2018
Befasst euch mit den Worten des Erretters
January 2018


Befasst euch mit den Worten des Erretters

Nach einem Artikel auf lds.org/blog

Ich habe jetzt nicht nur ein stärkeres Zeugnis vom Herrn und Erretter Jesus Christus, sondern verspüre erneut die absolute Gewissheit, dass die Art und Weise, wie Joseph Smith das Buch Mormon übersetzt hat, eine Gabe von Gott war.

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young woman studying

Bei der Andacht für junge Erwachsene in aller Welt im Januar 2017 habe ich die Zuhörer aufgefordert, ihr Zeugnis vom Erretter zu festigen und jede Woche einen Teil ihrer Zeit dafür zu widmen,

  • sich mit dem Studium aller Worte und Handlungen Jesu zu befassen, die im Alten Testament verzeichnet sind;

  • seine im Neuen Testament verzeichneten Gesetze zu studieren;

  • seine im Buch Mormon verzeichnete Lehre zu studieren;

  • seine im Buch Lehre und Bündnisse verzeichneten Worte zu studieren.

Ich verhieß den Zuhörern: Wenn sie über Jesus Christus alles lernen, was sie können, wird ihre Liebe zu ihm und zu Gottes Gesetzen so sehr zunehmen, dass sie das ihnen bisher vorstellbare Maß übersteigt.

Ich erwähnte bei der Andacht allerdings nicht, weshalb ich wusste, dass diese Verheißung wirklich wahr ist – ich erfüllte diese Aufgabe nämlich gerade selbst zum ersten Mal.

Am 1. Dezember 2016 hatte ich mir neue heilige Schriften besorgt und widmete mich genau dem, wozu ich die jungen Erwachsenen dann im Januar aufforderte. Als ich sechs Wochen später damit fertig war, hatte ich in den vier heiligen Schriften über 2200 Aussagen nachgeschlagen und markiert.1

Ich fand diese Aufgabe unsagbar spannend.

Am lehrreichsten empfand ich, dass der Erretter in den verschiedensten Zeitaltern von sich selbst berichtet – zur Zeit des Alten Testaments, des Neuen Testaments, der Wiederherstellung und auch heute. In allen heiligen Schriften bleibt die Geschichte dieselbe, und der Erzähler ist derselbe.

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President Nelson studying the scriptures

Ich habe in meinen 93 Jahren viel Zeit damit verbracht, mich mit dem Erretter zu befassen, aber selten habe ich derart viel dazugelernt wie in diesen sechs Wochen. Tatsächlich habe ich bei diesem Studium so viel über den Erretter gelernt, dass ich bei künftigen Ansprachen, die ich derzeit vorbereite, noch mehr davon berichten möchte.2

Als ich mich dieser Aufgabe widmete, rechnete ich zunächst gar nicht mit einem erneuten Zeugnis, dass das Werk Joseph Smiths wirklich von Gott stammt – doch ich erhielt es. Es ist bemerkenswert, inwieweit die Offenbarungen, die Joseph Smith aufgezeichnet hat, mit dem übereinstimmen, was uns die Bibel lehrt. Diese Erkenntnis hat mich wirklich beeindruckt.

Nie hätte Joseph Smith die Zeit gehabt, bei seiner derart schnellen Übersetzung des Buches Mormon alles mit der Bibel abzugleichen und Querverweise herzustellen, und doch haben wir es genau so vorliegen!

Jetzt habe ich also nicht nur ein stärkeres Zeugnis vom Herrn und Erretter Jesus Christus, sondern verspüre erneut die absolute Gewissheit, dass die Art und Weise, wie Joseph Smith das Buch Mormon übersetzte, eine Gabe von Gott war.

Mir ist natürlich bewusst, dass ein paar von euch nun meinen, ihr hättet nie im Leben die Zeit, einen solchen Leseauftrag zu erfüllen.

Das kann ich gut verstehen. Das Gleiche dachte ich nämlich auch – dass ich bestimmt nicht die Zeit hätte, das alles zu schaffen. Dann musste ich mir jedoch vor Augen halten, dass eine solche Einstellung nicht von Glauben zeugt. Wer hingegen Glauben ausübt, denkt eher: „Ich habe zwar keine Zeit dafür, aber dann nehme ich sie mir halt. Ich erfülle den Auftrag mit der Zeit, die mir zur Verfügung steht.“

Jeder, der sich diese Aufgabe vornimmt, erfüllt sie nach seinem eigenen Zeitplan. Meine Freude daran war aber auch vor allem der Tatsache zu verdanken, dass ich alles in nur sechs Wochen bewältigte. Weil ich mich in einem relativ kurzen Zeitraum so intensiv damit befasst habe, konnte ich besser verstehen, wie die Lehren des Alten Testaments, des Buches Mormon, des Neuen Testaments und des Buches Lehre und Bündnisse einander ergänzen.

Wenn jemand von euch zwar nicht die Zeit hat, sich jedoch opferbereit zeigt, wird er reichlich belohnt und entwickelt tiefe Dankbarkeit für neu gewonnene Sichtweisen, größere Erkenntnis und eine neue Tiefe seiner Bekehrung. Ich weiß, dass dies wahr ist, denn genauso bin ich selbst belohnt worden.

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President Nelsons marked scriptures

Bei der Andacht habe ich schon erwähnt, dass ihr eines Tages vor den Erretter treten werdet. Wenn ihr in seiner heiligen Gegenwart seid, werdet ihr so ergriffen sein, dass euch die Tränen kommen. Ihr werdet um Worte ringen, wenn ihr ihm dafür danken wollt, dass er für eure Sünden bezahlt hat, dass er euch jede Lieblosigkeit gegenüber anderen vergeben hat, dass er euch von den Verletzungen und Ungerechtigkeiten dieses Lebens geheilt hat.

Ihr werdet ihm danken, dass er euch die Kraft gegeben hat, Unmögliches zu bewerkstelligen, dass er eure Schwächen in Stärken verwandelt hat und dass er es euch ermöglicht hat, für immer mit ihm und eurer Familie zu leben. Wer er ist, sein Sühnopfer und seine Eigenschaften – das wird für euch ganz persönlich zur Wirklichkeit.

Aber ihr müsst nicht bis dahin warten. Entscheidet euch jetzt dafür, einer seiner wahren Jünger zu sein. Seid jemand, der ihn wirklich liebt und der wirklich so wie er dienen und führen möchte. Ich verheiße euch: Wenn ihr euch mit seinen Worten befasst, könnt ihr mehr werden wie er. Ich weiß, dass dies wahr ist.

Anmerkungen

  1. Präsident Nelson hat bei der Andacht vorgeschlagen, dass du im Schriftenführer die Querverweise unter dem Stichwort „Jesus Christus“ nachschlägst

  2. Siehe etwa „Wie wir die Macht Jesu Christi in unser Leben bringen“, Präsident Nelsons Ansprache bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2017