Änderungen zu den Altersgrenzen, wann Jugendliche aufsteigen und ordiniert werden können, bekanntgegeben

– Camille West, Nachrichten der Kirche

  • 14 Dezember 2018

Ab 2019 steigen Kinder und Jugendliche als Altersgruppe in die nächste Organisation, Klasse oder das nächste Kollegium auf. Würdige Jungen können im Januar des Jahres, in dem sie 12, 14 oder 16 werden, zu dem jeweiligen Amt im Priestertum ordiniert werden. Würdige Jugendliche können bereits im Januar des Jahres, in dem sie zwölf werden, einen Tempelschein mit eingeschränkter Geltung bekommen.

Das Wichtigste aus dem Artikel

  • Kinder und Jugendliche steigen nach Altersgruppe zur jeweils nächsten Klasse auf, nicht mehr an ihrem Geburtstag.
  • Würdige Jugendliche können bereits im Januar des Jahres, in dem sie zwölf werden, einen Tempelschein mit eingeschränkter Geltung bekommen.
  • Jungen können im Januar des Jahres, in dem sie 12, 14 oder 16 werden, zu dem jeweiligen Amt im Priestertum ordiniert werden.

Die Erste Präsidentschaft hat am Freitag, dem 14. Dezember bekanntgegeben, dass die Altersgrenzen, wann Kinder die Primarvereinigung verlassen und Jugendliche in die nächste Klasse beziehungsweise das nächste Kollegium wechseln, neu festgelegt wurden. Auch ändern sich die Altersgrenzen, wann Jugendliche das erste Mal in den Tempel gehen und wann Jungen zu einem Amt im Priestertum ordiniert werden können. Die Änderungen treten ab Januar 2019 in Kraft.

Diese Bekanntmachungen entspringen dem Wunsch, dass „unsere lieben Kinder und Jugendlichen dadurch [gestärkt werden sollen], dass sie noch fester an Jesus Christus glauben, sein Evangelium noch besser verstehen und sich mit seiner Kirche und den Mitgliedern noch enger verbunden fühlen“, so die Erste Präsidentschaft in einem Schreiben zu diesen Änderungen.

Ab Januar 2019 steigen Kinder immer gemeinsam als Altersgruppe von der Primarvereinigung auf und besuchen dann die Klasse der Bienenkorbmädchen beziehungsweise das Diakonskollegium. Der Aufstieg erfolgt also nicht mehr zum zwölften Geburtstag.

Außerdem können Jungen im Januar des Jahres, in dem sie 12, 14 oder 16 Jahre alt werden, zu dem jeweiligen Amt im Priestertum ordiniert werden. Die Jugendlichen können zudem bereits im Januar des Jahres, in dem sie zwölf werden, einen Tempelschein mit eingeschränkter Geltung bekommen; dies hängt nach wie vor „von der Würdigkeit des Betreffenden, seiner Bereitschaft und seinen persönlichen Umständen“ ab.

Einer von der Kirche veröffentlichten Erklärung zufolge ist das Alter, wann ein Junge zu einem Amt im Priestertum ordiniert werden kann, nicht „in der Lehre der Kirche vorgeschrieben“ und hat sich im Laufe der Geschichte der Kirche immer mal wieder geändert. (Siehe Dokument mit häufig gestellten Fragen.)

In einem Facebook-Beitrag vom 14. Dezember schrieb Präsident Russell M. Nelson: „Diese Anpassungen bringen zwar größere logistische Änderungen mit sich, doch bitte ich Sie, den Blick erst einmal auf die geistigen Vorzüge zu richten.

Unsere Jugendlichen und Kinder zählen zu den Allerbesten, die der Herr jemals auf diese Welt gesandt hat. Sie haben die Fähigkeit, klüger und weiser zu sein und die Welt mehr zu beeinflussen als jede frühere Generation! Wir müssen unseren Teil tun, damit sie ihr Potenzial voll ausschöpfen können.“

„Der Erretter leitet seine Kirche“, so Bonnie H. Cordon, Präsidentin der Jungen Damen. „Er wusste, dass diese Änderung kommen würde, und er hat sie für die Gruppe unserer Elfjährigen, die für neue Aufgaben und für mehr Einsatzmöglichkeiten zum Dienen bereit sind, veranlasst. Er weiß um die Fähigkeiten seiner Söhne und Töchter. Wir haben volles Vertrauen in sie. Wie dankbar können wir doch für Offenbarung sein!“

Gemeinsamer Aufstieg

Derzeit wechselt ein Kind ab dem zwölften Geburtstag zu den Jungen Damen beziehungsweise Jungen Männern und nimmt dann während der Sonntagsschulzeit entweder wie gehabt am Unterricht in seiner PV-Klasse oder aber in einer Sonntagsschulklasse der Jugendlichen teil. Ab 2019 gibt es die PV-Klasse „Tapfere 11“ jedoch nicht mehr; stattdessen nehmen alle Elfjährigen ab Januar gemeinsam an der Sonntagsschule teil.

„Die Vorgehensweise, als Klasse gemeinsam aufzusteigen, ist viel einfacher, als wenn über das Jahr verteilt ein Kind nach dem anderen die PV verlässt“, erklärt Joy D. Jones, Präsidentin der Primarvereinigung.

Ab Januar 2019 können würdige Jungen im Januar des Jahres, in dem sie 12, 14 oder 16 Jahre alt werden, zu dem jeweiligen Amt im Priestertum ordiniert werden.

Ab Januar 2019 können Jugendliche zudem bereits im Januar des Jahres, in dem sie zwölf werden, einen Tempelschein mit eingeschränkter Geltung bekommen; dies hängt „von der Würdigkeit des Betreffenden, seiner Bereitschaft und seinen persönlichen Umständen“ ab.

Stephen W. Owen, Präsident der Jungen Männer, sieht in dem Aufstieg von Kindern und Jugendlichen nach Altersgruppe unter anderem den Vorzug, dass „dies für Einigkeit sorgt und Freundschaften bereits bestehen. Sie steigen gemeinsam auf. Diese Änderung kommt der Bekehrung zugute. Sie sorgt für ein Gefühl der Zugehörigkeit.“ Es gehe bei der Änderung allerdings nicht bloß um Freundschaften, erklärt Bruder Owen weiter, obgleich man sich seinen Mitbrüdern im Kollegium sicher noch stärker verbunden fühlen werde. „Es geht uns um die Bekehrung zum Evangelium Jesu Christi“, führt er aus. „Die Jugendlichen gehören einem Bataillon an, wie Präsident Nelson es ausgedrückt hat. Niemand muss den Eindruck haben, er sei ganz allein. Wir sind eine große Gemeinschaft.“

Mit Einführung der Änderung können Diakone und Bienenkorbmädchen auch schon vor ihrem zwölften Geburtstag an Zeltlagern teilnehmen. Die Richtlinie, dass man 16 sein soll, ehe man sich mit jemandem vom anderen Geschlecht verabredet, bleibt von den Änderungen unberührt, aber Rosenmädchen und Lehrer, die noch nicht 14 sind, dürfen nun auch an Tanzabenden und Jugendtagungen teilnehmen und zum Betreuen eingeteilt werden.

Bruder Owen möchte, dass sich die Jungen Männer bewusstmachen, wie großartig die bekanntgegebenen Änderungen sein werden. „Ihr habt Freunde“, so seine Worte an die Jungen. „Ihr braucht jetzt nicht mehr warten, sondern steigt gemeinsam auf. Diese Änderung geht konform mit dem, was ihr aus der Schule und anderen Lebensbereichen schon kennt.“

Schwester Cordon sieht in dem Aufstieg nach Altersgruppe den Vorteil, dass eine Klassenpräsidentschaft nicht mehr durch Geburtstage nach und nach Mitglieder verliert. Stattdessen kann sich jede Klassenpräsidentschaft „Zeit nehmen, die Mädchen kennenzulernen und Aktivitäten zu planen, die ihnen und ihrer Familie zugutekommen“. Auch für die JD-Leitungen werde es ein Segen sein, so Schwester Cordon. „Dies ist wirklich ein Grund zur Freude. Wir werden jetzt nicht mehr ständig Mitglieder der Klassenpräsidentschaften verlieren, sondern wissen, dass die Mädchen einer Altersgruppe immer zwei Jahre lang zusammen sein werden. Das schafft Kontinuität und Einigkeit.“

Dienst im Tempel

„Ich freue mich besonders darüber, dass dank dieser Änderungen sich nun auch schon jüngere Kinder an der Tempelarbeit beteiligen können“, sagt Schwester Jones. „Sonst haben sie ja schon immer die Tage gezählt, bis sie zwölf werden und einen Tempelschein mit eingeschränkter Geltung bekommen können, um heilige Handlungen im Tempel zu verrichten.“

Die Bekanntgabe zeige wieder einmal, „welch großes Vertrauen in diese bemerkenswerten Jugendlichen gesetzt wird“, so Schwester Cordon. „Diese Jugendlichen haben im Tempel ein großes Werk zu verrichten – ein Werk, das beginnen kann, sobald sie zu den Jungen Damen und Jungen Männern gehören!“

„Eltern, die etwas besorgt sind, werden hoffentlich erkennen, wie gut vorbereitet ihre Kinder sind“, meint Schwester Jones. „[Die Kinder] sind wirklich bereit! Eine gesamte PV-Klasse, die im Unterricht gemeinsam gelernt und sich vorbereitet hat, kann jetzt weiterhin zusammen Fortschritt machen und zu den Jungen Damen und Jungen Männern aufsteigen.“

Gemäß der Bekanntmachung kann zudem recht flexibel auf persönliche Umstände eingegangen werden. Eltern und Bischof halten gemeinsam Rat, um zu entscheiden, was für den jeweiligen Jungen oder das jeweilige Mädchen das Beste ist. Auch kann in Gebieten der Kirche, wo der Januar für gewöhnlich kein Übergangsmonat ist, der Übergang je nach örtlichen Gegebenheiten zu dem dort festgelegten Zeitpunkt stattfinden.

Ab Januar 2019 steigen Kinder immer gemeinsam als Altersgruppe von der Primarvereinigung auf und besuchen dann die Klasse der Bienenkorbmädchen beziehungsweise das Diakonskollegium. Der Aufstieg erfolgt also nicht mehr zum zwölften Geburtstag.