Elder Richard G. Scott, „ein Mann Gottes in jeder Lebenslage“

– Nachrichten der Kirche

  • 12. Oktober 2015

Der angestrahlte Sarg mit Elder Richard G. Scott vom Kollegium der Zwölf Apostel bei der Trauerfeier im Tabernakel auf dem Tempelplatz in Salt Lake City am Montag, den 28. September;  alle Fotos von Ravell Call und Scott G. Winterton, Deseret News

Familie, Freunde, führende Persönlichkeiten und Mitglieder der Kirche in aller Welt würdigten Elder Richard G. Scott bei einer Trauerfeier am Montag, den 28. September im Tabernakel auf dem Tempelplatz in Salt Lake City.

Elder Scott – ein hingebungsvoller Ehemann und Vater, Nuklearingenieur und talentierter Künstler – war 27 Jahre lang Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel. Er starb am 22. September 2015 im Alter von 86 Jahren.

Präsident Thomas S. Monson führte den Vorsitz bei der Trauerfeier, die von Präsident Henry B. Eyring, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, geleitet und live über Fernsehen und Internet übertragen wurde. Elder Jeffrey R. Holland und Elder M. Russell Ballard, beide vom Kollegium der Zwölf Apostel, sprachen die Gebete. Neben Präsident Monson sprachen auch Elder Scotts Sohn Michael W. Scott, Elder D. Todd Christofferson sowie Präsident Russell M. Nelson. Für die Musik sorgte der Tabernakelchor.

Präsident Thomas S. Monson

Der Sarg mit Elder Richard G. Scott

Präsident Henry B. Eyring

Elder Richard G. Scott war „ein Mann Gottes in jeder Lebenslage“, sagte Präsident Monson über seinen Freund und Kollegen. Fast 40 Jahre lang arbeiteten sie in hohen Führungsgremien der Kirche zusammen.

„Er liebte die Menschen. Er liebte seine Familie. Er liebte seinen Vater im Himmel“, sagte der Präsident der Kirche.

„[Elder Scott] war mit einem tiefen Verständnis, einem scharfen Verstand und großer Nächsten­liebe gesegnet [und] war ein überaus fähiger Mann, der jegliche Aufgabe, die ihm angetragen wurde, gründlich und gewissenhaft und mit großem Geschick erfüllte.

[Sein] Lächeln öffnete den Menschen das Herz. Er hatte einen Draht zu den Armen und Benachteiligten ebenso wie zu den Reichen und Berühmten.“ 

Präsident Monson beschrieb Elder Scott als sanften Menschen. „Er hat uns liebevoll vor Augen geführt, wie man Mut, Geduld, Glauben und Hingabe zeigt. Mögen wir das, was er uns so unauslöschlich und einprägsam nahegebracht hat, in unserem Leben umsetzen und entsprechend handeln. All das hat uns Richard G. Scott in Wort und Tat gelehrt.“

Präsident Henry B. Eyring, der die Trauerfeier leitete, sagte: „Elder Scott hat sich meiner angenommen, als ich neu im Kollegium der Zwölf Apostel war. Er war für mich stets ein guter Hirte.

Wie jeder von Ihnen werde auch ich seine lieben Worte und seinen machtvollen Glauben an Jesus Christus vermissen, der uns alle berührt und erbaut hat. Sein wunderbarer Einfluss besteht fort und bleibt in unserem Innersten verankert.“

Präsident Russell M. Nelson erklärte: „Elder Scott war stets voller Energie und ging auf die Menschen zu, wo er auch hinkam. Er weihte sein Leben dem Dienst an seinen Mitmenschen, ungeachtet ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Sprache. Er wusste, wie wertvoll und kostbar jede Seele war, der er begegnete. Sein Mitgefühl war weithin bekannt. Ich habe gesehen, wie er Menschen unterwiesen hat. Ich habe gesehen, wie er Menschen aufgebaut hat. Ich habe gesehen, mit welcher Liebe er den Menschen überall auf der Welt begegnet ist.“

Elder D. Todd Christofferson, der als junger Missionar unter Elder Scott tätig war, erinnerte sich daran, dass dieser schon damals als Missionspräsident ein tiefes Pflichtgefühl an den Tag legte: „Er forderte uns auf, hart zu arbeiten, aber keiner von uns konnte je härter arbeiten als er. Er trug uns auf, die heiligen Schriften zu studieren, und ging mit gutem Beispiel voran.

Welch ein unbeschreiblicher Segen war es doch für mich, die letzten sieben Jahre gemeinsam mit meinem Missionspräsidenten dem Kollegium der Zwölf Apostel anzugehören“, so Elder Christofferson.

„Aufgrund der Entscheidungen, die er traf, war Vater bei fast allem in seinem Leben äußerst erfolgreich“, sagte Michael W. Scott, Elder Scotts Sohn, über seinen Vater. „Er beschloss, aus allem etwas Großartiges zu machen, und es war großartig.“

Bruder Scott erzählte vieles aus dem Privatleben seines Vaters und würdigte diesen Apostel damit als großes Vorbild an Glauben und Hingabe.

Obwohl das Leben eine Zeit der Prüfung und voller Widrigkeiten ist, so Bruder Scott, sei es seinem Vater gelungen, ein Leben voller Glück und Freude zu führen. Ob nun durch Musik oder Kunst oder beim Erforschen von Gegenden, die weit ab vom Schuss lagen – er konnte immer Freude finden, selbst in schweren Zeiten.

„Außerdem hatte er sehr viel Humor“, so Bruder Scott. „Er erzählte gern Witze.“

Bruder Scott sprach auch über einige einschneidende Erlebnisse im Leben seines Vaters, die seinen Charakter formten, und über die liebevolle Beziehung seines Vaters zu seiner Mutter, Jeanene.