Ein großes Netzwerk: Wie die Mitglieder bei der Arbeitssuche helfen können

– Mitarbeiter der Wohlfahrtsabteilung

  • 28. April 2015

Als Mitglied einer Gemeinde und eines Pfahls können Sie auf Arbeitssuchende zugehen und sie auf eine Weise unterstützen, die sich immens auf ihr Leben auswirken kann.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Erkundigen Sie sich eingehend, wonach ein Arbeitssuchender Ausschau hält.
  • Überlegen Sie, welche Informationsquellen, Hilfsmittel oder Kontakte dem Betreffenden dabei helfen könnten, seine Ziele zu erreichen.
  • Bleiben Sie am Ball und helfen Sie dem Betreffenden, solche Quellen und Hilfen ausfindig zu machen.

„Zum Vorratshaus des Herrn zählen die Zeit, die Talente, die Fertigkeiten, das Mitgefühl, das gespendete Material und die finanziellen Mittel der glaubenstreuen Mitglieder.“ – Präsident Thomas S. Monson

Die Arbeitssuche kann eine sehr isolierende Erfahrung sein. Arbeitslosigkeit oder Unterbeschäftigung können für Arbeitssuchende seelische, geistige und finanzielle Herausforderungen bedeuten und zudem ihre Beziehungen im Privatleben belasten.

Statt um Hilfe zu bitten, ist es vielen Arbeitssuchenden peinlich oder unangenehm, mit den Mitgliedern der Gemeinde oder des Pfahls oder allgemein in der Kirche über ihre Arbeitssuche zu sprechen. Sie haben vielleicht das Gefühl, in puncto Eigenständigkeit versagt zu haben und dass sie mit dieser schwierigen Situation alleine fertig werden müssen.

Als Mitglied einer Gemeinde und eines Pfahls können Sie auf Arbeitssuchende zugehen und sie auf eine Weise unterstützen, die sich immens auf ihr Leben auswirken kann. Sie brauchen Ihre Liebe, Unterstützung und Hilfe in dieser Situation mehr denn je. Mit Ihrer Hilfe müssen Arbeitssuchende der Herausforderung, eine neue Anstellung zu finden, nicht mehr alleine gegenüberstehen.

Für Arbeitssuchende ist es besonders wichtig, Zugang zu Stellenangeboten und Informationen zu erhalten. Die Mitglieder in der Gemeinde oder im Pfahl sind den Arbeitssuchenden eine wertvolle Quelle, wenn es darum geht, ihr Netzwerk zu erweitern und die benötigten Informationen zu finden. Könnten auch Sie Arbeitssuchenden in Ihrer Gemeinde oder Ihrem Pfahl wertvolle Unterstützung anbieten? Denken Sie einmal über die nachstehenden Anregungen nach.

Inwiefern sind Sie Teil des Netzwerks?

Jedes Mitglied ist Teil des Vorratshauses des Herrn. Präsident Thomas S. Monson hat gesagt: „Zum Vorratshaus des Herrn zählen die Zeit, die Talente, die Fertigkeiten, das Mitgefühl, das gespendete Material und die finanziellen Mittel der glaubenstreuen Mitglieder.“ („Sind wir vorbereitet?“, Liahona, September 2014, Seite 4.)

Durch Ihre eigenen beruflichen und sozialen Kontakte haben Sie Talente und Fähigkeiten entwickelt, von denen Arbeitssuchende profitieren können, nämlich indem sie von Ihnen Hinweise zu Branchen, Möglichkeiten für fachliche Weiterbildung, Unternehmen, Gesprächsrunden mit Möglichkeiten zur Netzwerkbildung, Kontakten und Stellenangeboten erhalten.

Teil eines Netzwerks zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie persönlich für einen Arbeitssuchenden eine Anstellung finden. Dahinter steckt vielmehr die Bereitschaft, Arbeitssuchenden Hilfen oder Kontakte zuzuführen, die ihnen vielleicht nicht bekannt waren oder in den Sinn gekommen sind. So bilden Sie ein effektives Netzwerk:

  • Erkundigen Sie sich eingehend, wonach ein Arbeitssuchender Ausschau hält.

  • Überlegen Sie, welche Informationsquellen, Hilfsmittel oder Kontakte dem Betreffenden dabei helfen könnten, seine Ziele zu erreichen.

  • Bleiben Sie am Ball und helfen Sie dem Betreffenden, solche Quellen und Hilfen ausfindig zu machen.

Fragen Sie einen Arbeitssuchenden, wonach genau er sucht, damit Sie ihn auf Hilfen oder Quellen aufmerksam machen können, die ihn seinen Zielen näher bringen.

Wie fange ich an?

Am besten stellt man zunächst einmal fest, wonach der Arbeitssuchende eigentlich Ausschau hält. Dazu könnten Sie ihn beispielsweise fragen:

  • Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen Sie?

  • Was sind Ihre beruflichen Ziele?

  • In welchem Bereich oder in welcher Branche möchten Sie arbeiten?

  • Für welche Unternehmen möchten Sie arbeiten?

  • Welche Firmen haben Sie bereits kontaktiert?

  • Welche Art der Tätigkeit suchen Sie?

  • Was haben Sie in der Vergangenheit gemacht?

Wenn der Betreffende diese Fragen beantwortet, kommt Ihnen vielleicht jemand in den Sinn, den Sie kennen, oder auch ein Unternehmen, von dem Sie gehört haben, an das sich der Arbeitssuchende wenden könnte, um eine Empfehlung, Informationen oder Hinweise auf eine Arbeitsstelle zu erhalten. Sie können dem Betreffenden auch vorschlagen, sich mit Ihnen über soziale Netzwerke zu vernetzen, und ihm einige Ihrer Kontakte nennen, mit denen ein Gespräch für ihn interessant sein könnte.

Machen Sie Vorschläge, die zu den Zielen und der Berufserfahrung des Arbeitssuchenden passen. Fragen Sie ihn, wonach genau er sucht, damit Sie ihn auf Hilfen oder Quellen aufmerksam machen können, die ihn seinen Zielen näher bringen.

Sie könnten mit dem Betreffenden auch über seine Herausforderungen bei der Arbeitssuche sprechen. Überlegen Sie, wie Sie ihn unterstützen könnten. Hier einige Anregungen:

  • als Mentor fungieren

  • Bewerbungsgespräche üben

  • Hinweise auf offene Stellen und Empfehlungen geben

  • Mitfahrgelegenheiten zu Vorstellungsgesprächen organisieren

  • sich um die Kinder kümmern, damit sich der Betreffende der Arbeitssuche widmen kann

  • sich am eigenen Arbeitsplatz nach Möglichkeiten einer Geschäftspartnerschaft umhören

  • dem Betreffenden den Besuch einer Arbeitsberatungsstelle der Kirche empfehlen

Neben diesen Vorschlägen können Sie auch Ihre eigenen Fertigkeiten und Talente kreativ einsetzen und darüber nachdenken, womit Sie behilflich sein könnten.

Was kann ich tun, wenn mich ein Arbeitssuchender um Hilfe bittet?

Wer Arbeit sucht, bittet am besten jeden in seinem Bekanntenkreis um Hinweise auf offene Stellen und um Empfehlungen. Wenn sich ein Arbeitssuchender für Ihre Firma oder Ihre Branche interessiert, könnten Sie ihn mit der zuständigen Führungskraft mit Einstellungsverantwortung in Kontakt bringen und ihn mit Arbeitskollegen bekannt machen, die in dem Bereich arbeiten, an dem er interessiert ist. Sie könnten dem Betreffenden auch eine Liste mit Unternehmen zur Verfügung stellen, bei denen sich eine Bewerbung lohnen könnte.

Wenn der Arbeitssuchende nicht an einer Anstellung in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Branche interessiert ist, so ist Ihr Netzwerk dennoch von unschätzbarem Wert. Für einen Arbeitssuchenden sind Kontakte zu möglichst vielen Menschen und die Kenntnis von Stellenangeboten ja äußerst wichtig. In Ihrem Netzwerk gibt es Menschen, mit denen ein Gespräch für den Betreffenden wertvoll sein könnte. Auch wenn Sie nicht viele Führungskräfte mit Einstellungsverantwortung oder Unternehmen mit offenen Stellen kennen, so könnten Sie Arbeitssuchenden mit Ihren Anregungen oder Kontakten doch dabei helfen, deren Netzwerk zu erweitern. Möglicherweise sind Sie genau derjenige, der einem Arbeitssuchenden den richtigen Tipp gibt!

Was kann ich machen, wenn ich jemanden kenne, der Arbeit sucht?

Wenn jemand aus der Kirche eine bessere Anstellung sucht, sollten seine Mitbrüder und -schwestern in der Gemeinde und im Pfahl zu den besten Ansprechpartnern zählen, von denen er Unterstützung erhält und gute Hinweise bekommt. Einige Arbeitssuchende werden Sie um Hilfe bitten, andere vielleicht nicht. Bieten Sie ihnen allen Ihre liebevolle Unterstützung an. Die Fragen im Abschnitt „Wie fange ich an?“ können sowohl Ihnen als auch dem Arbeitssuchenden klar machen, wonach er eigentlich sucht und wie Sie ihm womöglich helfen könnten.

Seien Sie aufrichtig interessiert, wenn jemand in Ihrem Bekanntenkreis nach Arbeit sucht, und bieten Sie Ihre Hilfe bereitwillig an. Hören Sie sich an, welche Gedanken und Pläne ein Arbeitssuchender für seine Stellensuche hat, fragen Sie ihn, ob er einen Ratschlag braucht, und machen Sie ihm Mut. Gehen Sie umsichtig in Hinblick auf die Herausforderungen um, denen sich der Betreffende möglicherweise gegenübersieht. Lassen Sie ihn wissen, dass er nicht allein dasteht. Wenn Sie Hilfe anbieten, sagen Sie ehrlich und konkret, wie und wobei Sie helfen können. Haken Sie nach, um zu erfahren, was sich aus Ihren Bemühungen ergeben hat und was Sie noch tun könnten.

Anderen auf dem Weg zur Eigenständigkeit zu helfen ist eine große Aufgabe, und Sie können sie mitstemmen. Wenn Sie jemand anders zum Erfolg verhelfen, können Sie sich über seinen Erfolg mitfreuen, und Sie werden künftigen Arbeitssuchenden sogar ein noch besserer Mentor sein können.

„Betrachten Sie dies als unsere persönliche Aufforderung an Sie. Jetzt ist die Zeit, mit vereinten Kräften … die Familien, die in Not sind, aufzurichten und ihnen beizustehen. Es gibt reichlich Gelegenheit – und Sie haben die Chance und die Pflicht, die Ressourcen des Herrn wohlgeordnet zum Einsatz zu bringen.“ (Richard C. Edgley, „Jetzt sind auch Sie gefragt“, Frühjahrs-Generalkonferenz 2009; Hervorhebungen aus dem Original entfernt.)