Lehren der Präsidenten der Kirche
Kapitel 3: Eine freudige Grundhaltung und Optimismus


Kapitel 3

Eine freudige Grundhaltung und Optimismus

Sei gläubig. Sei fröhlich. Verlier nicht den Mut. Es wird schon werden.

Aus dem Leben von Gordon B. Hinckley

Präsident Gordon B. Hinckleys Mutter, Ada Bitner Hinckley, sagte oft, dass man mit einer fröhlichen Einstellung und einem Lächeln auf den Lippen nahezu jedes Unglück überwinden könne und dass jeder seines eigenen Glückes Schmied sei.1 Sein Vater, Bryant S. Hinckley, besaß ebenfalls eine „angeborene positive Einstellung“2. Präsident Hinckley erzählte: „Als ich jung war, neigte ich dazu, kritisch zu sein. Mein Vater pflegte dann immer zu sagen: ‚Ein Zyniker leistet nichts, ein Skeptiker erschafft nichts, ein Zweifler erreicht nichts.‘“3 Durch den Rat und das Beispiel seiner Eltern lernte der junge Gordon, das Leben voller Optimismus und Glauben anzugehen.

Als Missionar in England bemühte sich Elder Hinckley sehr, dem Rat seiner Eltern zu folgen. Er und seine Mitarbeiter gaben sich jeden Morgen die Hand und sagten dabei: „Das Leben ist gut.“4 Beinahe 70 Jahre später forderte er eine Gruppe von Missionaren in den Philippinen auf, es ihm gleichzutun. „Gestern war ein hervorragender Tag für mich“, sagte er ihnen. „Jeder Tag ist ein hervorragender Tag für mich. Ich hoffe, jeder Tag ist hervorragend für Sie – für einen jeden von Ihnen. Ich hoffe, dass Sie sich morgens bereit machen, Ihrem Mitarbeiter die Hand geben und sagen: ‚Bruder (Schwester), das Leben ist gut. Gehen wir hinaus und haben wir einen guten Tag.‘ Und wenn Sie abends nach Hause kommen, dann hoffe ich, dass Sie einander sagen können: ‚Es war ein guter Tag. Wir hatten viel Freude zusammen. Wir haben jemandem auf dem Weg geholfen. … Wir werden bei ihm nachfassen und beten und hoffen, dass er in die Kirche kommen wird.‘ Jeder Tag auf Mission sollte ein guter Tag sein.“5

Dieser Rat war typisch für Präsident Hinckleys Art, das Leben anzugehen. Präsident Russell M. Nelson vom Kollegium der Zwölf Apostel sagte über Präsident Hinckley und dessen Frau, Marjorie: „Sie verschwenden keine Zeit damit, über die Vergangenheit nachzudenken oder sich Sorgen um die Zukunft zu machen. Und auch unter widrigen Umständen halten sie durch.“6 Elder Jeffrey R. Holland, ebenfalls vom Kollegium der Zwölf Apostel, sagte: „‚Es wird schon werden‘ – diesen tröstlichen Ausspruch hören seine Familie, seine Freunde und seine Mitarbeiter wohl am häufigsten von ihm. ‚Gib nicht auf‘, sagt er. ‚Sei gläubig. Sei fröhlich. Verlier nicht den Mut. Es wird schon werden.‘“7

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President Hinckley with youth

Wir haben allen Grund, optimistisch zu sein.

Lehren von Gordon B. Hinckley

1

Selbst wenn viele Menschen eine negative oder pessimistische Einstellung haben, können wir uns eine freudige Grundhaltung und Optimismus zu eigen machen

Das Land wird von der schrecklichen Krankheit Pessimismus heimgesucht. Sie ist schon fast allgegenwärtig. Beständig werden um uns herum Menschen erniedrigt, kritisiert und schlechtgeredet. …

Ich fordere [Sie] auf, nicht mehr auf jeden einzelnen Sturm zu achten, sondern sich viel mehr über das Sonnenlicht zu freuen. Ich meine, wir sollten uns auf das Positive konzentrieren. Achten wir doch etwas genauer auf das Gute, hören wir mit den Beleidigungen und dem Sarkasmus auf, loben wir stattdessen doch freigiebiger Tugend und Anstrengung.

Ich bitte nicht darum, gar keine Kritik mehr zu üben. Wachstum kommt durch Verbesserung. Kraft kommt durch Umkehr. Weise ist der, der seinen Kurs korrigiert, nachdem er von anderen auf seine Fehler hingewiesen wurde. Ich möchte damit nicht sagen, dass wir alles in den Himmel loben sollen. Sich geschickt, dabei aber auch ehrlich und aufrichtig auszudrücken, ist eine Fertigkeit, die man sich aneignen und die man pflegen sollte. Mir geht es darum, dass wir uns bitte von der Negativität, die unsere Gesellschaft durchsetzt, abkehren und auf das viele Gute in unserem Land und in unserer Zeit achten – dass wir eher über die Tugenden des anderen sprechen als über seine Fehler, dass Optimismus an die Stelle von Pessimismus tritt. Möge unser Glaube unsere Ängste verdrängen.8

Wir haben allen Grund, in dieser Welt optimistisch zu sein. … Ja, es gibt auch genug Trauriges, ja, und überall Probleme. Aber … aus Pessimismus und Zynismus heraus kann man nichts aufbauen, es geht nicht. Wenn man optimistisch ist und sich glaubensvoll anstrengt, dann erreicht man etwas.9

Verzweifeln Sie nicht! Geben Sie nicht auf! Suchen Sie zwischen den Wolken nach der Sonne! Dann werden sich Ihnen Gelegenheiten auftun. Lassen Sie sich von den Schwarzsehern nicht in Ihren Möglichkeiten einschränken!10

Machen Sie sich eine freudige Grundhaltung und Optimismus zu eigen! Gehen Sie mit Glauben voran, erfreuen Sie sich an den Schönheiten der Natur, daran, wie gut die Menschen sind, die Sie lieben, und an dem Zeugnis, das Sie von dem im Herzen tragen, was von Gott ist!11

Der Plan des Herrn ist ja ein Plan des Glücklichseins. Wenn wir uns in unserer Einstellung stets davon leiten lassen, wird der Weg leichter, die Sorgen werden weniger und die Konflikte werden weniger schwer.12

2

Anstatt uns an unseren Problemen aufzuhalten, können wir uns von aufrichtiger Dankbarkeit leiten lassen und von ihr profitieren

Wie sehr wir doch gesegnet sind! Wie dankbar wir doch sein sollten! … Seien Sie stets zutiefst dankbar für das Geschenk des Lebens und für die wunderbaren Gaben und Vorzüge, die jeder von uns genießt. Der Herr hat gesagt, dass diejenigen das Land erben, die keine Gewalt anwenden. (Siehe Matthäus 5:5.) Zweifelsohne gehört zur Sanftmut auch eine gewisse Dankbarkeit im Gegensatz zu der Denkweise, dass man sich alles selbst zu verdanken hat; man erkennt an, dass es eine höhere Macht gibt als einen selbst, man erkennt Gott an und nimmt seine Gebote an. Damit nimmt die Weisheit ihren Anfang. Wandeln Sie in Dankbarkeit vor ihm, der das Leben spendet und jede gute Gabe.13

In der Geschichte der Welt hat es noch nie zuvor eine größere Zeit gegeben als die, in der wir leben. Wie dankbar sollte doch jeder von uns sein, in dieser wunderbaren Zeit am Leben zu sein, mit all den erstaunlichen Segnungen, die wir haben.14

Wenn ich an die Wunder denke, die zu meinen Lebzeiten geschehen sind – mehr als in der gesamten Menschheitsgeschichte zuvor –, bin ich von Ehrfurcht und Dankbarkeit erfüllt. Ich denke an Autos und Flugzeuge, an Computer und Faxgeräte, an E-Mails und an das Internet. Es ist alles so erstaunlich und wunderbar. Ich denke an die Riesenschritte, die man in der Medizin und Gesundheitsfürsorge gemacht hat. … Und zu all dem kam die Wiederherstellung des reinen Evangeliums Jesu Christi. Sie und ich sind Teil dieses großen Wunders – dieser erhabenen Sache und dieses Reiches, das über die Erde fegt und jeden segnet, zu dem es gelangt. Ich bin überaus dankbar.15

Wir leben in der Fülle der Zeiten. Beachten Sie diesen Begriff. Beachten Sie das Wort Fülle. Es drückt [all] das Gute aus, das aus der Vergangenheit zusammengetragen und in dieser letzten Evangeliumszeit auf der Erde wiederhergestellt wurde.

Mein Herz … ist voll von Dankbarkeit für den allmächtigen Gott. Er gab uns seinen Sohn, der der Gott dieser Welt ist, als Geschenk. Durch ihn sind wir so reich gesegnet. Mein Herz ist voll der Worte unseres Kirchenliedes „Sieh den Segen, denke ständig dran, sieh den großen Segen, sieh, was Gott getan!“ (Gesangbuch, Nr. 160.)16

Wenn wir Dankbarkeit im Herzen tragen, müssen wir uns nicht an den wenigen Problemen aufhalten, die wir haben. Achten wir stattdessen lieber auf den großen Segen. Gehen wir dann, erfüllt von großer Dankbarkeit und bestärkt durch großen Glauben, voran und richten das Gottesreich auf Erden auf.17

Lassen Sie sich Tag und Nacht von Dankbarkeit im Herzen leiten und beglücken. Bemühen Sie sich darum. Sie werden feststellen, dass sich daraus Wunderbares ergibt.18

3

Das Evangelium Jesu Christi gibt uns Grund zur Freude

Der Herr hat gesagt: „Darum hebe dein Herz empor und freue dich, und halte an den Bündnissen fest, die du gemacht hast.“ [LuB 25:13.] Ich glaube, dass er jedem von uns sagt: „Sei glücklich! Das Evangelium bringt Freude. Es liefert uns einen Grund, froh zu sein.“19

Vergessen Sie nie, wer Sie sind. … Sie sind buchstäblich ein Kind Gottes. … Er ist Ihr ewiger Vater. Er liebt Sie. … Er möchte, dass seine Söhne und Töchter glücklich sind. Sünde hat noch nie glücklich gemacht. Übertretung hat noch nie glücklich gemacht. Ungehorsam hat noch nie glücklich gemacht. Der Weg zum Glück ist im Plan unseres Vaters im Himmel zu finden und im Gehorsam gegenüber den Geboten seines geliebten Sohnes, des Herrn Jesus Christus.20

Wie auch immer Sie in der Vergangenheit die Dinge angegangen sein mögen, ich habe eine Aufforderung für Sie: … Bringen Sie Ihr Leben mit den Lehren des Evangeliums in Einklang, betrachten Sie diese Kirche voll Liebe und Achtung und Wertschätzung als Mutter Ihres Glaubens und leben Sie so, dass an Ihnen deutlich wird, wie glücklich das Evangelium Jesu Christi einen Menschen macht.21

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Hinckleys with young children

Unser Leben soll von viel Freude und Lachen erfüllt sein. Wir sollen das Leben genießen, nicht nur ertragen.

Die Umkehr ist einer der ersten Grundsätze des Evangeliums. Vergebungsbereitschaft ist eine der Eigenschaften Gottes. Es gibt Hoffnung. Das Leben liegt vor Ihnen und kann voller Glück sein, auch wenn die Vergangenheit von Sünde gezeichnet war. In diesem Werk geht es darum, Menschen zu erretten und ihnen bei ihren Problemen zu helfen. Das ist der Zweck des Evangeliums.22

Ich treffe sehr viele Leute, die sich ständig über die Last ihrer Aufgaben beklagen. Selbstverständlich ist der Druck hoch. Es gibt viel zu tun – zu viel. Zu all dem Druck kommen noch die finanziellen Lasten. Und letztendlich neigen wir dann dazu, uns zu beschweren – häufig zu Hause, oft auch in der Öffentlichkeit. Ändern Sie Ihre Denkweise. Das Evangelium ist eine frohe Botschaft. Der Mensch ist, damit er Freude hat [siehe 2 Nephi 2:25]. Seien Sie glücklich! Lassen Sie dieses Glück in Ihrem Gesicht erstrahlen und in Ihrem Zeugnis zum Ausdruck kommen. Es wird immer irgendwelche Probleme geben. Manchmal sind auch echte Schicksalsschläge dabei. Aber durch alles hindurch strahlt die Bitte des Herrn:

„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.

Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11:28-30.)

Mir gefallen die folgenden Worte von Jenkins Lloyd Jones, die ich vor einigen Jahren aus den Deseret News ausgeschnitten habe und nun an Sie weitergebe. … Er sagte:

„Wer sich einbildet, dass Glückseligkeit normal sei, der verschwendet später viel Zeit damit, herumzulaufen und zu rufen, er sei beraubt worden.

Die meisten Schüsse gehen nicht ins Ziel. Das meiste Fleisch ist zäh. Aus den meisten Kindern werden bloß einfache Leute. Die meisten guten Ehen erfordern ein hohes Maß an gegenseitiger Nachsicht. Die meisten Jobs sind mehr als alles andere langweilig. …

Das Leben ist wie eine Fahrt mit einer alten Eisenbahn – Verspätungen, Nebengleise, Rauch, Staub, Schlacke und Stöße, und nur hin und wieder hat man einen schönen Ausblick und braust begeistert dahin.

Die Kunst dabei ist, dem Herrn zu danken, dass wir mitfahren dürfen.“ (Deseret News, 12. Juni 1973.)

Ich wiederhole, meine Brüder und Schwestern: Die Kunst dabei ist, dem Herrn zu danken, dass wir mitfahren dürfen. Und ist es nicht wahrhaftig eine wunderschöne Fahrt? Genießen Sie sie! Lachen Sie darüber! Singen Sie von ihr! Denken Sie an das, was der Verfasser der Sprichwörter geschrieben hat:

„Ein fröhliches Herz tut dem Leib wohl, ein bedrücktes Gemüt lässt die Glieder verdorren.“ (Sprichwörter 17:22.)23

Achten Sie darauf, dass Sie eine gewisse Lockerheit ausstrahlen. Lassen Sie Raum für Spaß und Fröhlichkeit, haben Sie einen Sinn für Humor. Lachen Sie gelegentlich über Dinge, die lustig sind.24

Unser Leben soll von viel Freude und Lachen erfüllt sein. Wir sollen das Leben genießen, nicht nur ertragen.25

4

Das Evangelium ist eine Botschaft des Triumphs, die man voller Begeisterung, Zuneigung und Optimismus annehmen soll

Ich stehe heute hier als Optimist, was das Werk des Herrn angeht. Ich kann nicht glauben, dass Gott sein Werk auf der Erde aufgerichtet hat, um es dann scheitern zu lassen. Ich kann nicht glauben, dass es schwächer wird. Ich weiß, dass es stärker wird. … Ich glaube nämlich schlicht und ernsthaft daran, dass das Rechte triumphieren und die Wahrheit siegen wird.26

Die Geschichte von Kaleb und Josua und den anderen Kundschaftern Israels hat mich immer fasziniert. Mose führte die Kinder Israel in die Wildnis. Im zweiten Jahr ihres Wanderns wählte er aus jedem der zwölf Stämme einen Vertreter, der das Land Kanaan erkunden und einen Bericht über seine Schätze und seine Bewohner geben sollte. Kaleb war der Vertreter des Stammes Juda, Josua der des Stammes Efraim. Die zwölf Kundschafter begaben sich in das Land Kanaan. Sie stellten fest, dass es fruchtbar war. 40 Tage waren sie fort. Sie brachten einige der ersten Trauben mit zurück als Beleg der Fruchtbarkeit des Landes (siehe Numeri 13:20).

Sie traten vor Mose und Aaron und die ganze Gemeinde der Kinder Israel und berichteten über das Land Kanaan: „Es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen; das hier sind seine Früchte.“ (Vers 27.)

Zehn der Kundschafter waren jedoch Opfer ihrer eigenen Zweifel und Ängste. Sie gaben einen negativen Bericht über die Anzahl und die Größe der Kanaaniter. Sie schlossen daraus, dass die Kanaaniter stärker seien als die Israeliten (siehe Vers 31). Im Vergleich zu den Riesen, die sie im Land gesehen hatten, setzten sie sich selbst mit Heuschrecken gleich. Sie waren Opfer ihrer eigenen Furchtsamkeit.

Da traten Josua und Kaleb vor das Volk und sagten: „Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, dieses Land ist überaus schön.

Wenn der Herr uns wohlgesinnt ist und uns in dieses Land bringt, schenkt er uns ein Land, in dem Milch und Honig fließen.

Lehnt euch nur nicht gegen den Herrn auf! Habt keine Angst vor den Leuten in jenem Land; sie werden unsere Beute. Ihr schützender Schatten ist von ihnen gewichen, denn der Herr ist mit uns. Habt keine Angst vor ihnen!“ (14:7-9.)

Das Volk war aber eher geneigt, den zehn Zweiflern zu glauben als Kaleb und Josua.

Der Herr verfügte dann, dass die Kinder Israel 40 Jahre in der Wildnis umherziehen sollten, bis die Generation der Zweifler und Ängstlichen vergangen sei. In der Schrift heißt es: „Die Männer, [die über das Land falsche Gerüchte verbreitet hatten,] fielen plötzlich tot zu Boden.

Nur Josua … und Kaleb … blieben am Leben als einzige von allen, die ausgezogen waren, um das Land zu erkunden“ (Vers 37,38). Als Einzige aus dieser Gruppe überlebten sie diese vier Jahrzehnte des Umherziehens und genossen den Vorzug, das verheißene Land zu betreten, von dem sie einen positiven Bericht gegeben hatten.

Um uns herum gibt es einige, die der Zukunft dieses Werkes gleichgültig gegenüberstehen, die teilnahmslos sind, die auf Beschränkungen hinweisen, die Befürchtungen äußern und die ihre Zeit damit zubringen, das auszugraben und über das zu schreiben, was sie als Schwächen betrachten, was aber letztlich in keiner Weise von Belang ist. Aufgrund ihrer Zweifel an seiner Vergangenheit haben sie keine Vision für seine Zukunft.

Zurecht wurde in alter Zeit gesagt: „Wo es keine Vision gibt, geht das Volk zugrunde.“ (King-James-Übersetzung, Sprichwörter 29:18.) In diesem Werk gibt es keinen Platz für jemanden, der nur an ein Evangelium des Verderbens und des Trübsinns glaubt. Das Evangelium ist eine frohe Botschaft. Es ist eine Botschaft des Triumphs. Es ist eine Sache, die man mit Begeisterung annehmen muss.

Der Herr hat nie behauptet, dass es keine Schwierigkeiten geben werde. Die Heiligen haben Bedrängnisse jeder Art erfahren, als die Gegner dieses Werks über sie herfielen. Aber der Glaube ist inmitten all ihrer Sorgen zutage getreten. Dieses Werk ist beständig vorangegangen und seit seinem Beginn keinen Schritt zurückgewichen. …

Dies ist das Werk des Allmächtigen. Ob wir als Einzelne vorangehen, hängt von uns ab. Aber die Kirche wird immer vorangehen. …

Als der Herr den Mose zu sich genommen hatte, sagte er zu Josua: „Sei mutig und stark[!] Fürchte dich also nicht, und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mir dir bei allem, was du unternimmst.“ (Josua 1:9.) Das ist sein Werk. Vergessen Sie das niemals. Nehmen Sie es mit Begeisterung und Zuneigung an.27

5

Mit dem Wissen, dass wir alle Gottes Kinder sind, können wir ein wenig aufrechter dastehen, können wir uns ein wenig höher aufrichten und können ein wenig besser sein

Es gibt in unserer heutigen Welt die traurige Tendenz, einander in den Schmutz zu ziehen. Ist Ihnen jemals in den Sinn gekommen, dass man nicht viel Verstand dazu braucht, eine verletzende Bemerkung zu machen? Versuchen Sie einmal das Gegenteil – teilen Sie Komplimente aus! …

In unserer Gesellschaft neigen leider auch viele dazu, sich selbst herabzusetzen. Oft erscheinen uns andere als selbstsicher, doch es ist eine Tatsache, dass die meisten Menschen auch hin und wieder Minderwertigkeitsgefühle haben. Es ist wichtig, dass man sich derlei nicht selbst einredet. … Es kommt darauf an, dass man aus dem, was man hat, das Beste macht.

Vergeuden Sie Ihre Zeit nicht mit Selbstmitleid. Setzen Sie sich nicht selbst herab und vergessen Sie nie, dass Sie ein Kind Gottes sind. Sie haben ein göttliches Geburtsrecht und in Ihnen steckt etwas vom Wesenskern Gottes.28

Wir singen die Worte „Ich bin ein Kind von Gott“ (Gesangbuch, Nr. 202). Das ist kein Hirngespinst, keine dichterische Erfindung – das ist die lebendige Wahrheit. In jedem von uns steckt etwas Göttliches, was genährt werden, was hervortreten und was Ausdruck finden muss. Väter und Mütter, lehren Sie Ihre Kinder, dass sie buchstäblich Söhne und Töchter Gottes sind. Es gibt auf der ganzen Welt keine größere Wahrheit – nämlich, dass wir etwas Göttliches in uns tragen.29

Glauben Sie an sich. Glauben Sie an Ihre Fähigkeit, Großartiges und Gutes zu tun. Glauben Sie, dass es keinen Berg gibt, den Sie nicht bezwingen können. Glauben Sie, dass es keinen Sturm gibt, den Sie nicht überdauern können. … Sie sind ein Kind Gottes und haben unbegrenzte Fähigkeiten.30

Wir wollen uns alle bemühen, uns ein wenig höher aufzurichten und ein wenig besser zu werden. Strengen Sie sich mehr an. Dann sind Sie auch glücklicher. Dann erfahren Sie eine neue Zufriedenheit, eine neue Fröhlichkeit im Herzen.31

Natürlich wird es unterwegs das eine oder andere Problem geben. Es wird Schwierigkeiten geben, die überwunden werden müssen. Sie werden jedoch nicht von Dauer sein. [Gott] lässt Sie nicht im Stich. …

Blicken Sie auf das Positive. Sie können wissen, dass er über Sie wacht, dass er Ihr Beten hört und erhört, dass er Sie liebt und dass er diese Liebe kundtun wird.32

Es gibt so viel Angenehmes, Vernünftiges und Schönes, auf das wir aufbauen können. Wir haben Teil am Evangelium Jesu Christi. Evangelium bedeutet „frohe Botschaft“. Die Botschaft des Herrn ist eine Botschaft der Hoffnung und der Errettung. Die Stimme des Herrn verkündet frohe Kunde. Das Werk des Herrn bringt Herrliches zustande.

In einer dunklen, sorgenschweren Stunde sagte der Herr zu denen, die er liebte: „Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ (Johannes 14:27.)

Diese großartigen, von Vertrauen getragenen Worte sind uns allen ein Licht. Auf Christus können wir wirklich vertrauen, denn seine Verheißungen werden sich gewiss erfüllen.33

Anregungen für Studium und Unterricht

Fragen

  • Denken Sie über Präsident Hinckleys Rat nach, dass man sich mehr auf das Gute konzentrieren und sich eine freudige Grundhaltung und Optimismus zu eigen machen soll (Abschnitt 1). Warum haben wir diesen Rat auch heute nötig? Wie können wir uns eine freudige Grundhaltung zu eigen machen?

  • Präsident Hinckley hat gesagt, dass sich Wunderbares ergibt, wenn wir uns von Dankbarkeit im Herzen leiten lassen (siehe Abschnitt 2). Worauf ist das Ihrer Meinung nach zurückzuführen? Inwiefern kommt es einem zugute, wenn man sich Dankbarkeit zur Einstellung macht?

  • Welche Gedanken kommen Ihnen zu dem Vergleich, dass das Leben oft „wie eine Fahrt mit einer alten Eisenbahn“ ist? (Siehe Abschnitt 3.) Welchen Einfluss hat die frohe Botschaft des Evangeliums darauf, wie Sie diese Reise angehen?

  • Wie kann man die Begebenheit von Kaleb und Josua auf sich beziehen? (Siehe Abschnitt 4.) Welche Beispiele von Leuten kennen Sie, die das Evangelium voller Begeisterung angenommen haben? Wie kann man, wenn man sich niedergeschlagen fühlt, seinen Optimismus wiedererlangen? Wodurch ist Ihr Optimismus, was das Werk des Herrn angeht, größer geworden?

  • Warum neigt man bisweilen dazu, andere und sich selbst herabzusetzen? Wie können wir diese Neigung überwinden? Wie können wir, auch als Familie, anderen helfen, ein wenig aufrechter dazustehen und sich ein wenig höher aufzurichten? (Siehe Abschnitt 5.)

Einschlägige Schriftstellen

Johannes 16:33; Philipper 4:13; Mosia 2:41; Alma 34:38; Ether 12:4; LuB 19:38,39; 128:19-23

Studienhilfe

„Wenn Sie gemäß dem handeln, was Sie gelernt haben, vertieft und erweitert sich Ihr Verständnis (siehe Johannes 7:17).“ (Verkündet mein Evangelium!, Seite 21.) Überlegen Sie, wie Sie zu Hause, bei der Arbeit und bei Ihren Aufgaben in der Kirche die Lehren des Evangeliums anwenden können.

Anmerkungen

  1. Sheri L. Dew, Go Forward with Faith: The Biography of Gordon B. Hinckley, 1996, Seite 37

  2. Sheri L. Dew, Go Forward with Faith, Seite 37

  3. „The Continuing Pursuit of Truth“, Ensign, April 1986, Seite 4

  4. Siehe Sheri L. Dew, Go Forward with Faith, Seite 76

  5. Discourses of President Gordon B. Hinckley, Volume 1: 1995–1999, 2005, Seite 343

  6. Russell M. Nelson, „Geistige Fähigkeiten“, Der Stern, Januar 1998, Seite 16

  7. Jeffrey R. Holland, „President Gordon B. Hinckley: Stalwart and Brave He Stands“, Ensign, Juni 1995, Seite 4

  8. „The Lord Is at the Helm“, Andacht an der Brigham-Young-Universität am 6. März 1994, Seite 3f.; speeches.byu.edu

  9. Zitiert von Jeffrey R. Holland in: „President Gordon B. Hinckley: Stalwart and Brave He Stands“, Seite 4

  10. „The Continuing Pursuit of Truth“, Seite 4

  11. „If Thou Art Faithful“, Ensign, November 1984, Seite 92

  12. „Each a Better Person“, Ensign, November 2002, Seite 100

  13. „With All Thy Getting Get Understanding“, Ensign, August 1988, Seite 3f.

  14. „The Spirit of Optimism“, New Era, Juli 2001, Seite 4

  15. „Keep the Chain Unbroken“, Andacht an der Brigham-Young-Universität am 30. November 1999, Seite 1f.; speeches.byu.edu

  16. „My Redeemer Lives“, Ensign, Februar 2001, Seite 70

  17. „The Lord Is at the Helm“, Seite 6

  18. „A Prophet’s Counsel and Prayer for Youth“, Ensign, Januar 2001, Seite 4

  19. „If Thou Art Faithful“, Seite 91f.

  20. „Stand True and Faithful“, Ensign, Mai 1996, Seite 93f.

  21. „True to the Faih“, Ensign, Juni 1996, Seite 4

  22. „Stand True and Faithful“, Seite 94

  23. „Four Imperatives for Religious Educators“, Ansprache vor Religionslehrern am 15. September 1978, Seite 4

  24. „A Challenging Time – a Wonderful Time“, Ansprache vor Religionslehrern am 7. Februar 2003, Seite 4

  25. „Stand True and Faithful“, Seite 94

  26. Teachings of Gordon B. Hinckley, 1997, Seite 410

  27. „Stay the Course – Keep the Faith“, Ensign, November 1995, Seite 71f.

  28. „Strengthening Each Other“, Ensign, Februar 1985, Seite 3f.

  29. One Bright Shining Hope: Messages for Women from Gordon B. Hinckley, 2006, Seite 90f.

  30. Discourses of President Gordon B. Hinckley, Volume 2: 2000–2004, 2005, Seite 452

  31. „The Quest for Excellence“, Andacht an der Brigham-Young-Universität am 10. November 1998, Seite 5, speeches.byu.edu

  32. „How Can I Become the Woman of Whom I Dream?“, Ensign, Mai 2001, Seite 96

  33. „The Continuing Pursuit of Truth“, Seite 6