RootsTech 2017 – Ein Tag zum Entdecken der Familiengeschichte – Auftaktversammlung

Präsident Russell M. Nelson und seine Frau Wendy äußern sich dazu, was ihnen Tempelarbeit und Familienforschung bedeuten, und geben diesbezüglich Rat.

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Präsident Nelson:

Danke, Elder Foster. Brüder und Schwestern, Wendy und ich freuen uns, heute bei Ihnen zu sein. Die Familie liegt uns sehr am Herzen. Genau wie die Tempelarbeit und die Familienforschung. Und wir haben Sie lieb.

Wendy:

Wir spielen gern Scrabble zusammen. Heute möchten wir Sie zu einer Partie Scrabble einladen, während wir über die Tempelarbeit und die Familienforschung sprechen.

Präsident Nelson:

Folgen Sie uns bitte in unsere RootsTech-Küche. Sie werden Ihren Spaß dabei haben, wenn Wendy mich mit ihren fantastischen Fähigkeiten schlägt.

Wendy:

Soll das ein Scherz sein? Du bist doch derjenige, der 176 Punkte schafft für ein einziges Wort.

Normalerweise spielen wir Scrabble auf einem unserer iPads. Mal sehen, wie viele Wörter wir zum Thema Tempelarbeit und Familienforschung buchstabieren können.

Präsident Nelson:

Ich habe gerade „Familie“ buchstabiert. Zum Glück hatte ich die richtigen Steine.

Wendy:

Das ist genau das richtige Wort, Schatz. Ein guter Anfang. Warum stellen wir unseren RootsTech-Gästen zu Beginn nicht die Familie Nelson vor? Erinnerst du dich noch, wie wir uns drei Tage vor unserer Hochzeit mit dem Standesbeamten getroffen haben?

Präsident Nelson:

O ja! Sehr gut.

Wendy:

Ich wusste ja, dass ich einen Mann mit einer großen Familie heirate, doch was das bedeutet, verstand ich erst, als wir auf den Standesbeamten warteten. Du hast eine Liste aus deiner Schreibtischschublade geholt und den neugeborenen Urenkel hinzugefügt.

Als ich hörte, der wievielte Nachkomme er war, wusste ich, an welcher Stelle ich kommen würde.

Das war wirklich ein prägendes Erlebnis für mich. Und jetzt hat sich die Zahl deiner Nachkommen nach beinahe elf Jahren fast verdoppelt. Diese Familie ist also offenkundig ein boomendes Geschäft!

Präsident Nelson:

Ist das nicht wunderbar? Dantzel und ich waren anfangs nur zu zweit, und dann wurden wir mit zehn Kindern gesegnet. Da waren wir dann zu zwölft. Doch die Größe der Familie ist nicht das Entscheidende. Das Wichtigste ist, dass wir eine Familie sind.

Wendy:

Das stimmt. Meine Eltern Leonard David Watson und Laura Byrd, geborene McLean, haben sich sehr über ihre drei lebenden Kinder – meine ältere Schwester Kathy, meine jüngere Schwester Virginia und mich – gefreut, weil meine Mutter mehrere Fehlgeburten hatte und zwei neugeborene Jungen gestorben sind.

Jedes Kind ist kostbar, ganz gleich, ob eine Familie ein oder zwei oder mehr Kinder hat.

Präsident Nelson:

Jedes Kind ist kostbar, ganz gleich, ob eine Familie ein oder zwei oder mehr Kinder hat.

Wendy:

Du und Dantzel habt zehn wunderbare Kinder großgezogen. Und jetzt ziehen diese Kinder wiederum wunderbare Kinder groß, und viele der Enkel ziehen ebenfalls wunderbare Kinder groß.

Das sind wir an deinem 90. Geburtstag. Das war ein schönes Fest.

Weil ihr eure Kinder so gut erzogen habt, sind diese Familien unglaublich eigenständig, weil sie auf den Herrn vertrauen. Das muss wirklich beruhigend für dich sein.

Präsident Nelson:

Ja, das stimmt. Als Patriarch dieser stetig wachsenden Familie bin ich dankbar, dass wir wunderbare Väter und Mütter haben, die sich sehr um eine rechtschaffene und bewusste Erziehung bemühen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass wir den Wechselfällen des Lebens entkommen konnten.

Auch wir mussten Leid ertragen, darunter chronische und lebensbedrohliche Krankheiten sowie den Tod meiner lieben Frau Dantzel und unserer Tochter Emily.

Wir haben die Qual der Scheidung und den Schmerz erlebt, den man empfindet, wenn Angehörige mit ihrem Glauben ringen.

Wendy:

Wir leiden mit denen, die geistig zu kämpfen haben. Ich musste an sie denken, als wir bei unserem Weihnachtstreffen eine große Spirale gebildet haben.

Stell dir vor: Wenn all unsere Nachkommen zusammenkommen und sich in einer Reihe aufstellen und an den Händen halten würden, dann wäre die Reihe länger als ein Footballfeld. Also, fast so lang wie zwei Felder.

Präsident Nelson:

Ja.

Wendy:

Kannst du dir vorstellen, wie sich jeder Einzelne dann wohl fühlt? Jeder könnte nur ein paar Leute rechts und links von sich sehen. Jeder könnte sich dann ziemlich allein fühlen. Allein in einer Menschenmenge, nicht richtig mit den anderen verbunden. Doch bei unserem Weihnachtstreffen haben wir uns an den Händen gehalten und eine Spirale gebildet. Das hat Spaß gemacht.

Präsident Nelson:

Dabei ist ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit entstanden. Weißt du noch, was die kleine achtjährige Whitney darüber gesagt hat? Sie sagte: „Ich fühlte mich getröstet.“

Wendy:

Kindermund tut Wahrheit kund.

Präsident Nelson:

Wir haben versucht, unsere große Familie eng zusammenzuhalten. Unsere monatliche Zeitung der Familie Nelson ist uns wichtig. Jede Familie steuert Höhepunkte aus dem vergangenen Monat bei.

Dadurch wissen wir immer, was im Leben der anderen los ist, und wir erstellen unsere Familiengeschichte. Bei unseren monatlichen Familientreffen feiern wir sämtliche Geburts- und Jahrestage für den jeweiligen Monat.

Wendy:

Und dann gibt es noch die kleineren Familientreffen, wenn es um heilige Handlungen des Priestertums geht – alles, von der Siegelung im Tempel bis hin zur Kindessegnung. Und vergessen wir nicht deine Skitage im Winter mit Angehörigen. Die sind einfach wunderbar.

Präsident Nelson:

In der Proklamation zur Familie werden wir daran erinnert, wie wichtig eine „sinnvolle Freizeitgestaltung“ für die Familie ist. Diese Aktivitäten sind sehr unterschiedlich und hängen davon ab, was die jeweilige Familie gerne gemeinsam unternimmt.

Weil die meisten unserer Angehörigen in Utah leben, eignet sich das Skifahren ganz gut für uns. Doch es ist nicht so entscheidend, was wir machen, sondern dass wir etwas machen. Aktivitäten, die Freude und gute Erinnerungen in das Familienleben bringen, sind ein wichtiger Bestandteil einer rechtschaffenen und bewussten Erziehung.

Wendy:

In der Familie können wir Geborgenheit und Zuflucht finden, aber auch Spaß und Freude haben. Da wir glauben, dass die Familie heilig ist, sollte uns dies nicht überraschen.

Präsident Nelson:

Genau. Ich habe gerade einen Namen buchstabiert, der erklärt, warum die Familie so wichtig ist: „Elija“.

Wendy:

Moment, ich dachte, man darf bei Scrabble keine Eigennamen verwenden. Wie machst du das bloß?

Präsident Nelson:

Bei diesem Scrabble-Spiel darf man das. Wahrscheinlich weiß es, dass wir über Elija sprechen müssen.

Es steckt viel Bedeutung in dem Namen „Elija“. Der Name EL-I-JA bedeutet auf Hebräisch buchstäblich „Mein Gott ist Jehova“. Denken Sie darüber nach! Im Namen Elija stecken die hebräischen Begriffe für den Vater und den Sohn.

Wendy:

Darüber sollte man wirklich einmal nachdenken. Elija war der letzte Prophet vor der Zeit Jesu Christi, der die Siegelungsmacht des Melchisedekischen Priestertums innehatte.

Elijas Mission bestand darin, das Herz der Kinder den Vätern und das Herz der Väter den Kindern zuzuwenden, damit sie aneinander gesiegelt werden können, ansonsten „würde die ganze Erde bei seinem Kommen völlig verwüstet werden“. Das sind recht deutliche Worte. „Völlig verwüstet“?

Präsident Nelson:

Das sind sehr klare und deutliche Worte. Und wir erkennen daran, wie überaus wichtig die Familienforschung und die Tempelarbeit sind.

Wendy:

Mir gefällt, wie du über den Geist des Elija gesprochen hast.

Präsident Nelson:

Ich betrachte den Geist des Elija als eine „Manifestation des Heiligen Geistes, der vom göttlichen Wesen der Familie Zeugnis gibt“.

Wendy:

Wenn wir also sagen, dass der Geist des Elija Menschen dazu bewegt, nach ihren verstorbenen Vorfahren zu suchen, meinen wir eigentlich, dass der Heilige Geist uns eingibt, das zu tun, wodurch Familien für die Ewigkeit gesiegelt werden können.

Präsident Nelson:

Stimmt genau. Und Wendy, du machst sehr viel, um Familien auf beiden Seiten des Schleiers zu stärken.

Du machst immer etwas, um das Herz der Kinder ihren Vätern und das Herz der Väter ihren Kindern zuzuwenden, sodass heilige Handlungen durchgeführt werden können.

Wendy:

Da wir gerade über Herzen sprechen: Bestimmt hast du das Herz der Kinder ihren Vätern zugewendet, als du einigen Angehörigen von einem außergewöhnlichen Ereignis in der Geschichte deiner Familie erzählt hast: wie dein verstorbener Urgroßvater seinem Sohn erschien, der damals noch hier auf der Erde lebte.

Präsident Nelson:

O ja. Das erinnert mich an das Wort „Geschichten“. Ich wollte der Familie etwas über meinen Großvater Nelson und das kostbare Geschenk erzählen, das er uns gemacht hat. Sein Name ist Andrew Clarence Nelson.

Er wurde A. C. genannt. Er starb, als mein Vater 17 Jahre alt war. Ich habe meinen Großvater Nelson also nie kennengelernt.

Von meinen vier Großeltern habe ich nur ihn nicht gekannt. Als mein Großvater A.C. Nelson ein junger Ehemann und Vater war, gerade einmal 27 Jahre alt, starb sein Vater.

Ungefähr drei Monate später erschien ihm sein verstorbener Vater. Es war in der Nacht des 6. April 1891.

Großvater Nelson war von dem Erscheinen seines Vaters so beeindruckt, dass er dieses Erlebnis für seine Familie und seine Freunde in sein Tagebuch schrieb. Dank deiner Ermutigung habe ich anhand seines Tagebucheintrags dieses Dokument angefertigt und für jedes Familienmitglied kopiert.

Hören Sie sich an, wie mein Großvater dieses heilige Erlebnis schildert:

„Ich lag im Bett, als mein Vater den Raum betrat. Er kam zu mir und setzte sich auf den Bettrand. Er sagte: ‚Mein Sohn, da ich gerade ein bisschen Zeit hatte, bekam ich die Erlaubnis, dich kurz zu besuchen. Mir geht es gut, mein Sohn. Ich habe sehr viel zu tun, seit ich gestorben bin.‘

‚Was machst du, seit du gestorben bist, Vater?‘

‚Ich bin mit dem Apostel Erastus Snow unterwegs, seit ich gestorben bin, das heißt, seit drei Tagen nach meinem Tod. Ich habe den Auftrag erhalten, das Evangelium zu verkünden.

Du kannst dir nicht vorstellen, mein Sohn, wie viele Geister in der Geisterwelt das Evangelium noch nicht empfangen haben. Doch viele nehmen es an, und es wird ein großes Werk vollbracht.

Viele warten ungeduldig darauf, dass ihre Freunde, die noch leben, für sie die Arbeit im Tempel verrichten. Ich bin sehr damit beschäftigt, das Evangelium Jesu Christi zu verkünden.‘

‚Vater, kannst du uns ständig sehen? Weißt du, was wir machen?‘

‚Oh nein, mein Sohn. Ich habe etwas anderes zu tun. Ich kann nicht einfach hingehen, wohin ich will und wann ich es will. Hier in der Geisterwelt herrscht genauso viel und sogar noch viel mehr Ordnung als in der anderen Welt. Mir wurde Arbeit zugewiesen, und sie muss erledigt werden.‘

‚Wir wollen so bald wie möglich in den Tempel gehen und uns an dich siegeln lassen, Vater.‘

‚Das, mein Sohn, ist mit ein Grund, weshalb ich hergekommen bin. Ja, wir werden eine Familie sein und bis in alle Ewigkeit leben.‘

‚Vater, ist das Sterben etwas Natürliches?‘

‚Es ist genauso natürlich zu sterben, wie geboren zu werden oder wie es für dich natürlich ist, durch diese Tür zu gehen.‘ Und er deutete auf die Tür.

‚Als ich der Familie sagte, dass ich wohl nicht mehr lange bleiben würde, wurde es dunkel, und ein paar Minuten konnte ich nichts sehen. Das Erste, was ich dann sehen konnte, waren einige Geister in der Geisterwelt. Das Dokument, das du mir gegeben hast, mein Sohn, ist falsch datiert.

Aber das ist nicht weiter schlimm. Hier werden korrekte Berichte geführt.‘“

Wendy:

Ich weiß nicht, wie oft mir diese Aussage deines Urgroßvaters schon bei der Familienforschung geholfen hat. Manchmal können zwei Personen mit demselben Namen in derselben Stadt zur gleichen Zeit gelebt haben.

Dann ist es nahezu unmöglich, herauszufinden, wer nun wer ist.

Aber dank der Aussage deines Urgroßvaters, dass auf der anderen Seite korrekte Berichte geführt werden, tue ich mein Bestmögliches und mache dann weiter.

Präsident Nelson:

Ich freue mich, dass der Besuch meines Urgroßvaters dir geholfen hat, Wendy.

Wendy:

Danke.

Präsident Nelson:

Hier steht noch etwas mehr:

„‚Vater, ist das Evangelium, wie diese Kirche es verkündet, wahr?‘

‚Mein Sohn, siehst du das Bild?‘ Er zeigte auf ein Bild der Ersten Präsidentschaft der Kirche, das an der Wand hing.

‚Ja, ich sehe es.‘

‚Genauso gewiss, wie du dieses Bild siehst, ist das Evangelium wahr. Das Evangelium Jesu Christi trägt die Macht in sich, alle Menschen zu erretten, die es befolgen. Und auf keine andere Weise können sie jemals Errettung im Reich Gottes erlangen.

Mein Sohn, halte stets am Evangelium fest. Sei demütig. Sei gebeterfüllt. Ordne dich dem Priestertum unter. Sei treu. Halte die Bündnisse, die du mit Gott eingegangen bist. Tue niemals etwas, was Gott missfällt. Welch ein großer Segen das Evangelium doch ist! Mein Sohn, sei ein guter Junge.‘“

Wendy:

Mir gefallen diese Ratschläge gut: „Sei demütig. Sei gebeterfüllt. Ordne dich dem Priestertum unter. Sei treu. Halte die Bündnisse, die du mit Gott eingegangen bist. … Sei ein guter Junge.“

Sechs Ratschläge, die von deinem verstorbenen Urgroßvater bis zu dir gelangt sind. Das erinnert mich sehr an Präsident Gordon B. Hinckley und seine sechs Ratschläge.

Präsident Nelson:

Ja, das stimmt. Es bedeutet mir sehr viel, dass mein Großvater uns diesen Bericht hinterlassen hat. Wir wissen auch, dass seine Kinder sich später an ihn siegeln ließen. Der Zweck seines Besuchs wurde also erfüllt.

Wendy:

Nachdem du der Familie dieses Dokument vorgelesen hattest, haben wir gefragt, was ihnen besonders auffiel. Erinnerst du dich noch an einige der Antworten?

Präsident Nelson:

Jordan, dessen Mutter all das schon durchgemacht hat?

Jordan:

Ich finde es toll, dass unsere Vorfahren so viel Missionsarbeit verrichten. Wenn ich im Tempel bin, kann ich manchmal die Nähe meiner Mutter spüren, manchmal aber auch nicht. Jetzt weiß ich auch, warum: Sie muss sich um andere kümmern.

Präsident Nelson:

Der Besuch des verstorbenen Vaters meines Großvaters ereignete sich 27 Jahre vor Präsident Joseph F. Smiths Vision von der Erlösung der Toten von 1918.

Diese Vision wurde als Abschnitt 138 in das Buch Lehre und Bündnisse aufgenommen.

Aufgrund seines Erlebnisses verkündete Präsident Smith, dass die gläubigen Ältesten auch nach diesem Erdenleben weiterhin Missionsarbeit verrichten. Und ich bin davon überzeugt, dass es nicht nur die Ältesten sind.

Die Schwestern sicherlich auch. So viele unserer Schwestern sind hervorragende Missionarinnen. Deshalb bin ich sicher, dass Jordans Mutter, unsere liebe Emily, damit beschäftigt ist, dort drüben das Evangelium zu verkünden.

Schauen wir uns noch ein paar Antworten aus der Familie an.

Lindsay, was meinst du dazu?

Lindsay:

Ich glaube, dass sie dadurch ziemlich beschäftigt sind auf der anderen Seite. Es ist etwas Besonderes, von diesem Erlebnis zu wissen, dass dies alles gesagt und erzählt und später aufgeschrieben wurde, sodass wir alle davon wissen und es ebenfalls weitergeben können.

Präsident Nelson:

Großvater war dies sehr heilig. Er sagte: „Ich schreibe dies zum Nutzen meiner Familie und meiner Freunde auf.“ Und da ich jetzt eine Generalautorität der Kirche bin, ist wohl jedermann auf der Welt Teil meiner Familie. Deshalb habe ich es heute Abend erzählt.

Wendy:

Weitere Gedanken oder Eindrücke?

Familie Nelson:

Ja. Ich denke, dass wir manchmal fälschlicherweise das Gefühl haben, dass wir vieles tun müssen, vieles unbedingt versuchen müssen, um würdig zu sein. Er sagt jedoch ganz einfach: „Tu nichts, was Gott missfällt.“ Und das ist so schlicht und einfach.

Wendy:

Sei ein guter Junge.

Familie Nelson:

Sei ein guter Junge.

Wendy:

Stell dir vor, dieses außergewöhnliche Dokument aus der Geschichte deiner Familie hat sieben Generationen erreicht. Du konntest der kleinen Whitney, die direkt neben dir saß, etwas über ihren Ururururgroßvater erzählen. Das ist großartig.

Präsident Nelson:

Aber Wendy, dasselbe hast du doch mit deinen Großnichten und Großneffen in Kanada gemacht. Du hast ihnen die wunderbare, glaubensstärkende Geschichte über ihre Ururururgroßmutter Sarah erzählt.

Wendy:

Das stimmt. Nach einer wahren Begebenheit aus dem Leben von Sarah Elizabeth Daggett Rosenberg habe ich eine Geschichte für Kinder verfasst. Sie heißt: „Sarah und die Macht des Gebets“.

Ich habe meine 17 Großnichten und -neffen im Alter von 3 bis 18 Jahren gebeten, bei der Illustration der Geschichte mitzuhelfen.

Dann ließ ich aus der Geschichte und den Illustrationen dieses kleine Kinderbuch anfertigen. Die 16-jährige Gabrielle hat dieses Bild für die Titelseite gezeichnet.

Als Quelle verwendete ich Audioaufnahmen von Interviews, die ich mit meiner Großmutter geführt habe, als ich in den Zwanzigern war, also vor ein paar Jahren. Wir verraten nicht, vor wie vielen.

Ich spiele für Sie ein paar Ausschnitte aus einem dieser Interviews ab und zeige Ihnen ein paar Seiten aus dem Bilderbuch. Sie hören, wie mir meine Großmutter Hazel Marie Rosenberg Kunz McLean etwas über ihre Großmutter Sarah erzählt.

Eines Abends brachte Sarahs Mann Ephraim zwei Mormonenmissionare mit nach Hause, weil sie hungrig waren und nichts zu essen hatten. „Mormonenmissionare?“, dachte Sarah. Sie war nicht gerade erfreut darüber. In ihrer kleinen Stadt in Iowa hatte sie Schreckliches über die Mormonen und ihren Glauben gehört.

Sie lud sie zum Abendessen ein und erzählte: „Ich habe sie einfach gefragt.“ Ganz unverblümt fragte meine Großmutter, wie denn zwei so freundlich aussehende junge Männer zu einer so berüchtigten Kirche gehören konnten.

Einer der Missionare erwiderte: „Frau Rosenberg, wir würden gern mit Ihnen und Ihrem Mann über unseren Glauben sprechen. Wir haben ein paar Abhandlungen, die Sie sich durchlesen können. Wären Sie dazu bereit?

Wir könnten dann wieder vorbeikommen und uns weiter darüber unterhalten.“ Sarah, die stets für eine Herausforderung bereit war, sagte: „Junger Mann, wenn ich Ihre Abhandlungen lese und Sie davon überzeugen kann, dass Sie falschliegen, schließen Sie sich dann meiner Kirche an?“

Sie antworteten: „Gewiss, Frau Rosenberg.“ Dann sagte der etwas listigere Missionar: „Wenn wir Sie jedoch davon überzeugen können, dass Sie falschliegen und wir Recht haben, schließen Sie sich dann unserer Kirche an?“

Großmutter sagte, dass sie ihnen ins Gesicht lachte, weil sie meinten, das könne ihnen gelingen. Also streckte sie die Hand über den Tisch und gab ihnen die Hand darauf, erzählte sie.

Am nächsten Tag fing Sarah mit dem Lesen an. Sie war ganz überrascht, dass sie nicht mehr aufhören konnte. Alles war so interessant. Alles fühlte sich so richtig an. Also las sie immer weiter.

Sie war so vertieft, dass sie vergaß, Ephraim Abendessen zu machen. Als Sarah ihren Mann durch die Haustür kommen hörte, war sie überrascht.

„Eph, du wirst es nicht glauben. Seitdem du heute Morgen weggegangen bist, lese ich die Abhandlungen von diesen Missionaren. Ich muss sie dir vorlesen. Es ist wirklich interessant, was die Mormonen glauben. Hier stehen sogar die jeweiligen Schriftstellen aus der Bibel. Du machst das Abendessen und ich lese dir vor.“

Als halbjüdischer Pennsylvania-Deutscher war Ephraim nicht daran gewöhnt, das Abendessen zuzubereiten.

Doch etwas in ihrem Blick und in ihrer Stimme, als sie über diese Abhandlungen sprach, ließ ihn einfach zustimmen.

An diesem Abend las Sarah, während Ephraim kochte. Und sie sprachen über alles, was Sarah vorgelesen hatte, während sie die von Ephraim zubereitete Speise aßen. Am nächsten Abend las Sarah noch mehr vor und Ephraim kochte wieder.

Das ging über mehrere Wochen so. Am Ende war sie bekehrt. Und sie las meinem Großvater vor und fragte ihn, was er darüber dachte. Auch er hielt es für wahr. Allerdings sagte er, dass er lieber mit den Tunkern in die Hölle als mit den Mormonen in den Himmel kommen wolle.

Meine Großmutter sagte: „Du hast deine Entscheidung getroffen, nun treffe ich meine. Ich werde mich der Mormonenkirche anschließen.“

Allerdings fand Großvater heraus, dass die Missionare sie nicht ohne seine Erlaubnis taufen würden und erteilte sie deshalb nicht. Also hatte er Großmutter in der Hand, aber er kannte die Macht des Gebets nicht.

Großmutter erzählte mir, dass sie ohne Unterlass betete.

Ephraim weigerte sich weiterhin, Sarah zu erlauben, sich taufen zu lassen. Sarahs Wunsch, sich der wahren Kirche des Herrn anzuschließen, wurde noch stärker.

Also sprach Sarah an einem heißen Abend im Juni ein anderes Gebet. Sie betete: „Bitte beseitige sämtliche Hindernisse, damit ich mich der Mormonenkirche anschließen kann.“

Noch in dieser Nacht wurde sie von ihren beiden Söhnen im Teenageralter unsanft wachgerüttelt. Sie sagten, sie müsse schnell herunterkommen, Großvater liege im Sterben.

Normalerweise hatte Sarah einen leichten Schlaf. Das leiseste Geräusch weckte sie immer gleich auf. Doch in dieser Nacht, in der ihr Mann vor Schmerzen laut klagte und stöhnte, sodass ihre Söhne, die in einem anderen Teil des Hauses schliefen, angelaufen kamen, hörte Sarah nichts.

Sarah sprang aus dem Bett. Sie erzählte, dass sie Großvater stöhnen und klagen hören konnte, als sie die Treppe herunterkam. Er litt schreckliche Qualen. Sie sagte, das war offensichtlich. Als sie dann die Tür öffnete, erzählte sie, musste sie an alles denken, wofür sie gebetet hatte:

„Bitte beseitige sämtliche Hindernisse, damit ich mich der Mormonenkirche anschließen kann.“ Bei diesem Gedanken an ihre Gebete rief Sarah: „Oh nein! Nicht so.“ Im selben Moment verschwand jeglicher Schmerz aus Ephraims Körper.

Später fragte Ephraim: „Sarah, hast du dafür gebetet, dass ich sterbe, damit du dich der Mormonenkirche anschließen kannst?“

„Nein, ich habe nicht dafür gebetet, dass du stirbst“, entgegnete sie. „Ich habe lediglich dafür gebetet, dass alle Hindernisse beseitigt werden mögen, damit ich mich taufen lassen kann.“

„Sarah“, sagte Ephraim, „du kannst dich der Mormonenkirche anschließen. Aber bete nicht noch einmal auf diese Weise.“ Eines Morgens, etwa bei Tagesanbruch, fuhr Ephraim Sarah und die beiden Missionare mit der Pferdekutsche, die am Dach mit Fransen verziert war, zum Fluss, sodass Sarah sich taufen lassen konnte.

Präsident Nelson:

Was für eine tolle Geschichte. Und jetzt können die Kinder sie lesen, wann sie wollen. Sie hilft ihnen, die Macht des Gebets zu erkennen, und sie stellen eine Verbindung zu Sarah und ihrem Glauben her. Es gibt einige Seiten, auf denen die Kinder ihre Gedanken festgehalten haben, nachdem sie Sarahs Geschichte gelesen und illustriert haben.

Wendy:

O ja. Dieser Teil des Buches macht großen Spaß. Ich habe ihnen ein paar Fragen gestellt, darunter auch, ob es irgendetwas gibt, was sie jetzt tun wollen, nachdem sie Sarahs Geschichte gelesen und darüber nachgedacht haben.

Ihre Antworten waren inspirierend. Es war alles dabei; von „Ich möchte jetzt jeden Morgen in meinen heiligen Schriften lesen“ bis „Ich glaube, dass ich mich genau wie Sarah auch gegen andere durchsetzen kann, selbst wenn ich sie liebhabe, wenn sie mich davon abhalten, das Richtige zu tun“.

Diese hier ist köstlich. Sie ist von Alison, 14 Jahre: „Ich habe Sarahs Geschichte einer Freundin in der Schule erzählt. Meine Freundin fand es toll, dass Sarahs Gebet erhört wurde.

Wir haben uns dann über die Kirche unterhalten. Es ist mir ein bisschen peinlich, aber ich muss gestehen, dass dieses Gespräch während der Mathestunde stattgefunden hat, als wir eigentlich lernen sollten.“

Präsident Nelson:

Es ist wunderbar, das Herz der Kinder ihren Vätern zuzuwenden, indem man auf anschauliche und einprägsame Art und Weise wichtige Geschichten aus der Familie erzählt.

In Mosia, Kapitel 1, Vers 5 spricht König Benjamin darüber, wie wichtig es ist, Heiliges zu erhalten und zu bewahren, damit wir es ständig vor Augen haben können.

Unser Zeugnis kann gestärkt werden, wenn wir ständig Dokumente, Geschichten, Fotos oder Erinnerungsstücke aus der Geschichte unserer Familie vor Augen haben.

Wenn wir sie bei uns an der Wand, auf dem Tisch, auf dem Computer, dem iPad oder sogar auf dem Mobiltelefon haben, werden wir vielleicht dazu angeregt, bessere Entscheidungen zu treffen, und kommen dem Herrn und unserer Familie noch näher.

Wenn wir es jedoch dabei belassen, haben wir definitiv nicht genug getan.

Hier ist mein nächstes Wort: „Umwege“.

Als Mitglieder der Kirche haben wir ein Interesse an der Familienforschung, weil der Herr gesagt hat, dass weder unsere Vorfahren ohne uns noch wir ohne sie vollkommen gemacht werden können.

Das bedeutet, dass wir durch die heilige Siegelung im Tempel miteinander verbunden werden müssen. Wir müssen ein starkes Glied in der Kette zwischen unseren Vorfahren und unseren Nachkommen sein.

Falls es uns irgendwann lediglich darum geht, Geschichten und Fotos zu sammeln – wenn wir unsere Vorfahren kennen und Erstaunliches über sie wissen, sie jedoch ohne die heiligen Handlungen für sie im Jenseits sich selbst überlassen – wird ihnen dies nichts nützen; sie werden weiterhin im Gefängnis der Geister bleiben.

Wendy:

Da hast du Recht. Geschichten von unseren Vorfahren zu bewahren ist wichtig, doch dies sollte niemals auf Kosten der heiligen Handlungen für unsere Vorfahren geschehen. Wir müssen uns Zeit dafür nehmen, die für die heiligen Handlungen erforderlichen Angaben über unsere Vorfahren zu erfassen.

Präsident Nelson:

Wir müssen also Zeit opfern, die wir sonst anderweitig nutzen. Wir müssen mehr Zeit im Tempel und mit der Familienforschung verbringen, wozu auch das Indexieren gehört.

Ich mag dieses Foto von uns und drei der Kinder, die wir sehr liebhaben, die in Kanada leben. Sie indexieren.

Natalie, Logan und Laura. Ich glaube, dass ihre Großmutter, also deine Schwester Kathy, sie inspiriert und unterwiesen hat. Hat Kathy nicht das Ziel, 100 Namen pro Tag zu indexieren? Oder 2.000 Namen pro Monat?

Wendy:

Ja, das stimmt. Jedes Mal, wenn ich ein indexiertes familiengeschichtliches Dokument auf FamilySearch oder Ancestry.com öffne, bin ich dankbar für Leute wie Kathy, Natalie, Logan und Laura, die sich bereitwillig etwas Zeit zum Indexieren nehmen. Das führt uns zum nächsten Wort: „Opfer“.

Präsident Nelson:

Wendy, allein weil du im vergangenen Jahr Zeit für die Tempelarbeit und die Familienforschung geopfert hast, warst du ein Segen für so viele Vorfahren und Stellvertreter im Tempel sowie für uns und unser Zuhause.

Wendy:

Es bereitet mir ja auch Freude. Letztes Jahr habe ich bei der RootsTech über eines der Opfer gesprochen, das ich erbracht habe, um mich in der Familienforschung zu versuchen.

Ich habe für zwei Wochen aufgehört, allein Scrabble zu spielen, um in dieser Zeit Familienforschung betreiben zu können. Ich hatte nicht erwartet, dass das viel bewirken würde.

Aber durch dieses bisschen Zeit gewann die Familienforschung für mich an Bedeutung, wie ich es nie zuvor erlebt habe. Tatsächlich hat dieses Opfer mein Leben verändert, und zwar so sehr, dass ich aufgehört habe, allein Scrabble zu spielen.

Opferbereitschaft bringt ganz gewiss Segen vom Himmel mit sich. Beispielsweise wurde ich damit gesegnet, dass ich viele Vorfahren gefunden habe, die unbedingt Bündnisse mit Gott eingehen und die notwendigen heiligen Handlungen empfangen wollten.

Im Laufe der Zeit stellte ich auch etwas Interessantes fest: Wenn ich an einem schwierigen Projekt arbeitete und mir die Zeit, die Kraft und die Ideen ausgingen und ich dann Zeit dafür opferte, die für die heiligen Handlungen erforderlichen Angaben für einige Vorfahren zu suchen oder als Stellvertreterin für sie in den Tempel zu gehen, öffneten sich die Himmel und ich erhielt neue Kraft und neue Ideen.

Völlig unmöglich. Aber so war es jedes Mal.

Präsident Nelson:

Und durch dieses Opfer an Zeit wurdest du sogar eine bessere Scrabble-Spielerin.

Wendy:

Siehst du, so hat Gott mich gesegnet.

Spaß beiseite. Die Tempelarbeit und die Familienforschung erfüllen mich mit einer Freude, die wahrhaftig nicht von dieser Welt ist.

Nachdem wir dieses Jahr zum Muttertag eine wunderbare Zeit mit unseren Angehörigen auf dieser Seite des Schleiers hatten, wollte ich etwas tun, um mich mit meiner Mutter verbunden zu fühlen, die auf der anderen Seite des Schleiers lebt. Was geschah, hat mich sehr überrascht.

Immer wieder führten mich meine Gebete und die Familienforschung an diesem Sonntagnachmittag zu einem Baby nach dem anderen, das Hilfe brauchte. Jedes dieser Kinder war noch nicht an seine Eltern gesiegelt worden. Nachdem ich zu etwa zehn Kleinkindern in verschiedenen Familien geführt worden war, hielt ich inne und erkannte das Muster, auf das ich gestoßen war.

In diesem Moment stellte ich mir vor, wie meine Mutter zu einer Gruppe von Müttern spricht, die ihre Kinder ebenfalls im Kleinkindalter verloren hatten.

Ich sah meine Mutter mit den beiden Söhnen, die meine Eltern im Kleinkindalter verloren hatten, nämlich Oliver Shand Watson und David McLean Watson, vor mir. Sie standen als Erwachsene neben ihr.

Ich konnte mir vorstellen, wie meine Mutter ihnen davon erzählte, wie bekümmert sie war, als ihr die beiden nach so vielen Monaten der Vorfreude auf ihre Geburt plötzlich genommen wurden.

Ich konnte mir vorstellen, wie meine Mutter den anderen Müttern erzählte, dass ihre beiden Söhne dank des Evangeliums Jesu Christi für immer ihr gehören. Ich konnte fast hören, wie sie diese Mütter dazu einlud, zu Christus zu kommen und sein Evangelium zu empfangen, damit sie anschließend die für sie notwendigen heiligen Handlungen durch einen Stellvertreter empfangen und ihre Kinder für immer an sich siegeln lassen könnten.

Wendy:

Das war ein ganz wunderbarer Muttertag für mich.

Präsident Nelson:

Ich glaube, dass deine Mutter dir an diesem Tag sehr nah war. Das freut mich für dich. Es gibt noch etwas, worüber wir sprechen sollten: die wichtige Rolle, die die Familienforschung bei der Missionsarbeit spielen kann.

Wendy:

Es gefällt mir, was du den Missionaren in aller Welt vermittelst, wenn wir zu ihnen sprechen.

Präsident Nelson:

Ich erzähle ihnen gern: Wenn ich heute Missionar wäre, wären meine besten Begleiter in der mir zugewiesenen Gemeinde der Gemeinde-Missionsleiter und der Berater für Tempel und Familiengeschichte.

Die Menschen haben den angeborenen Wunsch, etwas über ihre Vorfahren zu erfahren. Das kommt unseren Missionaren zugute.

Wenn die Missionare die Menschen, die sie kontaktieren, kennen und lieben lernen, interessieren sie sich auch für deren Familie und fragen beispielsweise:

„Leben Ihre Eltern noch? Was ist mit Ihren Großeltern, leben sie noch? Kennen Sie Ihre vier Großeltern?“ Wenn die Missionare dann diese Menschen, die ihnen interessiert zuhören, von ihren lieben Angehörigen erzählen lassen, ergibt sich daraus ein ganz ungezwungenes Gespräch.

Daraus wiederum ergibt sich ganz natürlich eine weitere Frage, die die Missionare stellen können: „Kennen Sie Ihre Urgroßeltern? Kennen Sie deren Namen?“

Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie nicht die Namen aller acht Urgroßeltern kennen. Die Missionare können dann vorschlagen: „Wir kennen jemanden in unserer Gemeinde, der Ihnen helfen könnte.

Wenn wir die Namen einiger oder sogar all Ihrer Urgroßeltern finden könnten, würden Sie dann ein paar Stunden investieren wollen, um herauszufinden, wer Ihre Urgroßeltern sind?“

Dieser Bekannte aus der Kirche ist natürlich der Gemeindeberater für Tempel und Familiengeschichte. Wendy, ich halte das, was du den Missionaren oft sagst, für ebenso wichtig. Du erweiterst ihr Verständnis von der Missionsarbeit. Du bietest ihnen eine ewige Perspektive.

Wendy:

Es ist doch sicher ein tröstlicher Gedanke für sie, dass sie nie allein sind, wenn sie Menschen finden und unterweisen, die für die Wahrheiten des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi empfänglich sind.

Präsident George Q. Cannon, der Ratgeber von vier Präsidenten der Kirche war, hat gesagt, dass diejenigen, die sich in diesen Letzten Tagen der Kirche anschließen, dies gerade deshalb tun, weil ihre Vorfahren dafür beten, dass einer ihrer Nachkommen sich der Kirche anschließt, damit sie, die Vorfahren, durch einen Stellvertreter die für sie notwendigen heiligen Handlungen empfangen können.

Dann bitte ich die Missionare, sich zu vergegenwärtigen, dass dies eines ihrer wirksamsten Gebete sein könnte: „Bitte führe uns zu denjenigen, deren Vorfahren das Evangelium auf der anderen Seite des Schleiers bereits angenommen haben, und die jetzt ganz verzweifelt darauf warten, die heiligen Handlungen zu empfangen.“

Außerdem bitte ich die Missionare, sich noch mindestens 100 weitere Personen im Raum vorzustellen, wenn sie Freunde der Kirche unterweisen. Zu diesen 100 Personen gehören natürlich die Vorfahren der Freunde der Kirche sowie die der Missionare. Das ist immer ein machtvoller Augenblick.

Präsident Nelson:

Ja, das stimmt. Ich möchte noch kurz über unsere Spirale zu Weihnachten sprechen, durch die wir uns als Familie so verbunden fühlten. Wir beide haben uns an der Hand gehalten. Dann kamen unsere älteste Tochter Marcia und ihr Mann Richard, gefolgt von ihren Kindern und Enkeln.

Danach kamen unsere Tochter Wendy und ihr Mann Norm sowie deren Kinder und Enkel und so weiter. Die Spirale wurde immer größer, alle waren miteinander verbunden. Da kommt mir mein letztes Wort in den Sinn, nämlich: „Siegelung“.

Die Spirale hat mich an die heilige Siegelung im Tempel erinnert. Ich hatte die wunderbare Gelegenheit, sowohl alle unsere Kinder als auch die meisten unserer verheirateten Enkel an ihre Ehepartner zu siegeln.

Die Erhöhung ist eine Familienangelegenheit. Nur durch die errettenden heiligen Handlungen des Evangeliums Jesu Christi kann man mit der Familie erhöht werden.

Wendy:

Jeder Unterricht, an dem wir teilnehmen, jeder Dienst, den wir leisten, jeder Bund, den wir mit Gott schließen, jede heilige Handlung des Priestertums, die wir empfangen, alles, was wir in der Kirche tun, führt uns zum heiligen Tempel, dem Haus des Herrn.

Das höchste Ziel, das wir anstreben, besteht darin, dass wir als Familie glücklich sind – dass wir das Endowment empfangen haben, aneinander gesiegelt sind und auf das ewige Leben in der Gegenwart Gottes vorbereitet sind.

Wodurch ist all dies möglich? Durch das Sühnopfer Jesu Christi und durch die Wiederherstellung der Siegelungsmacht.

Es war der Prophet Elija selbst, der als entrücktes Wesen Joseph Smith und Oliver Cowdery am 3. April 1836 die Schlüssel der Siegelung im Kirtland-Tempel übertrug.

Liebling, du hast dieselbe Siegelungsmacht wie jeder andere Siegler im Tempel. Du hast dieselbe Siegelungmacht inne wie der Prophet Elija.

Präsident Nelson:

Im Schriftenführer heißt es: „Die Macht Elijas ist die Siegelungsmacht des Priestertums, mit der etwas, was auf Erden gebunden oder gelöst ist, im Himmel gebunden oder gelöst ist.“

Wendy:

Ein Ehepaar und seine Kinder können aus der Siegelung sehr viel Kraft ziehen, wenn sie ihren Bündnissen treu sind.

Präsident Nelson:

Präsident James E. Faust hat einmal gesagt: „Die Barmherzigkeit beraubt die Gerechtigkeit nicht, und die Siegelung der glaubenstreuen Eltern kann nur dann auf die widerspenstigen Kinder Anspruch erheben, wenn sie umkehren, sodass das Sühnopfer Christi für sie wirksam wird.“

Wendy:

Niemand kann also einen anderen, der sich mit Händen und Füßen wehrt, dazu bringen, für immer im celestialen Reich zu leben.

Präsident Nelson:

Nein. Wir entscheiden Tag für Tag durch unser Denken, Fühlen, Reden und Handeln, wo wir in der Ewigkeit leben wollen. Unser Vater im Himmel hat erklärt, dass es sein Werk und seine Herrlichkeit ist, die Unsterblichkeit und das ewige Leben seiner Kinder zustande zu bringen.

Wendy:

Genau wie irdische Eltern wollen, dass ihre Kinder nach wichtigen, aber gefährlichen Reisen wieder zurückkommen, will auch unser liebevoller Vater im Himmel, dass wir rein und würdig zu ihm zurückkehren.

Präsident Nelson:

Doch er möchte, dass wir uns dafür entscheiden, zu ihm zurückzukehren. Er zwingt uns auf keinerlei Weise, niemals.

Wie genau wir unsere Bündnisse einhalten, zeigt ihm, wie sehr wir uns wünschen, zu ihm zurückzukehren. Jeder Tag bringt uns der herrlichen Möglichkeit, ewiges Leben zu erlangen, entweder näher oder weiter davon weg.

Wendy:

Wir singen das Lied „Immer und ewig vereint“, man muss jedoch wissen, dass es so sein kann. Die Familie kann zusammen sein, wenn die Mitglieder der Familie an Jesus Christus glauben, umkehren, sich taufen lassen, den Heiligen Geist empfangen und alle anderen notwendigen heiligen Handlungen im Tempel des Herrn empfangen.

Präsident Nelson:

Und dann muss jeder von uns seine Bündnisse halten, täglich umkehren und sich darum bemühen, mehr wie unser Erretter zu sein. Dann, und nur dann, kann die Familie für immer zusammen sein.

Wendy:

Liebe Brüder und Schwestern, wir waren heute gern mit Ihnen zusammen, um Ihnen zu sagen, wie wichtig uns die Familienforschung und die Tempelarbeit sind.

Ich bezeuge Ihnen: Wie fantastisch Ihr Leben gerade auch sein mag – oder wie entmutigend und schmerzlich: Es wird besser, wenn Sie sich der Familienforschung und der Tempelarbeit widmen.

Was brauchen Sie gerade jetzt in Ihrem Leben? Mehr Liebe? Mehr Freude? Mehr Selbstbeherrschung? Mehr Frieden? Mehr bedeutsame Momente? Noch öfter das Gefühl, dass Sie etwas bewirken? Mehr Spaß?

Könnten Sie mehr Antworten auf Fragen gebrauchen, die Ihr Herz bewegen? Mehr innige Beziehungen zu anderen? Ein besseres Verständnis dessen, was Sie in den heiligen Schriften lesen? Besser in der Lage zu sein, zu lieben und zu vergeben?

Wollen Sie vielleicht noch machtvoller beten? Mehr Inspiration und kreative Ideen für Ihre Arbeit und andere Projekte? Mehr Zeit für das wirklich Wichtige?

Meine lieben Brüder und Schwestern, ich bitte Sie inständig, Ihre Zeit dem Herrn zu opfern und mehr Zeit mit Tempelarbeit und Familienforschung zu verbringen und dann zu beobachten, was geschieht.

Ich bezeuge: Wenn wir dem Herrn zeigen, dass wir unseren Vorfahren ernsthaft helfen wollen, öffnen sich die Himmel und wir erhalten alles, was wir brauchen. Im Namen Jesu Christi. Amen.

Präsident Nelson:

Amen. Brüder und Schwestern, wir können uns den ganzen Tag über von Erlebnissen inspirieren lassen, die andere bei der Tempelarbeit und der Familienforschung hatten.

Doch bis wir nicht selbst etwas tun, um diese Freude zu erleben, war die Teilnahme hier an der RootsTech 2017 nur so etwas wie ein angenehmes, warmes Bad. In dem Moment fühlt es sich zwar gut an, doch dann ist es vorbei.

Ich möchte an uns alle einen Aufruf richten, damit dieses wunderbare Gefühl nicht vergeht. Bitte machen Sie sich gebeterfüllt Gedanken darüber, welches Opfer – vorzugsweise Zeit – Sie bringen können, um in diesem Jahr mehr Familienforschung zu betreiben und mehr Tempelarbeit zu erledigen.

Brüder und Schwestern, gemeinsam sind wir im Werk des allmächtigen Gottes tätig. Er lebt. Jesus ist der Messias. Dies ist seine Kirche. Wir sind seine Kinder, die Bündnisse mit ihm geschlossen haben. Er kann auf uns zählen. Dies bezeuge ich im heiligen Namen Jesu Christi. Amen.