Was die Wissenschaft über wahrhaft glückliche Menschen herausgefunden hat

– Ryan Morgenegg, Nachrichten der Kirche

  • 20. Oktober 2014

Der wichtigste Faktor zum Glücklichsein ist ein gutes soziales Umfeld.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Der wichtigste Faktor zum Glücklichsein ist ein gutes soziales Umfeld.
  • Glückliche Menschen nehmen Sie sich Zeit zum Abschalten und gehen an die frische Luft. Ohne Unterbrechung vorm Bildschirm zu sitzen führt zu Depressionen und Angstzuständen.

„Manche Leute denken, dass mit einem Mitglied, das an Depressionen leidet, etwas nicht stimme. Wir glauben, dass Rechtschaffenheit glücklich macht. Doch was ist, wenn jemand rechtschaffen ist und nicht glücklich ist?“ – Hank Smith, Seminarlehrer, Autor und Redner

Eines sei wissenschaftlich erwiesen, nämlich dass der Mensch glücklich sein möchte, erklärte Bruder Hank Smith, Autor und beliebter Sprecher für die Jugendlichen der Kirche, der erst vor kurzem bei der Bildungswoche an der BYU mit dabei war. „Er kann sich nicht von diesem Streben lösen. Selbst schlechte Menschen streben nach etwas, weil sie meinen, es werde sie glücklich machen. Geben Sie einmal ‚Glück‘ bei Amazon.de ein. Sie werden hunderte Bücher über Glück finden.“

Bruder Smith erklärte, der wichtigste Faktor zum Glücklichsein sei Dr. Martin Seligmann zufolge ein gutes soziales Umfeld. „Es wird oft fälschlicherweise angenommen, dass ein Mann bereits kurz nach dem Tod seiner Frau auch verstirbt, weil er allein nicht zurechtkommt. Doch dem ist nicht so. Ein Mann verstirbt kurz nach seiner Frau, weil er kein soziales Umfeld hat, auf das er sich stützen kann.“

Bruder Smith zeigte anhand eines Diagramms, das auf einer Umfrage zum Thema Glück basierte, die über die vergangenen 50 Jahre durchgeführt wurde, dass die Menschen im Laufe dieser Zeitspanne nicht wesentlich glücklicher geworden seien. Obwohl die Technik, die ja den Menschen glücklicher machen solle, seit 1972 enorme Fortschritte gemacht habe, führt er kein glücklicheres Leben.

Manchmal besteht ein ganz normaler Tag aus Herausforderungen. Boyd K. Packer, Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, hat gesagt: „Das Leben soll aber Anforderungen stellen. Es ist normal, dass man Angst hat, sich bedrückt fühlt, enttäuscht wird und manchmal sogar versagt. Sagen Sie den Mitgliedern: Wenn sie hin und wieder mal einen schlechten Tag oder gar mehrere haben, dann sollen sie durchhalten und damit fertig werden. Es wird wieder besser. Die Schwierigkeiten in unserem im Leben erfüllen einen wichtigen Zweck.“ (Die Lösung seelischer Probleme auf die Weise des Herrn, Liahona, Januar 2010, Seite 37.)

Bruder Smith zufolge habe Elder Jeffrey R. Holland vom Kollegium der Zwölf Apostel mit seiner Konferenzansprache „Wie ein zerbrochenes Gefäß“ im Herbst 2013 das Thema Depressionen auf wunderbare Weise aufgegriffen.

Depressionen seien weit verbreitet, doch wir gingen damit um, als sei es ein Stigma, so Bruder Smith. Wir denken doch auch nicht, dass ein Diabetiker nicht geistig gesinnt sei oder ein Krebskranker gesündigt habe. „Manche Leute denken, dass mit einem Mitglied, das an Depressionen leidet, etwas nicht stimme“, so Bruder Smith. „Wir glauben, dass Rechtschaffenheit glücklich macht. Doch was ist, wenn jemand rechtschaffen ist und nicht glücklich ist?“

Bewegung, gesunde Ernährung, Musik und Zeit zum Abschalten und an der frischen Luft gehören für glückliche Menschen dazu.

Das Problem sei, wenn aus ein paar Tagen Wochen, Monate oder Jahre voller Traurigkeit werden. Es ist wichtig, rücksichtsvoll zu sein und Verständnis für Menschen zu zeigen, die an Depressionen leiden.

Verbesserte MRT-Technologie und Hirnszintigrafie haben gezeigt, dass Glücksgefühle im Frontallappen verarbeitet werden.

„Durch Meditation wird der linke Frontallappen stark angeregt und Dopamin in hohem Maße freigesetzt.“ Jeder Mensch hat 100 Milliarden Neuronen im Gehirn. Diese benötigen Neurotransmitter oder chemische Stoffe, um miteinander zu kommunizieren. Die drei Botenstoffe, die den Menschen glücklich machen, sind Noradrenalin, Serotonin und Dopamin. Sind diese Stoffe in zu geringem Maße vorhanden, fühlt man sich unglücklich. Werden diese wieder auf den Normalstand gebracht, hilft das einigen Menschen.

Ob ein Mensch glücklich ist, hänge zu 50 Prozent von genetischen Faktoren, zu 10 Prozent von den Lebensumständen und zu 40 Prozent vom bewussten Verhalten des Menschen ab, erklärte Bruder Smith.

Kate Bratskeir, die das Thema Glück erforscht, habe Daten aus mehreren Studien zum Thema Glück aus den vergangenen 40 Jahren ausgewertet und eine Liste mit dem Titel „Die Gewohnheiten wahrhaft glücklicher Menschen“ zusammengestellt.

Zehn Dinge, die wahrhaft glückliche Menschen machen:

1. Glückliche Menschen umgeben sich mit anderen Menschen, die glücklich sind. Freude ist ansteckend. Die Wahrscheinlichkeit ist vier Mal höher, dass man in der Zukunft glücklich ist, wenn man sich mit glücklichen Menschen umgibt.

2. Glückliche Menschen versuchen, glücklich zu sein. Wenn ein glücklicher Menschen sich einmal nicht gut fühlt, denkt er an etwas, was ihn glücklich macht, und das bringt ihn zum Lächeln.

3. Glückliche Menschen geben mehr Geld für andere aus als für sich selbst. Wenn man gibt, erlebt man, wie Wissenschaftler sagen, ein sogenanntes „Helferhoch“.

4. Glückliche Menschen führen tiefsinnige Gespräche mit anderen, und zwar von Angesicht zu Angesicht. Wenn man sich zusammensetzt und darüber spricht, wie jemand anders denkt, kann man das Leben positiv sehen.

5. Glückliche Menschen lachen. Es ist für sie wie Medizin. Wenn man lacht, werden viele Neurotransmitter freigesetzt. Die Forschung hat zeigt, dass Kinder im Durchschnitt 300 Mal am Tag lachen, Erwachsene hingegen nur 15 Mal pro Tag.

6. Glückliche Menschen machen sich die Macht der Musik zunutze. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Musik ähnlich angstlindernd wirken kann wie eine Massage.

7. Glückliche Menschen machen Sport und ernähren sich gesund. Eine schlechte Ernährung kann zu Depressionen beitragen.

8. Glückliche Menschen nehmen Sie sich Zeit zum Abschalten und gehen an die frische Luft. Ohne Unterbrechung vorm Bildschirm zu sitzen führt zu Depressionen und Angstzuständen.

9. Glückliche Menschen bekommen ausreichend Schlaf. Wer an Schlafmangel leidet, kann weniger klar denken, neigt zu schlechter Laune und sein Urteilsvermögen ist geschwächt.

10. Glückliche Menschen sind geistig gesinnt.