Kapitel 11
Kriege, Spaltungen und Schlechtigkeit beherrschen das jareditische Leben – Propheten sagen die völlige Vernichtung der Jarediten voraus, wenn sie nicht umkehren – Das Volk verwirft die Worte der Propheten.
1 Und es kamen auch in den Tagen Koms viele Propheten und prophezeiten die Vernichtung dieses großen Volkes, wenn es nicht umkehren und sich dem Herrn zuwenden und von seinen Morden und seiner Schlechtigkeit ablassen wolle.
2 Und es begab sich: Die Propheten wurden vom Volk verworfen, und sie flüchteten um Schutz zu Kom, denn das Volk trachtete danach, sie zu vernichten.
3 Und sie prophezeiten Kom vieles; und er war alle seine übrigen Tage gesegnet.
4 Und er lebte bis zu einem guten, hohen Alter und zeugte Schiblom; und Schiblom regierte an seiner statt. Und der Bruder Schibloms lehnte sich gegen ihn auf, und es fing im ganzen Land ein überaus großer Krieg an.
5 Und es begab sich: Der Bruder Schibloms ließ alle Propheten, die die Vernichtung des Volkes prophezeiten, hinrichten;
6 und es gab großes Unheil im ganzen Land, denn sie hatten bezeugt, ein großer Fluch werde über das Land und auch über das Volk kommen, und es werde unter ihnen allen eine große Vernichtung geben, nämlich eine, wie es sie auf dem Erdboden noch nie gegeben habe, und ihre Gebeine würden wie Erdhaufen auf dem Land sein, sofern sie nicht von ihrer Schlechtigkeit umkehrten.
7 Und wegen ihrer bösen Verbindungen hörten sie nicht auf die Stimme des Herrn; darum fingen im ganzen Land Kriege und Streitigkeiten und auch viele Hungersnöte und Seuchen an, sodass es eine große Vernichtung gab, nämlich eine, wie man sie auf dem Erdboden noch nie gekannt hatte; und dies alles begab sich in den Tagen Schibloms.
8 Und das Volk fing an, von seinem Übeltun umzukehren; und insoweit es dies tat, hatte der Herr Erbarmen mit ihm.
9 Und es begab sich: Schiblom wurde getötet, und Set wurde in Gefangenschaft geführt und verbrachte alle seine Tage in Gefangenschaft.
10 Und es begab sich: Ahach, sein Sohn, erlangte das Reich; und alle seine Tage regierte er das Volk. Und er beging allerart Übeltat in seinen Tagen, wodurch er die Ursache war, dass viel Blut vergossen wurde; und wenige waren seine Tage.
11 Und Ethem, der ein Abkömmling Ahachs war, erlangte das Reich; und in seinen Tagen tat auch er, was schlecht war.
12 Und es begab sich: In den Tagen Ethems, da kamen viele Propheten und prophezeiten dem Volk abermals; ja, sie prophezeiten, der Herr werde es völlig vom Erdboden hinweg vernichten, sofern es nicht von seinen Übeltaten umkehrte.
13 Und es begab sich: Das Volk verhärtete sein Herz und wollte nicht auf ihre Worte hören; und die Propheten trauerten und zogen sich vom Volk zurück.
14 Und es begab sich: Ethem hielt alle seine Tage Gericht in Schlechtigkeit; und er zeugte Moron. Und es begab sich: Moron regierte an seiner statt, und Moron tat, was vor dem Herrn schlecht war.
15 Und es begab sich: Es entstand unter dem Volk eine Auflehnung wegen jener geheimen Verbindung, die aufgebaut worden war, um Macht und Gewinn zu erlangen; und es erhob sich ein mächtiger Mann unter ihnen im Übeltun und lieferte Moron einen Kampf, worin er die Hälfte des Reiches zu Fall brachte; und viele Jahre lang behauptete er die Hälfte des Reiches.
16 Und es begab sich: Moron brachte ihn zu Fall und erlangte wiederum das Reich.
17 Und es begab sich: Es erhob sich ein weiterer mächtiger Mann, und er war ein Abkömmling von Jareds Bruder.
18 Und es begab sich: Er brachte Moron zu Fall und erlangte das Reich; darum verbrachte Moron alle seine übrigen Tage in Gefangenschaft; und er zeugte Koriantor.
19 Und es begab sich: Koriantor verbrachte alle seine Tage in Gefangenschaft.
20 Und auch in den Tagen Koriantors kamen viele Propheten und prophezeiten Großes und Wunderbares und riefen das Volk zur Umkehr, und wenn es nicht umkehrte, werde Gott, der Herr, Gericht über es halten zu seiner völligen Vernichtung,
21 und Gott, der Herr, werde – auf die Weise, wie er ihre Väter hergeführt hatte – durch seine Macht ein anderes Volk senden oder hervorbringen, dass es das Land besitze.
22 Und wegen seiner geheimen Gesellschaft und seiner bösen Gräuel verwarf das Volk alle Worte der Propheten.
23 Und es begab sich: Koriantor zeugte Ether, und er starb, nachdem er alle seine Tage in Gefangenschaft verbracht hatte.