Lektion 32

Liebt einander

Primarvereinigung Leitfaden 2: Wähl das Rechte A


Zweck

Die Kinder sollen verstehen, daß sie dem Beispiel Jesu Christi folgen und ihre Liebe zeigen können, indem sie anderen helfen.

Vorzubereiten

  1. Lesen Sie gebeterfüllt Markus 6:34–44, Lukas 17:11–19, Johannes 13:15, 34, 35 und 3 Nephi 17.

  2. Schneiden Sie aus Papier ein großes Herz aus.

  3. Kopieren Sie für jedes Kind den Handzettel „Wie ich euch geliebt habe“ und das Herzpuzzle (siehe Ende der Lektion). Kopieren Sie das Puzzle, wenn möglich, auf buntes Papier. Schneiden Sie die Puzzleteile entlang der gestrichelten Linie aus.

  4. Bereiten Sie sich vor, das Lied „Liebet einander“ (Der Familienabend – Anregungen und Hilfsmittel, S. 182) oder „Jesus sagt: Habt alle lieb“ (Sing mit mir, B-51) zu singen oder den Text vorzutragen. Die Texte stehen hinten im Leitfaden.

  5. Sie brauchen:

    1. die Bibel und das Buch Mormon

    2. Klebstoff

    3. Bild 2-36, „Jesus segnet die Kinder der Nephiten“; Bild 2-45, „Die zehn Aussätzigen“ (Bilder zum Evangelium 221; 62150); Bild 2-47, „Die Speisung der Fünftausend“ (62143); Bild 2-54, „Das Abendmahl“ (Bilder zum Evangelium 225; 62174)

  6. Bereiten Sie weitere Aktivitäten aus dem Abschnitt „Zur Vertiefung“ vor, die Sie verwenden wollen.

Vorschlag für den Unterrichtsablauf

Bitten Sie ein Kind um das Anfangsgebet.

Falls Sie den Kindern letzten Sonntag einen Auftrag gegeben haben, so fragen Sie jetzt nach.

Es ist wichtig, geliebt zu werden

Aufmerksamkeit wecken

Zeigen Sie den Kindern das große Papierherz.

• Woran denkt ihr, wenn ihr ein Herz seht? (Liebe.)

• Wie könnt ihr wissen, daß jemand euch liebt?

Lassen Sie die Kinder über Menschen sprechen, die sie liebhaben, wie Mitglieder der Familie, Freunde, PV- Lehrer(innen), und darüber, wie diese Menschen ihre Liebe zeigen.

• Wie fühlt ihr euch, wenn euch jemand zeigt, daß er euch liebhat?

• Was meint ihr, wie andere sich fühlen, wenn ihr ihnen zeigt, daß ihr sie liebhabt?

Heben Sie hervor, daß jeder von uns das Gefühl braucht, geliebt zu werden.

Jesus Christus hat gelehrt, daß wir einander lieben sollen

Lehrer(in)

Erklären Sie: Ehe Jesus Christus auf der Erde gelebt hat, haben die Menschen sich an die Regel gehalten: „Auge um Auge.“ Das bedeutet, daß wenn jemand unfreundlich oder gemein zu einem war, man selbst auch unfreundlich und gemein zu dem anderen war. Als Jesus auf die Erde kam, lehrte er die Menschen eine andere Lebensweise.

Geschichte aus der Schrift

Zeigen Sie Bild 2-54, „Das Abendmahl“. Erklären Sie, daß Jesus kurz vor seiner Kreuzigung mit den Jüngern zu einem Abschiedsmahl zusammenkam. Während dieses Mahls sagte der Erretter seinen Jüngern, daß er sie bald verlassen werde, und er gab ihnen einige Anweisungen.

Zeigen Sie die Bibel, und lesen Sie Johannes 13:34,35 vor. Sagen Sie, daß Jesus diese Worte gesprochen hat. Lesen Sie noch einmal den ersten Teil von Vers 34 (bis Liebt einander).

• Was ist ein Gebot?

Betonen Sie, daß Jesus uns in dieser Schriftstelle nicht nur vorgeschlagen hat, daß wir einander lieben sollen. Er hat uns das Gebot gegeben, daß wir einander lieben sollen. Wenn wir Jesus nachfolgen, dann empfinden wir Liebe für andere.

Lied

Singen Sie „Jesus sagt: Habt alle lieb“, oder tragen Sie den Text vor. Machen Sie dabei die entsprechenden Bewegungen:

Jesus sagt: Habt alle lieb (Arme ausbreiten), schaut sie freundlich an (den Sitznachbarn freundlich anlächeln). Wenn ihr lieb zu allen seid (dem Sitznachbarn die Hand geben), liebt euch jedermann (sich selbst umarmen).

Jesus Christus zeigte anderen seine Liebe, indem er ihnen half

Schriftstelle

Lesen Sie Johannes 13:15 vor.

• Was bedeutet es, jemand ein Beispiel zu geben?

• Wer hat uns ein gutes Beispiel gegeben?

Sagen Sie den Kindern, daß Jesus Christus die Worte gesprochen hat, die Sie eben vorgelesen haben. Erklären Sie, daß Jesus uns unter anderem darin ein Beispiel gegeben hat, daß er andere Menschen geliebt und ihnen Gutes getan hat.

Geschichten aus der Schrift/Besprechen

Zeigen Sie Bild 2-45, „Die zehn Aussätzigen“. Bitten Sie die Kinder, die Begebenheit zu erzählen, die auf dem Bild dargestellt ist (siehe Lukas 17:11–19).

• Was hat Jesus für die zehn Aussätzigen getan?

• Warum hat er sie geheilt?

Zeigen sie Bild 2-47, „Die Speisung der Fünftausend“. Bitten Sie die Kinder, die Begebenheit zu erzählen, die auf dem Bild dargestellt ist (siehe Markus 6:34–44). Helfen Sie ihnen, wenn nötig.

• Was hat Jesus für diese Menschen getan?

• Warum hat er ihnen geholfen?

Zeigen Sie Bild 2-36, „Jesus segnet die Kinder der Nephiten“. Erzählen Sie die Begebenheit aus 3 Nephi 17. Erklären Sie, daß Jesus die Nephiten eigentlich verlassen und zum himmlischen Vater zurückkehren wollte, doch die Nephiten wollten ihn nicht gehen lassen (siehe 3 Nephi 17:4,5). Jesus blieb noch eine Zeitlang, heilte die Kranken und segnete die Kinder.

• Warum blieb Jesus bei den Nephiten?

• Warum heilte Jesus die Kranken und segnete die Kinder?

Weisen Sie darauf hin, daß Jesus Christus in jeder der drei Begebenheiten den Menschen half, weil er sie liebte. Ebenso können wir anderen zeigen, daß wir sie lieben, indem wir ihnen helfen.

Wir können dem Beispiel Jesu Christi folgen, indem wir anderen helfen

Schriftstelle

Lesen Sie noch einmal Johannes 13:35 vor. Erklären Sie: Wenn wir anderen Menschen unsere Liebe zeigen, dann können sie erkennen, daß wir dem Beispiel Jesu Christi folgen.

Lied

Singen Sie das Lied „Liebet einander“, oder tragen Sie den Text vor.

Geschichte

Erklären Sie, daß wir dem Beispiel Jesu Christi folgen und anderen unsere Liebe zeigen können, indem wir ihnen helfen. Erzählen Sie eine Geschichte von einem Kind, das einem anderen Menschen etwas Gutes getan hat, um ihm zu zeigen, daß es ihn liebt. Vielleicht möchten Sie die folgende Geschichte verwenden:

André wurde sehr krank und mußte lange Zeit im Bett bleiben. Er vermißte seine Freunde und die gemeinsamen Spiele und Späße. Während er krank war, besuchten ihn manche seiner Freunde ein- oder zweimal. Doch sein Freund Sebastian besuchte ihn oft. Während die anderen Jungen draußen spielten, besuchte Sebastian seinen Freund André und redete und lachte mit ihm, um ihn aufzuheitern.

• Wie hat Sebastian gezeigt, daß er André liebhat?

• Was hat André wohl für Sebastian empfunden? Was hat Sebastian wohl für André empfunden?

Erklären Sie, daß es viele Möglichkeiten gibt, wie wir unsere Liebe zeigen können, indem wir anderen helfen. Wir können unserer Familie, unseren Freunden, unseren Nachbarn, älteren oder kranken Menschen oder sonst jemandem, der unsere Hilfe braucht, etwas Gutes tun.

Situationen

Die Kinder sollen gut zuhören, wenn Sie ihnen nun den ersten Teil einer Situation beschreiben, die sich ereignen könnte. Bitten Sie die Kinder, den Fortgang der Situation zu schildern, indem sie sagen, was sie tun würden, um ihre Liebe zu zeigen. Sie können die Kinder eine oder mehrere der Situationen auch im Rollenspiel darstellen lassen. Verwenden Sie die folgenden oder eigene Beispiele:

  1. Ihr sitzt mit eurem Vater an der Bushaltestelle und wartet auf den Bus. Ihr seht, wie ein älterer Mann herbeieilt, um den Bus nicht zu verpassen. Er kann nur mit Hilfe einer Krücke gehen und kommt nicht sehr schnell vorwärts. Der Bus kommt und öffnet die Tür. Während ihr einsteigt, könnt ihr sehen, daß der alte Mann den Bus wahrscheinlich nicht mehr rechtzeitig erreicht.

    • Was könnt ihr für diesen Mann tun?

  2. Ihr geht am Sonntagmorgen zu Fuß in die Kirche. Ihr seht eine junge Mutter, die ein Baby auf dem Arm hat und einige Bücher unter dem anderen Arm trägt.

    • Was könnt ihr tun, um dem Beispiel des Erretters zu folgen?

  3. Ihr kommt von der Schule nach Hause und seht, daß eure Mutter etwas nähen will. Euer kleiner Bruder macht ein Geschrei, weil er möchte, daß eure Mutter ihm etwas vorliest.

    • Was könnt ihr für eure Mutter und für euren kleinen Bruder tun?

  4. An einem Sonntag in der PV trefft ihr ein Mädchen, das aus einem anderen Land kommt. Sie ist sehr schüchtern und redet nicht viel. Später seht ihr, daß sie vor der Eingangstür des Gemeindehauses steht und weint.

    • Was könnt ihr für dieses neue Mädchen tun?

Zusammenfassung

Puzzle

Geben Sie jedem Kind ein Papierherz und einen Satz Puzzleteile. Helfen Sie den Kindern, die Puzzleteile zusammenzusetzen und dann das Puzzle auf das Papierherz zu kleben. Wiederholen Sie die Worte auf dem Puzzle und auf dem Papierherz gemeinsam mit den Kindern.

Die Kinder dürfen das Papierherz mit nach Hause nehmen. Regen Sie an, daß die Kinder ihrer Familie erzählen, was sie heute darüber gelernt haben, wie man seine Liebe für andere zeigen kann.

Falls die Zeit es zuläßt, bitten Sie jedes Kind, jemanden zu nennen, den es liebhat, und eine Möglichkeit zu nennen, wie es ihm oder ihr seine Liebe zeigen kann. Ermutigen Sie die Kinder, anderen ihre Liebe dadurch zu zeigen, daß sie ihnen helfen.

Zeugnis

Bezeugen Sie, daß der himmlische Vater und Jesus Christus möchten, daß wir einander lieben. Sagen Sie den Kindern, was Sie empfinden, wenn Sie anderen liebevoll begegnen.

Bitten Sie ein Kind um das Schlußgebet. Schlagen Sie vor, daß das Kind den himmlischen Vater darum bittet, daß er den Kindern hilft, anderen liebevoll zu begegnen, wie der Erretter es getan hat.

Zur Vertiefung

Wählen Sie aus den folgenden Vorschlägen diejenigen aus, die sich am besten für die Kinder in Ihrer Klasse eignen. Sie können sie im Unterricht selbst oder als Wiederholung oder Zusammenfassung verwenden. Weitere Anregungen dazu siehe „Der Unterricht“ in „Für den/die Lehrer(in)“.

  1. Jedes Kind schreibt einen Brief an jemand, den es liebhat, und bringt darin zum Ausdruck, was es für ihn (sie) empfindet. Jüngere Kinder können für jemanden, den sie liebhaben, ein Bild malen. Ermutigen Sie die Kinder, daß sie den Brief oder das Bild dann auch tatsächlich demjenigen geben.

  2. Erzählen Sie die folgende Begebenheit, die davon handelt, wie John Taylor, der später der dritte Präsident der Kirche wurde, seine Liebe gezeigt hat:

    Als John Taylor noch ein kleiner Junge war, starb sein Freund Robert West an einer schweren Krankheit. Der Vater des Jungen, Allee West, zog daraufhin aus dem Dorf fort, um Hirte zu werden. John wußte, daß Allee oft sehr einsam war, und bat deshalb seine Eltern um die Erlaubnis, Allee besuchen zu dürfen. Johns Eltern erlaubten es und packten einen Korb Lebensmittel, den John mitnehmen konnte.

    John brauchte einen ganzen Tag für den Weg zum Haus von Allee und wieder zurück, deshalb brach er früh morgens auf. Der Fußmarsch war sehr anstrengend, zumal John mehrere Hügel überqueren mußte. Als John einmal Rast machte, war er versucht, das Essen im Korb aufzuessen. Doch statt dessen stand er auf und ging den Rest des Weges so schnell wie möglich.

    Allee war überglücklich, John zu sehen. Sie aßen gemeinsam und redeten über die alten Zeiten. (Siehe Deta Petersen Neeley and Nathan Glen Neeley, A Child’s Story of the Prophet John Taylor, Salt Lake City, 1960, S. 12–18.)

    • Was hat John Taylor für den Vater seines Freundes getan?

    • Wie hat sich Allee West gefühlt, als John Taylor ihn besucht hat?

    • Wie hat sich John Taylor wohl gefühlt?

    Erinnern Sie die Kinder: Wenn wir anderen unsere Liebe zeigen, machen wir diejenigen glücklich, denen wir helfen, und sind auch selbst glücklich.

  3. Sagen Sie mit den Kindern den folgenden Vers auf, und helfen Sie ihnen, die entsprechenden Bewegungen zu machen:

    Jesus liebt alle Kinder

    Jesus liebt alle Kinder (Arme ausbreiten):

    Babys, die in der Wiege liegen (mit den Armen eine Wiege andeuten),

    kleine, die sich gerne anschmiegen (so tun, als ob man ein Kind an sich drückt)

    doch die großen liebt er nicht minder (die Arme hoch über den Kopf strecken).

    (Aus: Finger Fun for Little Folk by Thea Cannon. © 1949 by the Standard

    Publishing Company, Cincinnati, Ohio. Used by permission.)

    Wiederholen Sie den Vers, sooft die Kinder möchten.

  4. Lassen Sie zwei Kinder vor die Klasse stehen. Sprechen Sie darüber, daß diese beiden sich auf vielerlei Weise ähnlich sind, beispielsweise haben beide zwei Augen und zwei Ohren, unternehmen gern dasselbe oder sind beide Mitglied der Kirche. Sprechen Sie dann darüber, daß sie sich auch auf vielerlei Weise unterscheiden, beispielsweise in der Haarfarbe, in ihren Hobbies oder der Größe der Familie. Betonen Sie, daß keine zwei Menschen genau gleich sind. Jeder von uns unterscheidet sich auf irgendeine Weise von allen anderen.

    Erklären Sie, daß manchmal jemand ganz anders ist als wir, so daß wir unsicher sind, wie wir ihn behandeln sollen. Vielleicht spricht er eine andere Sprache, ist behindert oder unterscheidet sich auf andere Weise von uns. Betonen Sie, daß Jesus Christus jeden liebt und auch von uns möchte, daß wir jeden lieben. Wir dürfen nicht nur die gernhaben, die uns ähnlich sind, sondern müssen auch diejenigen lieben und ihnen helfen, die anscheinend ganz anders sind als wir.

    Vielleicht möchten Sie mit den Kindern den Text von „Ich geh mit dir“ (Children’s Songbook, S. 140) vortragen oder das Lied „Jeder ist anders“ (Kinderstern, August 1992; neuer Text, Anm. d. Ü.) singen.

    Ich geh mit dir

    Kannst du nicht gehn, wie andere gehn,

    lassen dich manche einfach stehn,

    doch ich nicht, ich nicht!

    Und wenn du völlig anders sprichst,

    lacht manch einer über dich,

    doch ich nicht, ich nicht!

    Ich geh mit dir, ich red mit dir,

    so zeig ich meine Liebe dir.

    Jesus wandte sich nie ab,

    jedem seine Lieb’ er gab;

    das will ich auch tun!

    Ganz egal, wen Jesus traf:

    er half und sprach „Komm, folg’ mir nach!“

    Das will ich auch tun!

    Ich will’s auch tun!

    Ich geh mit dir, ich red mit dir,

    so zeig ich meine Liebe dir.

    Jeder ist anders

    Ich kenn dich, und du kennst mich.

    Wir unterscheiden uns wie Sonne und Meer.

    Ich kenn dich, und du kennst mich.

    Und es ist gut, daß jeder anders ist.

    Ich helf dir, und du hilfst mir.

    Auch Schwierigkeiten können wir überstehn.

    Ich helf dir, und du hilfst mir.

    Und es ist gut, daß jeder anders ist.

    Ich mag dich, und du magst mich.

    Gemeinsam lernen wir, noch besser zu sein.

    Ich mag dich, und du magst mich.

    Und es ist gut, daß jeder anders ist.