1990–1999
Zu retten ist unsere Mission
Oktober 1991


Zu retten ist unsere Mission

„All denen, die eine schwere Bürde durch die bitteren Stürme des Lebens schleppen, ruft Jesus zu:, Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.’”

Meine lieben Brüder und Schwestern, wie gesegnet sind wir doch, daß wir uns unter solch angenehmen und glücklichen Umständen in Frieden versammeln können! Als ich über diese Herbstkonferenz und die inspirierten Reden nachdachte, die wir gehört haben und noch hören werden, eilten meine Gedanken zu dem Geschehen zurück, das sich vor 135 Jahren an diesem ersten Oktobersonntag ereignete, als hier auf dem Tempelplatz eine ähnliche Versammlung stattfand. Damals hat es dieses herrliche Tabernakel noch nicht gegeben. Die Heiligen trafen sich im Alten Tabernakel, das ein paar Schritte südlich von uns gestanden hat. Es war Sonntag, der 5. Oktober 1856. Tags zuvor, am Samstag, war eine kleine Anzahl Missionare aus England heimgekehrt. Sie hatten die Reise ziemlich schnell hinter sich gebracht, weil die Gespanne kräftig und die Wagen leicht waren. Franklin D. Richards hatte sie geführt. Sie begaben sich sofort zu Präsident Brigham Young und berichteten

ihm, daß Hunderte von Männern, Frauen und Kindern von Missouri zum Salzseetal unterwegs waren. Die meisten von ihnen hatten Handkarren zu ziehen; sie waren in zwei Abteilungen eingeteilt, und zwei kleinere Gruppen mit Ochsengespannen und Wagen kamen nach ihnen. Die vorderste Gruppe befand sich gerade wahrscheinlich in der Gegend von Scottsbluff, noch fast 700 Kilometer von ihrem Bestimmungsort entfernt, und die anderen lagen weiter zurück. Es war Oktober, und sie würden eingeschneit werden und zugrunde gehen, wenn ihnen keine Hilfe gesandt wurde.

Brigham Young hatte davon nicht gewußt. Es gab damals natürlich keine schnelle Nachrichtenverbindung - kein Radio, keinen Telegraf, keine schnelle Post. Er war damals fünfundfünfzig Jahre alt. Am nächsten Morgen, am Sabbat, trat er vor die Zuhörer im Tabernakel und sagte:

„Ich werde nun sagen, was ich als den Gegenstand und Text sehe, über den die Ältesten sprechen sollen. … Und zwar ist es dies: Am5. Oktober 1856 befinden sich noch viele unserer Brüder und Schwestern mit Handkarren auf der Prärie, und wahrscheinlich sind viele noch elfhundert Kilometer von hier entfernt, und sie müssen hier hergeholt werden, wir müssen ihnen Hilfe senden. Das Thema für die Ansprachen ist:, Bringt sie her!’ …

Das ist meine Religion, das ist es, was der Heilige Geist mir ansagt. Wir müssen die Leute retten. …

Ich rufe noch heute die Bischöfe auf. Ich warte nicht bis morgen oder übermorgen, ich brauche 60 gute Maultiergespanne und 12 bis 15 Wagen. Ich möchte keine Ochsen schicken. Ich brauche gute Pferde und Maultiere. Sie sind in dieser Gegend vorhanden, und wir müssen sie bekommen. Ebenso 12 Tonnen Mehl und 40 gute Fuhrleute außer denen, die die Gespanne führen. …

Ich sage euch: All euer Glaube, eure Religion, euer Bekenntnis zur Religion werden auch nicht einen von euch ins celestiale Reich unseres Gottes erretten, wenn ihr nicht die Prinzipien, die ich euch gerade jetzt lehre, in die Tat umsetzt. Geht und holt die Leute her, die jetzt auf der Prärie sind.” (Handcarts to Zion, Seite 120f.)

Am nächsten Morgen klangen die Hammerschläge auf den Ambossen durch das Tal, als in den Schmieden Pferde beschlagen und Wagen repariert und beladen wurden.

Anderntags, am Dienstag, dem 7. Oktober, „machten sich sechzehn gute Maultier-Vierergespanne mit siebenundzwanzig kühnen jungen Männern mit dem ersten Teil der Lebensmittel auf den Weg nach Osten. Das Beschaffen weiterer Güter wurde kräftig vorangetrieben.” (A. a. O., Seite 124.)

„Ende Oktober waren zweihundertfünfzig Gespanne zur Hilfeleistung unterwegs.” (A. a. O. Seite 125.)

Man hat von den Kanzeln auf dem Tempelplatz schon viele beredte Predigten gehört, aber keine davon war beredter als die, die auf jener Herbstkonferenz vor 135 Jahren gehalten wurden.

Nun möchte ich davon ein wenig abschweifen und das Geschehnis von einer anderen Seite her wieder aufgreifen.

Vor ein paar Wochen durfte ich ein Denkmal zum Gedächtnis von Ellen Pucell Unthank enthüllen. Es steht auf dem Universitätsgelände in Cedar City in Südutah und zeigt die Bronzefigur eines reizenden kleinen neunjährigen Mädchens, mit einem Fuß auf Zehenspitzen stehend, die Haare vom Wind nach hinten geweht, ein Lächeln auf dem Gesichtchen, und eifrig nach vorn blickend.

Ellen Pucell, wie sie genannt wurde, kam in einer schönen Gegend in England zur Welt, wo es weite, sanfte Hügel gibt und das Gras zu allen Zeiten grün ist. Ihre Eltern, Margaret und William Pucell, hatten sich zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bekehrt. In der Zeit zwischen ihrer Taufe im Jahre 1837 und dem Frühjahr 1856 hatten sie geknausert und gespart, um zu ihrem Volk in die Täler der Rocky Mountains in Amerika ziehen zu können. Das war möglich, wenn sie bereit waren, einen Handkarren 1700 Kilometer durch die Wildnis zu ziehen. Sie nahmen die Herausforderung an, wie es auch Hunderte ihrer neuen Glaubensbrüder taten.

Margaret und William nahmen ihre beiden Töchter mit: die vierzehnjährige Maggie und die neun Jahre alte Ellen. Sie verabschiedeten sich von den geliebten Menschen, die sie ja auf Erden nie mehr sehen sollten. Gegen Ende Mai segelten sie mit 852 anderen neuen Mitgliedern von Liverpool ab. Die Großmutter meiner Frau, die dreizehnjährige Mary Goble, gehörte auch dazu, und ich stelle mir gern vor, wie sie mit den Mädchen an Bord spielte.

Nach sechs Wochen Überfahrt landeten sie in Boston und fuhren mit dem Zug nach lowa City. Sie hatten erwartet, daß die Handkarren und Wagen bereit standen, aber es war nicht so. Es gab eine verhängnisvolle Verzögerung. Erst gegen Ende Juli konnten sie den langen Marsch antreten, zuerst nach Winter Quarters am Missouri, dann weiter in die Rocky Mountains.

Die Pucells wurden der Martin-Handkarren-Abteilung zugeteilt. Die Familie Goble, die Vorfahren meiner Frau, gesellten sich zur Cluff-Wagen-Abteilung, die den Handkarren folgte, um notfalls Hilfe leisten zu können.

Man begann die Reise mit großen Erwartungen. Durch Sonnenschein und Sturm, durch Staub und Schlamm mühten sie sich den ganzen September und bis weit in den Oktober hinein entlang dem Platte River dahin. Am 19. Oktober kamen sie an der letzten Furt des Platte an, ein wenig westlich von dort, wo heute die Stadt Casper in Wyoming liegt. Der Fluß war breit, er hatte eine starke Strömung, und auf dem Wasser trieben schon Eisschollen. Es gab schon nicht mehr genug zu essen. Tapfer wateten sie durch den eisigen Fluß. Es erhob sich ein schrecklicher Sturm, und der schneidende Wind trieb Sand, Hagel und Schnee vor sich her. Als sie an das andere Ufer kletterten, gefroren ihnen die nassen Kleider am Körper. Erschöpft, durchgefroren und unfähig, weiterzugehen, setzten sich etliche hin und starben dort im Sitzen.

Ellens Mutter wurde krank. Ihr Mann lud sie auf den Karren. Der Weg führte sie jetzt zur kontinentalen Wasserscheide, und es ging nur noch bergauf. Sehen Sie diese Familie vor sich? Die Mutter krank und zu schwach, als daß sie gehen konnte, der Vater dünn und ausgemergelt, wie er den Karren zieht, und die beiden Mädchen, die hinten schieben, vom kalten Wind gepeitscht, und ringsum Hunderte von anderen, die sich in gleicher Weise vorwärtskämpfen. Sie kamen an einen Fluß, der schon vereist war. Beim Übergang rutschte der Vater auf einem Felsbrocken aus und stürzte. Er rappelte sich wieder auf und schleppte sich ans andere Ufer, naß und kalt. Einige Zeit später setzte er sich nieder, um auszuruhen. Er starb ruhig, die Kälte hatte ihn unempfindlich gemacht. Seine Frau starb fünf Tage später. Ich weiß nicht, wo man die gefrorenen Leichen in jener öden, weißen Wildnis begrub. Aber ich weiß, daß der Boden gefroren war und daß sich Schneewehen aufgetürmt hatten und daß die beiden Mädchen jetzt Waisen waren.

Allein von der Martin-Abteilung kamen auf diesem Zug des Leidens und des Sterbens zwischen 135 und 150 Reisende ums Leben. Und in dieser verzweifelten, schrecklichen Lage - hungrig, erschöpft, die Kleider dünn und zerfetzt - wurden sie von der Hilfsmannschaft gefunden. Als die Retter am westlichen Horizont auftauchten und einen Weg durch den Schnee bahnten, erschienen sie wie barmherzige Engel. Und das waren sie ja auch. Die eingeschlossenen Auswanderer schrien vor Freude, das heißt, einige von ihnen. Die anderen waren zu schwach zum Schreien, sie konnten nur weinen und weinen und weinen.

Jetzt gab es zu essen und wärmere Kleider. Aber das Leiden war noch nicht vorüber und nahm auch das ganze Erdenleben kein Ende. Gliedmaßen waren abgefroren, und das brandige Fleisch schälte sich von den Knochen.

Die Karren wurden stehen gelassen, und die Überlebenden wurden in den Wagen der Retter zusammengepfercht. Der lange, beschwerliche Weg von fünf-, sechs-, ja achthundert Kilometern war wegen der Stürme besonders langsam und schwierig. Am 30. November kamen 104 Wagen mit ihrer leidenden menschlichen Fracht im Salzseetal an. Die Nachricht von ihrer bevorstehenden Ankunft war ihnen vorausgeeilt. Es war ein Sonntag, und abermals hatten sich die Heiligen im Tabernakel versammelt. Brigham Young trat vor die Gemeinde und sagte:

„Sofort nach Schluß dieser Versammlung sollen die Brüder und Schwestern nach Hause gehen. …

Die Versammlung am Nachmittag fällt aus, denn ich möchte, daß die Schwestern Vorbereitungen treffen, um den eben Angekommenen etwas zu essen zu geben und sie zu waschen und zu pflegen. …

Ihr werdet sehen, daß einigen die Füße bis zu den Knöcheln abgefroren sind, einigen die Beine bis zu den Knien, und einigen sind die Hände erfroren. … Wir möchten, daß ihr sie wie eure eigenen Kinder aufnehmt und ihnen das entsprechende Gefühl entgegenbringt.” (Handcarts to Zion, Seite 139.)

Die beiden Waisenmädchen, Maggie und Ellen, gehörten zu denen mit abgefrorenen Gliedmaßen. Mit Ellen stand es sehr schlimm. Der Arzt im Tal tat, was er nur tun konnte. Er nahm ihr beide Beine knapp unter dem Knie ab. Es gab nur grobe Instrumente und keine Narkose. Die Stümpfe heilten nie mehr. Sie wuchs zur Frau heran, heiratete William Unthank und brachte sechs Kinder zur Welt, die sie in einer respektablen Familie auf zog. Sie bewegte sich auf ihren Stümpfen fort; sie diente ihrer Familie, ihren Nachbarn und der Kirche - immer gläubig und mit frohem Mute und ohne zu klagen, obwohl sie nie ohne Schmerzen war. Ihre Nachkommenschaft ist zahlreich, und darunter gibt es gebildete, tüchtige Männer und Frauen, die denselben Herrn lieben, den Ellen geliebt hat, und die die Sache lieben, um derentwillen sie gelitten hat.

Nach Jahren saßen einige Leute in Cedar City beisammen und sprachen über sie und andere, die der unglückseligen Abteilung angehört hatten. Manche Kritik an der Kirche und ihren Führern wurde laut, weil die Bekehrten so spät im Jahr auf den Weg geschickt worden waren. Ich zitiere nun aus einem Manuskript, das ich habe:

„Ein alter Mann saß still in der Ecke und hörte zu, bis er es nicht mehr aushielt. Dann stand er auf und sagte einiges, das keiner der Zuhörer jemals vergessen wird. Sein Gesicht war bleich vor Erregung, und doch sprach er ruhig und gelassen, aber mit großem Ernst und ganz aufrichtig.

Er sagte im wesentlichen, Hören Sie doch mit dieser Kritik auf! Sie reden über etwas, wovon Sie keine Ahnung haben. Kalte historische Tatsachen haben hier keine Bedeutung, weil sie die einschlägigen Fragen nicht richtig ausdeuten können. Ein Fehler, sagen Sie, die Handkarrenabteilungen so spät auf den Weg zu schicken? Gewiß. Aber ich war in der Abteilung und meine Frau auch und Schwester Nellie Unthank, die Sie gerade erwähnt haben, ebenso. Wir haben mehr erlitten, als Sie sich auch nur vorstellen können, und viele sind an Kälte und Hunger gestorben. Aber haben Sie je gehört, daß einer der Überlebenden ein Wort der Kritik geäußert hätte? Kein einziger aus jener Abteilung ist je abgefallen oder hat die Kirche verlassen; denn ein jeder von uns hat am Ende mit absoluter Bestimmtheit gewußt, daß Gott lebt - wir haben ihn in unserer äußersten Not kennengelernt.” (Das Manuskript ist in meinem Besitz.)

Der Sprecher war Francis Webster, der das als Sechsundzwanzigjähriger mit seiner Frau und einem kleinen Kind mitgemacht hatte. Er wurde später ein Führer in der Kirche und war auch in den Kommunen im südlichen Utah führend tätig.

Nun, meine Brüder und Schwestern, ich habe viel Zeit auf diese Erzählung verwandt, vielleicht zuviel. Wir haben jetzt den Oktober 1991, und diese Episode liegt 135 Jahre hinter uns. Ich habe Ihnen die Geschichte aber erzählt, weil sie wahr ist und weil der Geist davon so zeitgemäß ist wie der heutige Morgen.

Ich möchte alle meine Zuhörer daran erinnern, daß unsere angenehmen Lebensumstände und daß wir Frieden und - was noch wichtiger ist - Glauben und Kenntnis von den Dingen Gottes haben, von unseren Vorgängern um einen schrecklich hohen Preis erkauft worden sind. Opferbereitschaft gehört seit jeher zum Evangelium Jesu Christi. Die Krönung unseres Glaubens ist, daß wir vom lebenden Gott, dem Vater von uns allen, und seinem geliebten Sohn, dem Erlöser der Welt, überzeugt sind. Weil der Erlöser gelebt und sich geopfert hat, sind wir hier. Weil er sein Sühnopfer vollbracht hat, werden wir und alle Söhne und Töchter Gottes an der Errettung durch den Herrn teilhaben. „Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.” (l Korinther 15:22.) Weil der Erretter der Welt die Erlösung durch Opfer bewirkt hat, ist uns der große Plan des ewigen Evangeliums zugänglich und werden alle, die im Herrn sterben, den Tod nicht erleiden, sondern zur celestialen und ewigen Herrlichkeit weitergehen.

In unserer Hilflosigkeit wird er zu unserem Retter. Er bewahrt uns vor Verdammnis und führt uns ins ewige Leben.

In Zeiten der Verzweiflung, in Einsamkeit und Angst, taucht er am Horizont auf und bringt Hilfe und Trost, Zuversicht und Glauben mit. Er ist unser König, unser Retter, unser Befreier, unser Herr und Gott.

Die Menschen damals auf der kalten Hochebene von Wyoming haben ihn in ihrer äußersten Not kennengelernt, wie nur wenige ihn kennenlernen. Aber jeder geplagten Seele, jedem Mann und jeder Frau in Not, all denen, die eine schwere Bürde durch die bitteren Stürme des Lebens schleppen, ruft Jesus zu: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.

Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.” (Matthäus 11:28-30.)

Ich bin gewiß dankbar, daß heute niemand von uns auf der Hochebene von Wyoming eingeschneit ist. Aber ich weiß auch, daß es rings um uns viele Menschen gibt, die Hilfe brauchen und es verdienen, gerettet zu werden. Unsere Mission im Leben, die wir Nachfolger des Herrn Jesus Christus sind, muß eine Mission des Errettens sein. Es gibt Heimatlose, Hungrige, Mittellose, und man sieht es ihnen an. Wir haben schon viel getan. Wir können noch mehr tun, um denen zu helfen, die sich am Rande des Überlebens befinden.

Wir können die Hand ausstrecken und denen Halt geben, die im Sumpf der Pornographie, der abscheulichen Unmoral und der Drogen unterzugehen drohen. Viele sind so süchtig geworden, daß sie nicht mehr die Kraft haben, ihr Schicksal zu meistern. Sie sind elend und zerbrochen. Aber sie können geborgen und gerettet werden.

Es gibt Ehefrauen, die verlassen worden sind, und Kinder, die weinen, weil sie zu Hause mißhandelt werden. Es gibt Väter, die man vor bösem, zerstörendem Tun bewahren kann, so daß kein Ruin und kein Herzeleid mehr entsteht.

Heute brauchen wir uns um die Menschen auf der Hochebene von Wyoming keine Sorgen mehr zu machen, aber sehr wohl um diejenigen in unserer Umgebung, in unserer Familie, unserer Gemeinde, unserem Pfahl, in unserer Nachbarschaft und in unserem Gemeinwesen.

„Und der Herr nannte sein Volk Zion, weil sie eines Herzens und eines Sinnes waren und in Rechtschaffenheit lebten; und es gab unter ihnen keine Armen.” (Mose 7:18.)

Wenn wir das Zion errichten wollen, von dem die Propheten gesprochen und der Herr mächtige Verheißungen verkündet hat, müssen wir unsere verzehrende Selbstsucht ablegen. Wir müssen über unsere Liebe zu Bequemlichkeit und Wohlergehen hinauswachsen, und so werden wir gerade dann, wenn wir uns anstrengen und kämpfen müssen, eben in unserer äußersten Not, unseren Gott besser kennenlernen.

Mögen wir nie vergessen, daß wir ein wunderbares Erbe übernommen haben von großartigen, mutigen Leuten, die in der Sache, die sie liebten, unsägliches Leid ertragen und unglaublichen Mut bewiesen haben. Wir alle wissen, was wir zu tun haben. Gott helfe uns, daß wir es tun, wenn es getan werden muß; darum bete ich im Namen Jesu Christi. Amen.