1990–1999
Wunder - damals und heute
Oktober 1992


Wunder - damals und heute

„Wir sind nicht allein. Die Hilfe des himmlischen Vaters ist nicht fern.”

Vor fast vierzig Jahren wurde ich eingeladen, mit Präsident J. Reuben Clark jun. zusammenzutreffen, einem Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft der Kirche, einem Staatsmann von überragendem Format und international bekanntem Gelehrten. Ich war damals im Verlagswesen tätig. Präsident Clark begrüßte mich freundlich und holte dann aus seinem alten Rollpult einen großen Stapel handschriftlicher Aufzeichnungen hervor, die er zum großen Teil bereits Jahre zuvor verfaßt hatte, als er noch Jura studierte. Er begann mir seine Absicht zu erläutern, nämlich anhand der Evangelien im Neuen Testament einen Bericht über das Leben Jesu zu verfassen. Dies hat er mit seinem überragenden Werk Our Lord ofthe Gospels auch erreicht.

Vor kurzem habe ich aus meinem Bücherregal eine in Leder gebundene und mit einer persönlichen Widmung versehene Ausgabe dieser klassischen Abhandlung über das Leben von Jesus von Nazaret geholt. Ich habe die vielen Seiten durchgeblättert und bei einem Abschnitt innegehalten, der den Titel trägt: „Die Wunder Jesu”.

Ich erinnerte mich, als sei es gestern gewesen, wie Präsident Clark mich gebeten hat, ihm einige dieser Berichte vorzulesen, während er sich in seinem großen Ledersessel zurücklehnte und zuhörte. Das war ein Tag in meinem Leben, den ich nie vergessen habe.

Präsident Clark bat mich, ihm den Bericht über die Heilung eines Aussätzigen vorzulesen, der im Evangelium nach Lukas zu finden ist. Ich begann zu lesen: „Als Jesus in einer der Städte war, kam ein Mann, der am ganzen Körper Aussatz hatte. Sobald er Jesus sah, warf er sich vor ihm zu Boden und bat ihn: Herr, wenn du willst, kannst du machen, daß ich rein werde. Da streckte Jesus die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz.” (Lukas 5:12,13.)

Er bat mich, ihm weiter aus Lukas vorzulesen, nämlich von der Heilung des Gelähmten, der auf so wagemutige Weise zum Herrn gebracht wurde: „Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen. Weil es ihnen aber wegen der vielen Leute nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach, deckten die Ziegel ab und ließen ihn auf seiner Tragbahre in die Mitte des Raumes hinunter, genau vor Jesus hin. Als er ihren Glauben sah, sagte er zu dem Mann: Deine Sünden sind dir vergeben.” (Vers 18-20.)

Es folgte ein verächtlicher Kommentar seitens der Pharisäer in bezug darauf, wer denn das Recht habe, Sünden zu vergeben. Jesus brachte sie zum Schweigen, indem er sagte: „Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, daß der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Im gleichen Augenblick stand der Mann vor aller Augen auf. Er nahm die Tragbahre, auf der er gelegen hatte, und ging heim, Gott lobend und preisend.” (Vers 23-25.)

Präsident Clark zog ein Taschentuch aus der Tasche und wischte sich die Tränen aus den Augen. Dabei sagte er: „Wenn man älter wird, kommen einem öfter die Tränen.” Ich verabschiedete mich und verließ sein Büro, und er blieb mit seinen Gedanken und seinen Tränen allein zurück. Wenn ich über dieses Erlebnis nachdenke, bin ich dem Herrn von ganzem Herzen dankbar dafür, daß er eingreift, um Leiden zu lindern, Kranke zu heilen und Tote aufzuwecken. Aber ich bin auch bekümmert wegen der vielen, die in ähnlicher Weise leiden, jedoch nicht wissen, wie sie den Meister finden, seine Lehren kennenlernen und seine Macht selbst erfahren können. Mit fiel ein, daß Präsident Clark selbst unter dem tragischen Tod seines Schwiegersohnes Mervyn S. Bennion sehr gelitten hatte, der als Kapitän des Schlachtschiffes West Virginia in Pearl Harbor ums Leben gekommen war. An diesem Tag hatte sich kein Widder im Gestrüpp verfangen, da war kein Stahl, der die Kugeln abfing, kein Wunder, das die Wunden des Krieges heilte. Doch sein Glaube wankte nicht, und die Antwort auf seine Gebete verlieh ihm den Mut weiterzugehen.

So ist es auch heute. Menschen, die wir lieben, werden krank, Unfälle hinterlassen ihre schrecklichen, unauslöschlichen Spuren, kleine Beine, die einmal rennen konnten, sind nun an den Rollstuhl gefesselt.

Mütter und Väter, die gespannt ihr geliebtes Kind erwarten, müssen manchmal erfahren, daß ihr Baby nicht völlig gesund ist. Plötzlich werden sie mit fehlenden Gliedmaßen, Blindheit, einem beschädigten Gehirn oder dem Begriff „Mongolismus” konfrontiert und sind verwirrt, voll Sorge, aber auch um Hoffnung bemüht.

Dann folgen die unvermeidlichen Selbstvorwürfe, die Verurteilung wegen einer Nachlässigkeit und die immer wiederkehrenden Fragen: „Warum geschieht in unserer Familie etwas so Schreckliches?” „Warum habe ich sie fortgehen lassen?” „Wenn er nur nicht zu dieser Party gegangen wäre.” „Wie konnte das geschehen?” „Wo war Gott?” „Wo war sein Schutzengel?” Wenn, warum, wo, wie - diese immer wiederkehrenden Worte - bringen den Sohn, den gesunden Körper, die Pläne der Eltern und die Jugendträume nicht zurück. Selbstmitleid, das Sich-Zurückziehen und tiefe Verzweiflung bringen nicht den Frieden, die Gewißheit und die Hilfe, die gebraucht werden. Vielmehr müssen wir vorwärtsgehen, nach oben sehen und uns erheben himmelwärts.

Wir müssen unbedingt erkennen, daß was immer uns zugestoßen ist, auch anderen zugestoßen ist. Sie mußten damit fertig werden, und wir müssen es auch. Wir sind nicht allein. Die Hilfe des himmlischen Vaters ist nicht fern.

Wohl kein anderer ist so bedrängt worden wie Ijob, der als „untadelig und rechtschaffen” bezeichnet wurde. „Er fürchtete Gott und mied das Böse.” (Ijob 1:1.) Es erging ihm in jeder Hinsicht wohl. Mit anderen Worten, er war ein gemachter Mann. Dann verlor er buchstäblich alles: seinen Reichtum, seine Familie, seine Gesundheit. Ein-

mal wurde ihm geraten, er solle Gott lästern und sterben (siehe Ijob 2:9). Ijobs Resümee über seinen Glauben, nach einer Feuerprobe, wie sie von wenigen anderen gefordert wurde, zeugt von seiner Wahrhaftigkeit, seinem Mut und seinem Vertrauen: „Daß doch meine Worte geschrieben würden, in einer Inschrift eingegraben mit eisernem Griffel und mit Blei, für immer gehauen in den Fels. Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als letzter erhebt er sich über dem Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen. Ihn selber werde ich dann für mich schauen; meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd.” (Ijob 19:23-27.)

Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick in das Leben anderer werfen, um zu erkennen, daß nach den Tränen, nach dem Tag der Verzweiflung und der Nacht des Kummers, am Morgen wieder Jubel herrscht (siehe Psalm 30:6).

Vor zwei Jahren kamen Eve Gail McDaniel und ihre Eltern, Bischof Jerry Lee McDaniel und seine Frau aus der Gemeinde Reedsport, Oregon, in mein Büro und überreichten mir als Stiftung für die Historische Abteilung der Kirche eine Ausgabe des Buches Mormon, die Eve von Hand geschrieben und in drei großen Ordnern abgeheftet hatte. Eve, damals 28, wurde am 18. September 1962 geboren. Eine Hirnhautentzündung, an der sie als Baby erkrankt war, hatte ihr Gehirn beschädigt. Sie kann nicht lesen, aber sie schrieb über einen Zeitraum von achtzehn Monaten das Buch Mormon vollständig, Buchstaben um Buchstaben, ab. Dadurch lernte sie, manche Wörter und Redewendungen zu erkennen, beispielsweise Gebote. Am besten gefiel ihr - sie strahlte, als sie es vorsagte - „Und es begab sich”. Eves Gesicht spiegelte die Freude über ihre Leistung, ihren Erfolg wider. Ihre Eltern wiederum freuten sich über ihre Lebhaftigkeit und Lebensfreude. Der Himmel war wahrhaftig nicht fern.

Ein andermal traf ich in der Weihnachtszeit im Verwaltungsgebäude der Kirche mit einer Gruppe behinderter Kinder zusammen. Es waren ungefähr sechzig. Ich war zutiefst gerührt, als ich mit ihnen zusammen war. Sie sangen für mich „Ich bin ein Kind des Herrn”, „Rudolph, the Rednosed Reindeer” und „Liebet einander”. Ihr Gesichtsausdruck erinnerte mich sehr an Engel und das, was sie sagten, zeugte von einem so einfachen Vertrauen, daß ich das Gefühl hatte, auf heiligem Boden zu stehen. Sie überreichten mir ein wunderschönes Büchlein, in dem jedes von ihnen auf einer Seite die Segnungen aufgezeichnet hatte, für die es zur Weihnachtszeit besonders dankbar war. Ich möchte den vielen Lehrern und Familien mein Lob aussprechen, die sich unbemerkt darum bemühen, diesen besonderen

Kindern Trost, Zweck und Freude zu bringen. Meine Freude über die Kinder begleitete mich noch den ganzen Tag.

Vor einigen Jahren wurde Sarah Bagley Shumway, eine wahrhaft bemerkenswerte Frau unserer Zeit, von der Brigham Young University geehrt. In der Lobrede hieß es: „Oft ereignen sich die Dramen des täglichen Lebens, die von ewiger Bedeutung sind, meist aber unbemerkt bleiben, in unseren eigenen vier Wänden, in unserer Familie. Die Menschen an diesem einfachen, doch wichtigen Ort sorgen für Beständigkeit in der Gegenwart und Hoffnung für die Zukunft. Ihr Leben ist erfüllt von vielen Kämpfen und tiefen Empfindungen aufgrund von Umständen, die selten dem entsprechen,

was im Theater, im Film oder in Nachrichtensendungen gezeigt wird. Aber ihre Siege, wie geringfügig sie auch sein mögen, festigen die Grenzen, die die Geschichte zukünftiger Generationen durchschreiten muß.”

Sarah heiratete 1948 H. Smith Shumway, damals seit neun Jahren „ihr Freund und Liebster”. Die Verlobungszeit dauerte länger als gewöhnlich, weil Smith, ein Infanterieoffizier im Zweiten Weltkrieg, beim Vorrücken auf Paris durch eine Minenexplosion schwer verwundet worden und erblindet war. Während der langen Genesungszeit lernte Sarah Brailleschrift, damit sie ihm persönliche Briefe schreiben konnte. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, daß

andere ihre Briefe an den Mann, den sie liebte, vorlasen.

Die einfache und offene Art von Smith Shumways Heiratsantrag läßt uns etwas von der inneren Haltung dieses jungen Paares erahnen. Als er nach dem Krieg endlich wieder zu Hause in Wyoming war, sagte er zu Sarah: „Wenn du das Auto fährst, die Socken sortierst und die Post liest, dann übernehme ich den Rest.” Sie nahm sein Angebot an.

Auf lange Studienjahre folgten eine erfolgreiche berufliche Laufbahn, acht vortreffliche Kinder, eine Schar Enkel sowie ein dem Dienst geweihtes Leben. Im Lauf ihres Lebens mußten die Shumways damit fertig werden, daß ein Kind nahezu taub war, ein Sohn, der auf Mission war, an Krebs erkrankte und bei einer Enkeltochter, einem Zwilling, durch Schwierigkeiten bei der Geburt eine Behinderung entstand.

Meine Familie und ich konnten die gesamte Shumway-Sippe vor einem Jahr in Aspen Grove kennenlernen. Das war für uns eine große Freude. Alle trugen das gleiche T-Shirt, bedruckt mit einer Karte, auf der der Wohnort jedes Kindes und jeder Familie verzeichnet war, ebenso alle Namen. Bruder Shumway zeigte mit berechtigtem Stolz auf die Wohnorte seiner Lieben und strahlte vor Glück. Da dachte ich zum erstenmal daran, daß er ja keines seiner Kinder und Enkelkinder je gesehen hatte. Oder doch? Auch wenn seine Augen sie nie gesehen hatten, kannte und liebte er sie doch.

An einem Abend stand die Familie Shumway in Aspen Grove auf der Bühne. Die Kinder wurden gefragt: „Wie war es, mit einem blinden Vater aufzuwachsen?” Eine Tochter lächelte und sagte: „Als wir klein waren, waren wir manchmal der Ansicht, Daddy brauche nicht soviel Nachtisch, also tauschten wir, ohne es ihm zu sagen, unsere kleinere Portion gegen seine größere. Vielleicht wußte er es, aber er beschwerte sich nie.”

Was eine Tochter erzählte, berührte uns sehr: „Ich weiß noch, wie mein Vater mich an der Hand nahm und mit mir einen Spaziergang machte. Ich war ungefähr fünf Jahre alt. Ich merkte gar nicht, daß er blind war, denn er sprach über die Vögel und vieles andere. Ich dachte immer, er halte deshalb meine Hand, weil er mich viel lieber hatte als andere Väter ihre Kinder.”

Heute ist Bruder Shumway Patriarch. Und wer, meinen Sie, hat Maschineschreiben gelernt, um die vielen Segen tippen zu können? Sie haben recht: seine geliebte Frau Sarah.

H. Smith und Sarah Shumway und ihre Familie zeigen uns, wie man über Ungemach und Leid hinauswachsen, mit einer kriegsbedingten Behinderung fertig werden und tapfer den besseren Lebensweg gehen kann. Ella Wheeler Wilcox, eine Dichterin, hat geschrieben:

Wie leicht es doch ist, fröhlich zu sein, wenn das Leben sanft wie ein Lied verläuft, doch Sieger ist der, der noch lächeln kann, wenn sich ein Problem aufs andere häuft. Denn unser Herz wird durch Sorgen geprüft, die das Leben mit den Jahren mit sich bringt, und das Lächeln, das das Lob der Welt verdient, ist das Lächeln, das die Tränen durchdringt. („Worth While”.)

Abschließend möchte ich noch ein inspirierendes Beispiel anführen, nämlich die Geschichte von Melissa Engle aus West Valley in Utah, die im August 1992 im New Era erschienen ist. Melissa erzählt selbst: „Bei meiner Geburt hatte ich an der rechten Hand nur den Daumen, weil sich die Nabelschnur um meine Finger gewickelt und sie [abgetrennt] hatte. Mein Vater überlegte, was ich tun konnte, um meine Hand zu kräftigen und zu gebrauchen. Geige zu spielen bot sich geradezu an, weil ich dabei nicht mit beiden Händen greifen mußte wie etwa bei einer Flöte. … Ich spiele jetzt seit acht Jahren. Um mitzuhelfen, meine Privatstunden zu zahlen, muß ich Zeitungen austragen. Zum Unterricht fahre ich mit dem Bus quer durch die Stadt. … Ein Höhepunkt in meinem Leben war Interlochen, das an einem See in Michigan liegt und die besten Musik-Intensivkurse für [Jugendliche] anbietet. Ich bewarb mich für den acht Wochen dauernden Kurs und konnte kaum glauben, daß ich angenommen wurde.

Das einzige Problem war das Geld. Es kostet Tausende von Dollars, und es gab keine Möglichkeit, bis zum Termin soviel Geld aufzutreiben. Ich betete und betete, und ungefähr eine Woche bevor ich das Geld schicken mußte, wurde ich ins Büro eines Mannes eingeladen, der ein Stipendium für einen Behinderten zu vergeben hatte, der sich im musischen Bereich weiterbilden wollte. Für mich war das ein Wunder. … Ich bin sehr dankbar dafür.” (New Era, August 1992, Seite 30,31.)

Als Melissa das Stipendium erhielt, wandte sie sich an ihre Mutter, die ihrer Tochter eine Enttäuschung hatte ersparen wollen und daher versucht hatte, ihre Begeisterung und Hoffnung etwas zu dämpfen, und sagte: „Mutti, ich habe dir doch gesagt, daß der himmlische Vater unsere Gebete erhört. Sieh doch, wie er meines erhört hat.”

Er, ohne dessen Willen kein Spatz zur Erde fällt, hatte den Traum eines Kindes erfüllt, das Gebet eines Kindes erhört.

Allen, die still an einer Krankheit leiden, allen, die für diejenigen sorgen, die körperlich oder geistig behindert sind, die Tag für Tag, Jahr für Jahr eine schwere Last tragen, und all den edlen Müttern und aufopfernden Vätern spreche ich meine Anerkennung aus und bete darum, daß Gottes Segnungen immer mit Ihnen sein mögen. Den Kindern, vor allem denen, die nicht laufen und spielen und toben können, versichere ich: „Liebe Kinder, Gott ist bei euch. Er wacht über euch bei Tag und Nacht.” (Hymns, 1985, Nr. 96.)

Gewiß wird der Tag kommen, ja, die Erfüllung der großartigen Verheißung aus dem Buch Mormon:

„Die Seele wird dem Leib wiederhergestellt werden und der Leib der Seele; ja, und jedes Glied und Gelenk wird seinem Leib wiederhergestellt werden; ja, auch nicht ein Haar des Kopfes wird verloren sein, sondern alles wird zu seiner rechten und vollkommenen Gestalt wiederhergestellt werden … und dann werden die Rechtschaffenen im Reich Gottes leuchten.” (Alma 40:23,25.)

Der Psalmist versichert uns: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. … Er, der dich behütet, schläft nicht. Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.” (Psalm 121:2-4.)

Über die Jahre hinweg haben die Heiligen der Letzten Tage Trost aus diesem Lied geschöpft, das wir als Kinder so gern gesungen haben:

Wenn du in des Lebens Stürmen bist verzagt, wenn dein Herz vor Kummer mutlos bangt und klagt -

sieh den großen Segen, den der Herr dir gibt, und du wirst erkennen, wie er treu dich liebt.

Bist du je beladen mit der Sorgen Last, scheint zu schwer das Kreuz, das du zu tragen hast -

sieh den großen Segen, und der Zweifel flieht, wenn dein Herz die Liebe deines Gottes sieht …

Drum in allen Stürmen und in Schmerz und Leid, richte deinen Blick auf Gottes Herrlichkeit.

Sieh den großen Segen; Engel halten Wacht, bis du deine Lebenstage hast vollbracht.

Allen, die in ihrer Seelenqual und tiefen Trauer still fragen: „Himmlischer Vater, ob es dich wirklich gibt? … Hörst du jedes Gebet?” (Children’s Songbook, Nr. 12), gebe ich mein Zeugnis, daß es ihn wirklich gibt. Er hört wirklich jedes Gebet. Sein Sohn, der Messias, hat die Bande unseres irdischen Gefängnisses gelöst. Die Segnungen des Himmels erwarten Sie. Im Namen Jesu Christi. Amen.