2010–2019
Einleitende Worte
Oktober 2018


Einleitende Worte

Es ist an der Zeit für eine auf das Zuhause ausgerichtete Kirche, die von dem, was in den Gebäuden unserer Zweige, Gemeinden und Pfähle geschieht, unterstützt wird.

Meine lieben Brüder und Schwestern, wir haben uns sehr darauf gefreut, uns bei der Herbst-Generalkonferenz der Kirche wieder mit Ihnen zu versammeln. Wir heißen jeden von Ihnen herzlich willkommen. Wir sind sehr dankbar für die Gebete, mit denen Sie uns unterstützen. Wir können ihre Wirkung spüren. Vielen Dank!

Wir danken Ihnen, dass Sie enorme Anstrengungen unternehmen, um dem Rat, der bei der Generalkonferenz vor sechs Monaten erteilt wurde, zu folgen. In aller Welt haben sich die Pfahlpräsidentschaften um die Offenbarung bemüht, die sie brauchten, um die Ältestenkollegien umzustrukturieren. Die Männer in diesen Kollegien und unsere eifrigen Schwestern in der Frauenhilfsvereinigung geben sich alle Mühe, sich unserer Brüder und Schwestern auf eine edlere, heiligere Weise anzunehmen. Es ist inspirierend, wie gut Sie sind und was Sie alles auf sich nehmen, um die Liebe des Erretters in Ihre Familie und zu Ihren Mitmenschen und Freunden zu tragen und ihnen so zu dienen, wie er es tun würde.

Seit der Frühjahrs-Konferenz sind meine Frau und ich mit Mitgliedern auf vier Kontinenten und auf den Inseln des Meeres zusammengekommen. Von Jerusalem bis Harare, von Winnipeg bis Bangkok haben wir Ihren großen Glauben und Ihr festes Zeugnis gesehen.

Wir sind hocherfreut, dass so viele unserer Jugendlichen sich dem Jugendbataillon des Herrn angeschlossen haben und bei der Sammlung des zerstreuten Israel mithelfen wollen.1 Wir danken euch! Wenn ihr weiterhin dem nachkommt, worum ich euch in unserer Andacht für Jugendliche in aller Welt gebeten habe, setzt ihr den Maßstab, an dem wir uns alle ausrichten können. Ihr Jugendlichen habt wirklich einen Einfluss!

In den letzten Jahren haben wir in den präsidierenden Räten der Kirche mit einer grundlegenden Frage gerungen: Wie können wir das Evangelium in seiner einfachen Reinheit und die Verordnungen mit ihrer ewigen Tragweite allen Kindern Gottes bringen?

Als Heilige der Letzten Tage sind wir es gewohnt, „Kirche“ als etwas zu betrachten, was in unseren Gemeindehäusern stattfindet und von dem, was zuhause geschieht, unterstützt wird. Dieses Muster muss angepasst werden. Es ist an der Zeit für eine auf das Zuhause ausgerichtete Kirche, die von dem, was in den Gebäuden unserer Zweige, Gemeinden und Pfähle geschieht, unterstützt wird.

Die Kirche wächst auf der ganzen Welt immer weiter, und viele Mitglieder leben an Orten, wo es keine Gemeindehäuser gibt und in absehbarer Zukunft womöglich auch keine geben wird. Ich erinnere mich an eine Familie, die sich infolge solcher Umstände sonntags bei sich daheim versammeln musste. Ich fragte die Mutter, ob sie gerne bei sich zuhause zur Kirche gehe. Sie antwortete: „Aber ja doch. Mein Mann pflegt jetzt zuhause eine bessere Ausdrucksweise, weil er weiß, dass er hier jeden Sonntag das Abendmahl segnet.“

Schon lange verfolgt die Kirche das Ziel, alle Mitglieder dabei zu unterstützen, ihren Glauben an unseren Herrn Jesus Christus und an sein Sühnopfer zu vergrößern und mit Gott Bündnisse einzugehen und zu halten sowie ihre Familie zu stärken und aneinander zu siegeln. Dies ist in unserer heutigen, komplexen Welt nicht einfach. Die Angriffe des Widersachers auf den Glauben sowie auf uns und unsere Familien nehmen exponentiell zu. Für unser geistiges Überleben brauchen wir Gegenstrategien und müssen die Initiative ergreifen. Daher wollen wir nun organisatorische Anpassungen vornehmen, die unsere Mitglieder und ihre Familien noch mehr stärken.

Seit vielen Jahren haben Führer der Kirche an einem ganzheitlichen Lehrplan gearbeitet, der die Familien und die einzelnen Mitglieder stärken soll. Mit einem auf das Zuhause ausgerichteten und von der Kirche unterstützten Plan sollen die Lehre gelernt, der Glaube gestärkt und größere persönliche Gottesverehrung gefördert werden. Unsere Bestrebungen der vergangenen Jahre, den Sabbat zu heiligen – ihn zu einer Wonne und zu einem Zeichen gegenüber Gott zu machen, dass wir ihn lieben –, werden durch die Anpassungen, die wir nun vornehmen, untermauert.

Heute Vormittag geben wir ein neues Gleichgewicht und eine neue Verbindung zwischen dem Evangeliumsunterricht zuhause und dem in der Kirche bekannt. Jeder von uns ist für sein geistiges Wachstum selbst verantwortlich. Und aus den heiligen Schriften wird klar, dass in erster Linie den Eltern die Aufgabe zukommt, ihren Kindern die Lehre zu vermitteln.2 Die Kirche hat die Aufgabe, jedes Mitglied bei dem gottgegebenen Ziel zu unterstützen, sein Evangeliumswissen zu erweitern.

Elder Quentin L. Cook erklärt Ihnen jetzt diese wichtigen Anpassungen. Alle Mitglieder des Rates der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel stehen vereint hinter dieser Botschaft. Wir bestätigen dankbar, dass Inspiration vom Herrn die Ausarbeitung der Vorhaben und Vorgehensweisen, die Elder Cook vorstellen wird, beeinflusst hat.

Meine lieben Brüder und Schwestern, ich weiß, dass Gott lebt! Jesus ist der Messias! Dies ist seine Kirche, die er durch Prophezeiung und durch Offenbarung an seine demütigen Diener führt. Das bezeuge ich im Namen Jesu Christi. Amen.