hat gesagt: „Meine Stärke ist wie die Stärke von zehn, denn mein Herz ist rein.” (Alfred, Lord Tennyson, Sir Galahad, 1842.)

Wir können es gar nicht häufig genug sagen. Flieht vor den Begierden der Jugend. Haltet euch von Drogen fern. Sie können euch völlig vernichten. Meidet sie wie die Pest, denn das sind sie. Meidet üble, schmutzige Reden. Sie können euch vernichten. Seid völlig ehrlich. Unehrlichkeit kann verderben und vernichten. Befolgt das Wort der Weisheit. Ihr könnt nicht rauchen, ihr dürft nicht rauchen. Ihr dürft keinen Tabak kauen. Ihr könnt keinen Alkohol trinken. Ihr tragt das Priestertum Gottes. Ihr müßt euch über all das erheben, was euch so verführerisch lockt. Betet immer. Ruft den Herrn im Glauben an, dann hört er euer Beten. Er liebt euch. Er möchte euch segnen. Und das tut er auch, wenn ihr so lebt, daß ihr seines Segens würdig seid.

Ihr steht vor großen Herausforderungen. Ihr bewegt euch auf eine Welt voll erbitterten Wettbewerbs zu. Ihr müßt euch eine so gute Ausbildung verschaffen, wie ihr nur könnt. Der Herr hat uns darin unterwiesen, wie wichtig Bildung ist. Sie qualifiziert euch für größere Möglichkeiten. Sie befähigt euch, in der großen Welt der Möglichkeiten, die vor euch liegt, etwas Sinnvolles zu tun. Wenn ihr studieren könnt und wollt, dann tut das. Wenn ihr nicht studieren wollt, dann besucht eine Berufsschule oder andere Bildungseinrichtung, um eure Fähigkeiten zu vertiefen und zu erweitern.

Bereitet euch jetzt darauf vor, auf Mission zu gehen. Es wird keine Last sein. Es wird keine Zeitverschwendung sein. Es wird eine großartige Gelegenheit und eine große Herausforderung sein. Eure Mission wird für euch etwas bewirken, wie nichts anderes es kann. Sie wird eure Fähigkeiten vertiefen. Sie wird euch als Führer schulen. Sie wird euer Zeugnis tief in eurem Herzen verankern. Ihr werdet anderen ein Segen sein, wie ihr für euch selbst ein Segen seid. Eure Mission wird euch Gott und seinem Sohn näherbringen, wenn ihr von ihm Zeugnis gebt.

Eure Erkenntnis vom Evangelium wird sich festigen und vertiefen. Eure Liebe zu euren Mitmenschen wird zunehmen. Eure Ängste werden verschwinden, wenn ihr unerschrocken von der Wahrheit Zeugnis gebt.

Wir lieben euch Jungen, unsere lieben jungen Kameraden in diesem großen Werk. Wir beten, ihr mögt dem Glauben treu bleiben. Wir erwarten von euch, daß ihr euch darauf vorbereitet, in diesem großen Werk, das darin besteht, daß wir das Reich Gottes vorwärtsbringen, euren Platz einzunehmen. Geht auf die Knie, und betet jeden Tag, morgens und abends. Blickt auf euren Vater und auf eure Mutter, und befolgt ihren Rat. Blickt auf euren Bischof und auf seine Ratgeber. Sie werden euch die Richtung weisen, in die ihr gehen sollt. „Blickt auf Gott und lebt.” (Siehe Alma 37:47.)

Ihr seid in einer Zeit, die für das Werk des Herrn von größter Bedeutung ist, zur Welt gekommen. Keine andere Generation hat genau solche Möglichkeiten gehabt, wie sie euch offenstehen. Fangt jetzt an, euch solche Ziele zu setzen, die euch glücklich machen - eine Ausbildung in dem Beruf, den ihr euch ausgesucht habt, was es auch sein mag; eine Mission, auf der ihr euch völlig dem Herrn anheimgeben und sein Werk verrichten könnt; eine zukünftige Eheschließung im Haus des Herrn mit einer wundervollen, lieben Frau, derer ihr aufgrund eurer Lebensweise würdig seid.

Möge der Herr euch segnen, meine lieben jungen Freunde. Möge er über euch wachen und euch erhalten, euch beschützen und euch führen. Er hat euch für ein großes Werk vorgesehen. Laßt ihn nicht im Stich. Ich lasse euch meine Liebe und meinen Segen im Namen Jesu Christi. Amen.