Elder Hales bezeugt neuen Missionspräsidenten: „Der Herr stützt seine Kinder“

– Sarah Jane Weaver, Nachrichten der Kirche

  • 4. August 2015

Schwester Mary Hales, links, und Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel sprachen am Freitag, dem 26. Juni, beim diesjährigen Seminar für neue Missionspräsidenten in Provo in Utah

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Missionare werden durch ein Schild des Glaubens und Gehorsams geschützt.
  • Missionsarbeit erfordert völlige Hingabe; man kann sie nicht halbherzig erledigen.
  • Es ist wichtig, dass alle Missionare Zeugnis geben.

„Ich verheiße Ihnen, dass Gott für Sie da sein wird.“ – Elder Robert D. Hales

Provo, Utah

Der Herr stärkt und stützt seine Kinder im Missionsdienst – dies bezeugte Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel am 26. Juni beim diesjährigen Seminar für neue Missionspräsidenten.

„[Als neuer Missionspräsident] schlafen Sie die ersten Wochen mit einem Fuß auf dem Boden und einer Hand am Telefon“, so Elder Hales, der zusammen mit seiner Frau Mary über den Missionsdienst sprach.

Elder Hales warnte die 126 neuen Missionspräsidenten, die ihren Dienst im Juli dieses Jahres antraten, jedoch auch: „Der Widersacher freut sich erst, wenn einer von uns fällt. Das gilt Ihren Missionaren. Er lauert vor der Tür. … Ein Fehler und schon ist er zur Stelle. Ihre Missionare müssen das begreifen. Sie werden durch ein Schild des Glaubens und Gehorsams geschützt.“

Der Widersacher wird „Sie und Ihre Missionare“ auf die Probe stellen, sagte Elder Hales den Missionspräsidenten. „Darum geht es ja in der Sterblichkeit. Es ist eine Prüfungszeit.“

Eine Mission beschrieb er als geistiges Abenteuer und eine Zeit des Wachstums, in der die Missionare Demut, Eifer und die Bereitschaft lernen, bis ans Ende auszuharren.

Jeder, der sich der Missionsarbeit verpflichtet hat, gibt sich dem Herrn mit seinem „ganzen Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft“ hin, so Elder Hales. „Man kann diese Arbeit nicht halbherzig erledigen. So funktioniert es einfach nicht.“

Er legte den Missionspräsidenten ans Herz, die Missionare aufzufordern, den Herrn um Kraft zu bitten.

Elder Hales erzählte, dass er, als er Missionspräsident war, seine Hosen an den Knien regelrecht zerschliss, weil er in seinem Büro so viel betete, „als die Prüfungen kamen“.

„Ich verheiße Ihnen, dass Gott für Sie da sein wird.“

Er sagte, es sei ein Segen für jeden Missionspräsidenten, gemeinsam mit seiner Frau dienen zu können. Dabei werde man große Freude finden.

„Sie werden gemeinsam in den heiligen Schriften forschen. Sie werden gemeinsam unterweisen. Sie werden gemeinsam als Mitarbeiterschaft Zeugnis geben. Sie werden Ihre Liebe auf andere Art und Weise zum Ausdruck bringen.“

Als Ehepaar werde man „in Berufung und Ziel vereint sein, und zwar wie niemals zuvor oder danach“, so Elder Hales. „Es ist eine außergewöhnliche Zeit.“

Er forderte die Ehepaare auf, bei jeder Gelegenheit Zeugnis zu geben.

„Bitte führen Sie Ihren Missionaren vor Augen, dass man bis ans Ende ausharren und ehrenvoll zurückkehren soll“, sagte er. „Achten Sie darauf, dass jeder der Ihnen anvertrauten Missionare weiß, dass der Herr ihnen helfen wird.“

Schwester Hales sprach davon, dass man nicht vergessen dürfe, dass Missionare keine Kinder mehr seien. „Sie sind erwachsen, also behandeln Sie sie auch so.“ Wenn Missionare Schwierigkeiten ausfechten müssen, fügte sie hinzu, „dann ermutigen Sie sie und vermitteln Sie ihnen das nötige Vertrauen, voranzugehen und sich durchzukämpfen. Sie brauchen sie nicht bemuttern. Sie helfen ihnen dabei, Erwachsene zu sein.“

Sie sagte, dass es das Ziel eines Missionspräsidenten und seiner Frau sei, den Fortschritt eines Missionars zu fördern, und zwar von dort, wo er steht, bis hin zu seinem vollen Potenzial.

Es sei wichtig, dass alle Missionare Zeugnis geben, so Schwester Hales.

Sie berichtete von ihrer Schwester, die als 7-jähriges Mädchen in der Schule gebeten wurde, aufzuschreiben, welcher Religion ihre Eltern angehörten. Schwester Halesʼ Schwester gab an, dass ihr Vater Mormone sei. Anstatt die Religionszugehörigkeit ihrer Mutter anzugeben, trug sie ein Fragezeichen ein.

„Als meine Schwester von der Schule nach Hause kam, war meine Mutter – die nie ihre Stimme erhob – außer sich. Sie fragte: ‚Was hast du dir dabei denn gedacht? Wir halten doch den Familienabend ab. Ich gehe in die Kirche. Ich spreche das Familiengebet. Ich unterrichte in der Primarvereinigung. Was hast du dir bloß dabei gedacht?‘ Meine Schwester antwortete: ‚Aber Papa gibt beim Familienabend auch immer Zeugnis und du nie. Ich hab also gedacht, dass du dir vielleicht noch nicht ganz sicher bist.‘“

Schwester Hales erklärte den Missionspräsidenten und deren Frauen: „Sie wollen doch bestimmt nicht, dass einer Ihrer Missionare denkt, dass Sie sich noch nicht ganz sicher seien! Sie müssen also Zeugnis geben!“

Sie legte den Frauen ans Herz, alles ihnen Mögliche zu tun, um das Missionsheim zu einem einladenden Ort „der Gastfreundschaft und der Freude zu machen. Finden Sie heraus, was für Sie und die Sie begleitenden Umstände das Richtige ist.“

Als Frau eines Missionspräsidenten, so Schwester Hales, solle man jedoch nur so viel Aufwand betreiben, dass man noch genug Zeit und Energie hat, mit der Familie und den Missionaren zusammenzukommen.

„Eine Mission ist eine wirklich herrliche Erfahrung. Aber es ist anstrengend. Es lässt sich mit nichts vergleichen, was Sie schon einmal gemacht haben. Selbst ein Pfadfinderlager wappnet einen nicht dafür! Sie werden Hilfe benötigen. Sie müssen genau um die Hilfe bitten, die Sie benötigen.“

Sie forderte die Frauen auch auf, darauf zu achten, dass ihr Mann ihre Liebe spürt.

„Männer müssen sich geliebt fühlen. Sie müssen Ihr Vertrauen in sie spüren. … Man muss seinem Mann sagen, dass man ihn wertschätzt.“

Schwester Mary Hales, links, und Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel sprachen am Freitag, dem 26. Juni, beim diesjährigen Seminar für neue Missionspräsidenten in Provo in Utah; Foto von Matthew Reier

Schwester Mary Hales, links, und Elder Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel sprachen am Freitag, dem 26. Juni, beim diesjährigen Seminar für neue Missionspräsidenten in Provo in Utah; Foto von Matthew Reier