Erste Präsidentschaft kündigt Umstrukturierung der Kollegien des Melchisedekischen Priestertums an

– Camille West, Nachrichten der Kirche

  • 31 März 2018

Die Erste Präsidentschaft hat bekanntgegeben, dass die Hohen Priester und die Ältesten auf Gemeindeebene in einem gemeinsamen Ältestenkollegium zusammengefasst werden. Dies soll für mehr Einigkeit sorgen und dafür, dass das Werk des Herrn besser ausgeführt wird.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Hohe Priester und Älteste werden in einem gemein-samen Ältesten­kollegium zusammen­gefasst.
  • Das Pfahl-Hohepriester­kollegium besteht aus den der­zeit be­ru­fenen Füh­rungs­beamten.

„Wir haben erkannt, dass ein dringender Bedarf besteht, die Art und Weise, wie wir uns unserer Mitglieder annehmen …, zu verbessern. … Damit uns dies besser gelingt, müssen wir unsere Priestertumskollegien stärken, um deutlicher aufzuzeigen, wie man den Heiligen des Herrn die Liebe und Unterstützung angedeihen lassen kann, die er für sie im Sinn hat.“ – Präsident Russell M. Nelson

Bei der Allgemeinen Priestertumsversammlung am Samstag, dem 31. März, hat Präsident Russell M. Nelson eine bedeutende Umstrukturierung der Kollegien des Melchisedekischen Priestertums auf Gemeinde- und Pfahlebene bekanntgegeben, die den Trägern des Melchisedekischen Priestertums hilft, „das Werk des Herrn besser [zu vollbringen]“.

In jeder Gemeinde werden die Hohepriestergruppe und das Ältestenkollegium nun zu einem gemeinsamen Ältestenkollegium verbunden. Es wird weiterhin ein Pfahl-Hohepriesterkollegium geben, dessen Zusammensetzung nun aber auf den Berufungen im Priestertum zum jeweiligen Zeitpunkt beruht.

„Über diese Änderungen ist viele Monate lang intensiv nachgedacht worden“, sagte Präsident Nelson. „Wie haben erkannt, dass ein dringender Bedarf besteht, die Art und Weise, wie wir uns unserer Mitglieder annehmen und über unseren Kontakt mit ihnen berichten, zu verbessern. Damit uns dies besser gelingt, müssen wir unsere Priestertumskollegien stärken, um deutlicher aufzuzeigen, wie man den Heiligen des Herrn die Liebe und Unterstützung angedeihen lassen kann, die er für sie im Sinn hat. Diese Anpassungen sind vom Herrn inspiriert. Wenn wir sie verwirklichen, werden wir sogar noch mehr erreichen als bisher.“

Nach ihm gingen Elder D. Todd Christofferson und Elder Ronald A. Rasband, die beide dem Kollegium der Zwölf Apostel angehören, bei ihren Ansprachen noch genauer auf diese Änderungen ein.

Das Ältestenkollegium der Gemeinde

Das Ältestenkollegium der Gemeinde steht unter der Leitung einer Präsidentschaft. Elder Christofferson erklärte, die Präsidentschaft könne aus Ältesten und Hohen Priestern bestehen. Der Ältestenkollegiumspräsident untersteht dem Pfahlpräsidenten und kommt regelmäßig mit dem Bischof zusammen.

Die Priestertumsämter bleiben unverändert: Älteste bleiben Älteste, Hohe Priester bleiben Hohe Priester. „Hierbei handelt es sich nicht um eine ‚Übernahme‘ des Ältestenkollegiums durch die Hohen Priester“, so Elder Christofferson. „Wir erwarten, dass Älteste und Hohe Priester in jeder Kombination in der Kollegiumspräsidentschaft und bei den Aufgaben im Kollegium zusammenarbeiten.“

Die derzeit bestehende Ältestenkollegiumspräsidentschaft wird entlassen und der Pfahlpräsident beruft eine neue. „Wenn es in einer Gemeinde eine ungewöhnlich hohe Anzahl von aktiven Trägern des Melchisedekischen Priestertums gibt, [können die Führungsbeamten mehrere Ältestenkollegien einrichten]“, erklärte Elder Rasband (siehe LuB 107:89).

Laut Elder Christofferson können in einem vereinigten Gemeinde-Kollegium der Träger des Melchisedekischen Priestertums die Kollegiumsmitglieder voneinander lernen, während sie zusammenarbeiten, um alle Aspekte des Erlösungswerks auszuführen, auch die Tempelarbeit und die Familienforschung, was bislang ja von den Hohen Priestern koordiniert wurde. „Die Weisheit, das Leistungsvermögen und die Kraft, die in diesen Kollegien zu finden sein werden, künden überall in der Kirche einen neuen Tag und einen neuen Maßstab für das Dienen im Priestertum an“, sagte er.

„Diese Anpassungen helfen dem Ältestenkollegium und der Frauenhilfsvereinigung, ihre Arbeit aufeinander abzustimmen“, so Elder Rasband. „Sie vereinfachen auch die Abstimmung des Kollegiums mit der Bischofschaft und dem Gemeinderat. Außerdem ermöglichen sie es dem Bischof, mehr Aufgaben an den Ältestenkollegiumspräsidenten und die FHV-Leiterin zu delegieren, damit er und seine Ratgeber sich auf ihre Hauptaufgaben konzentrieren können, vor allem darauf, über die Jungen Damen und über die Jungen Männer, die das Aaronische Priestertum tragen, zu präsidieren.“

Weiter sagte er: „Wie schön und segensreich wird es doch für alle Träger des Melchisedekischen Priestertums sein, zu lehren, zu lernen und mit allen Mitgliedern ihrer Gemeinde Seite an Seite zu dienen. Wo Sie auch leben und wie Ihre Umstände auch sein mögen: Wir bitten Sie, neue Gelegenheiten, zu führen oder sich führen zu lassen, gebeterfüllt, gläubig und freudig anzunehmen, und vereint als Gruppe von Brüdern im Priestertum zu dienen.“

Das Pfahl-Hohepriesterkollegium

Elder Rasband führte aus, dass das Pfahl-Hohepriesterkollegium wie bisher weiterarbeitet. „Die Pfahlpräsidentschaft dient auch weiterhin als Präsidentschaft des Pfahl-Hohepriesterkollegiums.“ Weiter erklärte er: „Die Pfahlpräsidentschaft kommt mit den Mitgliedern des Hohepriesterkollegiums zusammen, um sich mit ihnen zu beraten, um einander Zeugnis zu geben und um Schulungen durchzuführen.“

Das Pfahl-Hohepriesterkollegium umfasst nur die Hohen Priester, die derzeit der Pfahlpräsidentschaft, der Bischofschaft oder dem Hoherat angehören oder als Patriarch im Dienst sind.

Auch die im Handbuch beschriebenen Versammlungen und Sitzungen wird es noch geben, jedoch mit kleinen Anpassungen. Auf Gemeinde- und Pfahlebene findet keine Sitzung des Priestertumsführungskomitees mehr statt, so Elder Rasband. Besondere Angelegenheiten der Gemeinde können im Rahmen einer erweiterten Bischofschaftssitzung oder im Gemeinderat besprochen werden. Die Sitzung des Pfahl-Priestertumsführungskomitees heißt ab jetzt „Sitzung des Hoherats“. Auch erklärte er, dass ab sofort im Pfahl keine jährliche Versammlung aller ordinierten Hohen Priester mehr abgehalten wird. „Die Pfahlpräsidentschaft beruft jedoch weiterhin … einmal jährlich eine Versammlung des Pfahl-Hohepriesterkollegiums ein.“

Wohl wissend, dass jede Gemeinde und jeder Pfahl anders ist, ermunterte Elder Rasband die Gemeinden und Pfähle, „diese Änderungen umgehend nach dieser Generalkonferenz um[zu]setzen“.