Mitglieder in Mittelamerika finden im Evangelium geistige Sicherheit

– Jason Swensen, Nachrichten der Kirche

  • 22. April 2015

Elder Neil L. Andersen begrüßt bei seinem Besuch in Mittelamerika im März 2015 Jugendliche in Honduras.  Foto mit freundlicher Genehmigung des Gebiets Mittelamerika.

„Der Geist war in den Versammlungen stark zu spüren. Wir betonten, wie wichtig dem himmlischen Vater jeder Einzelne ist, und waren Zeugen der liebevollen Macht des Sühnopfers Jesu.“ – Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel

Im Buch Mormon steht für die Menschen in Mittelamerika eine außergewöhnliche Verheißung:

„Und an jenem Tage wird der Überrest unserer Nachkommen wissen, dass sie zum Haus Israel gehören und dass sie das Bundesvolk des Herrn sind; und dann werden sie ihre Vorväter erkennen und Kenntnis von ihnen erhalten und auch Kenntnis vom Evangelium ihres Erlösers, mit dem er ihren Vätern gedient hat; darum werden sie Kenntnis von ihrem Erlöser und den genauen Punkten seiner Lehre erhalten, sodass sie wissen, wie sie zu ihm kommen und errettet werden können.“ (1 Nephi 15:14.)

Die Erfüllung der Verheißungen über jenen Tag, so Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel, könne man in allen Ländern Mittelamerikas beobachten.

„Man spürt die Kraft, die dort von den Kindern Lehis ausgeht“, erklärte er. „Man sieht sie in einem jeden Gesicht und erkennt sie in den Antworten der Menschen auf unsere Fragen.“

Der Apostel sprach nach seiner Reise mit der Church News. Er hatte ein Gebiet in Lateinamerika besucht, in dem es viele Mitglieder gibt. Hauptsächlich sollte er dort einer Gebietsprüfung des Gebiets Mittelamerika vorsitzen.

Elder Richard J. Maynes von der Präsidentschaft der Siebziger und Bischof Dean M. Davies, Zweiter Ratgeber in der Präsidierenden Bischofschaft, nahmen ebenfalls an dieser jährlichen Gebietsprüfung teil.

Von links: Elder Kevin R. Duncan, Bischof Dean M. Davies, Elder Richard J. Maynes und Elder Neil L. Andersen begrüßen Mitglieder am Ende einer Priestertumsführerschaftsversammlung in Guatemala-Stadt. Foto mit freundlicher Genehmigung des Gebiets Mittelamerika.

Die General-autoritäten führten jedoch nicht nur die Gebiets­prüfung im Gebietsbüro in Guatemala- Stadt durch, sondern nahmen auch an zahlreichen Versammlungen für Mitglieder, Missionare, örtliche Priestertumsführer und junge Alleinstehende in verschiedenen Städten Mittelamerikas teil.

Elder Andersen, Elder Maynes und Bischof Davies besuchten einige Versammlungen gemeinsam und gingen danach getrennte Wege, um weitere Versammlungen in so vielen Gebieten wie möglich besuchen zu können.

Elder Andersen reiste unter anderem nach Honduras und Guatemala. Elder Maynes bereiste diese Länder ebenfalls und nahm außerdem an Versammlungen in Costa Rica teil, während Bischof Davies über Versammlungen in Nicaragua präsidierte.

Elder Maynes erklärte, einer der Höhepunkte des Besuchs in Mittelamerika sei die Versammlung mit Missionaren aus acht verschiedenen Missionen in Honduras, Guatemala, Nicaragua und Costa Rica gewesen.

„Die Vollzeitmissionare, die in diesen Ländern dienen, kommen aus aller Welt und haben großen Erfolg“, fügte er hinzu.

Elder Maynes erzählte, dass es in Mittelamerika etwa 3400 Vollzeitmissionare gibt, die aus diesem Gebiet berufen worden sind. „Die Anzahl der Missionare, die in diesem Gebiet tätig sind, und die Anzahl derer, die aus diesem Gebiet berufen wurden, ist fast identisch, sodass sich das Gebiet praktisch selbst mit Missionaren versorgen kann.“

Der Besuch in Mittelamerika war eine Art Missionarstreffen für Elder Maynes und Bischof Davies. Die beiden waren nämlich Mitarbeiter, als sie vor 43 Jahren eine Vollzeitmission in Uruguay erfüllten.

Elder Andersen merkte an, er habe überall demütige und gläubige Mitglieder angetroffen, die ein tiefes Verständnis von den Lehren des Evangeliums Christi haben.

„Ihre Fragen und tiefgründigen Erkenntnisse waren alle sehr geistiger Natur“, sagte er. „Sie haben das Evangelium angenommen und es ist ihnen tief ins Herz gedrungen.“

Viele Mitglieder in Mittelamerika sehen sich in ihrem jeweiligen Heimatland wirtschaftlichen Schwierigkeiten gegenüber, bemerkte Bischof Davies. „Aber sie sind reich an dem, was wirklich zählt.“

Wie treue Heilige der Letzten Tage überall auf der Welt haben auch die Mitglieder in Mittelamerika „geistige Sicherheit“ im Evangelium gefunden, so Elder Andersen.

Die vielen Gemeindehäuser in Mittelamerika seien heilige Stätten und böten Zuflucht vor den Problemen der Welt da draußen.

„In ganz Mittelamerika fühlt man sich in den Gemeinden sehr wohl“, erzählte Bischof Davies. „Ich war von der spürbaren Andacht äußerst beeindruckt.“

Über 2000 junge Alleinstehende kamen zu einer besonderen Versammlung in Guatemala-Stadt zusammen. Foto mit freundlicher Genehmigung des Gebiets Mittelamerika.

Bei einer Versammlung für junge Alleinstehende in Guatemala-Stadt war der Heilige Geist stark im Saal zu spüren. Am Ende erhoben sich die über 2000 Anwesenden, doch jeder blieb an seinem Platz stehen.

Elder Andersen und die übrigen Generalautoritäten gingen zu den Teilnehmern und begannen, ihnen die Hand zu schütteln. Selbst als es hieß, jeder dürfe den Raum verlassen, rührte sich niemand von der Stelle.

Alle warteten andächtig etwa eine Viertelstunde lang, als die Brüder leise von Reihe zu Reihe gingen und Hunderten die Hand schüttelten. Der Geist in dem Gebäude war herrlich.

Die jungen Erwachsenen überraschten Elder Andersen und seine Frau Kathy damit, dass sie für Schwester Andersen, die an diesem Tag Geburtstag hatte, spontan das Lied „Zum Geburtstag viel Glück“ auf Spanisch sangen.

Die offizielle Gebietsprüfung des Gebiets Mittelamerika war sehr erfolgreich, berichtete Elder Andersen. Die führenden Brüder trafen sich mit der Gebietspräsidentschaft – Elder Kevin R. Duncan, Elder Adrian Ochoa und Elder Jose L. Alonso von den Siebzigern –, um die Arbeit der Kirche in diesem Gebiet zu besprechen. Dabei ging man auf Bereiche wie Missionsarbeit, Familienforschung und Tempelarbeit, Erwerbstätigkeit und andere zeitliche Angelegenheiten sowie auf die Bildungsprogramme der Kirche ein.

Die Generalautoritäten sahen sich in Mittelamerika auch eine Reihe neuer Gemeindehäuser der Kirche an, die architektonisch so entworfen wurden, dass sie sich nahtlos in die jeweilige Gegend einfügen. Außerdem sind die Baukosten, verglichen mit der früheren Bauweise, erheblich geringer.

In Mittelamerika wird zur Zeit eine neue Generation Gemeindehäuser wie dieses hier in Nicaragua gebaut, die kostengünstiger sind und sich besser in die Umgebung einfügen. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bischof Dean M. Davies.

Elder Neil L. Andersen und andere Generalautoritäten und Vertreter der Kirche sowie deren Frauen besichtigen eine Baustelle eines der neuen Gemeindehäuser in Mittelamerika. Foto mit freundlicher Genehmigung des Gebiets Mittelamerika.

„Diese Gebäude sind absolut zweckdienlich, kostengünstig und leicht zu bauen und in Stand zu halten“, so Bischof Davies. „Sie verschönern die Nachbarschaft, ohne protzig zu wirken.“

Elder Andersen zufolge trägt die neue, die Umgebung berücksichti­gende Bau­weise auch dazu bei, dass die Kirche wirklich „eine weltweite Kirche“ wird.

Die Kirche in Mittelamerika ist noch jung. Das Evangelium wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Vielzahl von Ländern verkündet. Doch in dieser kurzen Zeit ist Mittelamerika zu einer Quelle großer Kraft für die Kirche geworden.

Die Kirche in Mittelamerika sei jung „und wahrhaftig eine heranwachsende Generation“, erklärte Bischof Davies. Viele der jungen Leute sind schon Mitglieder in zweiter und sogar dritter Generation. Unzählige zurückgekehrte Missionare wirken in den über 100 Pfählen dieses Gebiets mit.

Elder Andersen sprach auch über den dauerhaften Einfluss, den der Tempel in diesem Gebiet hat. Das Gebiet Mittelamerika könne wirklich als „Land der Tempel“ bezeichnet werden.

In den vergangenen Jahren wurden Tempel in Panama, Costa Rica, Honduras, El Salvador und Guatemala gebaut und geweiht.

Der Apostel kehrte von seinem Besuch gestärkt zurück – gestärkt durch den Glauben und die Kraft der Mitglieder in Mittelamerika. Er sieht ihrer Zukunft mit Optimismus entgegen.

„Der Geist war in den Versammlungen stark zu spüren. Wir betonten, wie wichtig dem himmlischen Vater jeder Einzelne ist, und waren Zeugen der liebevollen Macht des Sühnopfers Jesu.“


Mehrere Generalautoritäten nahmen vor kurzem an der Gebietsprüfung des Gebiets Mittelamerika teil – darunter Elder Neil L. Andersen vom Kollegium der Zwölf Apostel, Elder Richard J. Maynes von der Präsidentschaft der Siebziger und Bischof Dean M. Davies von der Präsidierenden Bischofschaft. Begleitet wurden sie von ihren Frauen – Schwester Kathy Andersen, Schwester Nancy Maynes und Schwester Darla Davies.

Ebenfalls zugegen war die Präsidentschaft des Gebiets Mittelamerika – Elder Kevin R. Duncan, Elder Adrian Ochoa und Elder Jose L. Alonso, alle von den Siebzigern. Sie wurden von ihren Frauen, Schwester Nancy Duncan, Schwester Nancy Ochoa und Schwester Rebeca Alonso, begleitet.