Elder Christofferson erfüllt historische Aufträge in Europa

– Jason Swensen, Nachrichten der Kirche

  • 9. April 2014

In Brüssel überreicht Elder D. Todd Christofferson die Skulptur einer Familie an Katharina von Schnurbein, Beraterin für den Dialog mit Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.  Foto von James Dalrymple.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Während einer Reise, die ihn nach England, Belgien, Zypern und Griechenland führte, sprach Elder Christofferson vor Kurzem zu Mitgliedern und Missionaren in Europa.

Es ist nicht leicht, ein Heiliger der Letzten Tage in Griechenland zu sein. Mitglieder dort erleiden Verfolgung und Diskriminierung. Einige haben wegen ihres Glaubens den Arbeitsplatz verloren. Andere sind von der Schule verwiesen worden.

Dennoch bleibt die kleine Schar Mitglieder, die in Griechenland zuhause sind, dem Glauben treu. Trotz ihrer Bedrängnisse harren sie aus.

So zumindest konnte es Elder D. Todd Christofferson vom Kollegium der Zwölf Apostel beobachten. Bei seiner Reise durch Europa (vom 13. bis 24. März) besuchte Elder Christofferson auch Mitglieder und Missionare in Griechenland und gab ihnen Rat. Außerdem machte er Halt in England, Belgien und Zypern.

Elder Christofferson, der von seiner Frau, Katherine, begleitet wurde, erfüllte eine Reihe von Aufgaben. In Manchester weihte Elder Christofferson ein neues JAE-Gebäude, in Brüssel beaufsichtigte er die Eröffnung des neuen EU-Büros der Kirche.

Der Apostel begann seine Reise am 16. März im Nordosten Englands, wo er den Vorsitz bei der Konferenz des Pfahls Sunderland hatte.

Elder D. Todd Christofferson und seine Frau, Schwester Katherine Christofferson, geben nach der Konferenz des Pfahls Sunderland Mitgliedern jeden Alters die Hand. Foto von James Dalrymple.

In der Anfangszeit der Kirche nahmen englische Bekehrte den Weg über den Atlantik auf sich, um sich bei den Heiligen in Nauvoo oder in Utah niederzulassen. Heutzutage bleiben die Mitglieder in England, um in ihrem Land Zion aufzubauen.

„Es hat mich sehr gefreut, hier so viele junge Familien und einen starken Pfahl in Sunderland zu sehen“, so Elder Christofferson.

Später am selben Tag weihte er ein neu errichtetes fünfstöckiges Gebäude für die jungen Alleinstehenden in Manchester. Das Mehrzweckgebäude, das auch als Institutsgebäude dient, wird von den jungen Mitgliedern und ihren Freunden für Gottesdienste und zum Lernen genutzt, aber auch um Zeit miteinander zu verbringen. In Manchester sind einige Universitäten beheimatet. Das neue Gebäude der Kirche soll als Treffpunkt für junge Leute jeglicher Herkunft dienen.

„Es ist ein Ort der Zuflucht, des Friedens und der Erholung für Studenten und andere junge Erwachsene, die ein hektisches und manchmal anstrengendes Universitätsleben führen“, sagte er.

Knapp 570 Besucher waren bei der Weihung anwesend, darunter über 200 Nichtmitglieder.

Elder Christofferson reiste dann nach Brüssel weiter, um das neue EU-Büro der Kirche zu eröffnen und einzuweihen.

Es wird von einem Angestellten in Vollzeit und einem Missionarsehepaar besetzt werden und dazu genutzt, über die Entwicklung der Europäischen Union im Bilde zu sein. „Von dort aus werden wir auf jede erdenkliche Art und Weise mit anderen Einrichtungen zusammenarbeiten können.“

Elder D. Todd Christofferson spricht zu Missionaren in der Griechenland-Mission Athen. Foto von James Dalrymple.

Elder Christofferson; Elder José A. Teixeira, Mitglied des Ersten Kollegiums der Siebziger und Präsident des Gebiets Europa; Frerich Görts, Repräsentant der Kirche bei der EU; und Francesco Di Lillo, der neu ernannte Büroleiter, trafen sich am 18. März auch mit Katharina von Schnurbein, Beraterin des EU-Kommissionschefs für den Dialog mit Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.

„Wir möchten darüber auf dem Laufenden bleiben, was [in der Europäischen Union] vor sich geht. Auch möchten wir immer dann etwas beitragen können, wenn wir der Meinung sind, dass unsere Stimme Gehör finden sollte.“

Zu einem Festessen anlässlich der Eröffnung des neuen Büros waren viele Gäste geladen, darunter Diplomaten, Geistliche und Führer verschiedener Glaubensgemeinschaften, die eng mit der EU zusammenarbeiten.

Unter den Gästen befanden sich Katharina von Schnurbein; Franciskus (Frans) Baron van Daele, Kabinettschef des belgischen Königs, und seine Frau, Chris; Pater Patrick Daly, Generalsekretär der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE); und Phil Carmel, Direktor für religionsübergreifende Beziehungen im EU-Büro des EJC (Europäischer Jüdischer Kongress).

Dabei sprach Elder Christofferson über die Geschichte der Kirche: „Als Kirche verstehen wir, was Verfolgung bedeutet, und schätzen daher im besonderen Maße die Bedeutung der Religionsfreiheit, des Glaubens und der Familie und setzen uns dafür ein.“

Bei seinem Besuch in Brüssel traf sich Elder Christofferson auch mit Missionaren, die in der Region tätig sind. Er war von ihrer Beharrlichkeit und ihrer Hingabe an ihre Berufung beeindruckt.

Auch das Treffen mit den Mitgliedern in Griechenland gehörte zu einem der vielen Höhepunkte seiner Reise. Am 21. März kamen etwa 150 Mitglieder, von denen ein Bus voll sechs Stunden lang aus Thessaloniki im Norden angereist war, in Athen zusammen.

„Diese Mitglieder halten ungemein viel Abweisung aus“, sagte Elder Christofferson. „Es ist sehr schwer, sich der Kirche anzuschließen und aktiv zu sein.“

Doch trotz ihrer Schwierigkeiten, so Elder Christofferson, blieben die Mitglieder und Missionare in Griechenland frohgemut und optimistisch. „Ich bin stolz auf das, was sie tun, und wie beharrlich sie sind.“

Es ist schon einige Jahre her, dass ein Mitglied der Zwölf Apostel in Griechenland war. Die Kirche dort wächst kaum. Doch Elder Christofferson versicherte den griechischen Heiligen der Letzten Tage, dass sie nicht allein seien.

„Mein Besuch sollte ihnen zu verstehen geben, dass sie nicht vergessen sind“, bekräftige er. „Für uns am Hauptsitz sind sie keine Fremden. Wir vergessen nicht, dass sie da sind. Wir denken an sie und beten für sie.“

Elder D. Todd Christofferson und seine Frau, Katherine, stehen auf dem Aeropag in Athen. Dort las der Apostel auch den neutestamentarischen Bericht aus der Apostelgeschichte über das dortige Wirken Paulusʼ.

In Griechenland besuchten die Christoffersons und ein paar Mitglieder auch die Akropolis und den Aeropag. Dort predigte Elder Christoffersons apostolischer Vorgänger, Paulus, über die Auferstehung, nachzulesen im 17. Kapitel der Apostelgeschichte.

„Dadurch konnte ich mein Zeugnis von der Auferstehung genau an der Stelle ablegen, wo Paulus es getan hatte“, fügte er hinzu. „Das war eine besondere Gelegenheit.“

Zum Abschluss ihrer Europareise waren Christoffersons am 22. und 23. März in Zypern.

Zypern diente den verfolgten Heiligen der Urkirche einstmals als Zufluchtsort. Heute bietet die wiederhergestellte Kirche einer kleinen Gruppe von Mitgliedern im Distrikt Nikosia, dem einzigen Distrikt auf Zypern, einen geistigen Zufluchtsort.

Dort kam Elder Christofferson mit Missionaren und Mitgliedern aus dem Distrikt zusammen, um ihnen Rat zu geben und Mut zu machen.