Kapitel 8
Denen folgen, die Gott zu präsidieren erwählt hat
Wir unterstützen die Autoritäten der Kirche, indem wir für sie beten, ihren inspirierten Rat befolgen und sie in ihrer Arbeit unterstützen.
Aus dem Leben von Heber J. Grant
Als Elder Heber J. Grant ins Kollegium der Zwölf Apostel berufen wurde, war seine Treue gegenüber dem Präsidenten der Kirche unerschütterlich. Als er seine Berufung gerade eben erst erhalten hatte, schrieb er an seinen Cousin, Anthony W. Ivins: „Ich kann ehrlich sagen, dass es nie eine Zeit gegeben hat, da ich nicht bereit gewesen wäre, meine Pläne auf das Geheiß der Knechte Gottes hin abzuändern.“1
In der Zeit, als Elder Grant dem Kollegium der Zwölf Apostel angehörte, wurde sein Zeugnis, dass der Präsident der Kirche der Sprecher des Herrn auf Erden ist, durch viele Erlebnisse gestärkt. Als er dann selbst Präsident der Kirche war, erzählte er, wie er einmal miterlebt hatte, wie Präsident Wilford Woodruff Inspiration vom Herrn empfing. 1890 gab Präsident Woodruff bekannt, es sei der Wille des Herrn, dass die Mitglieder in Utah eine Fabrik zur Rübenzuckergewinnung gründeten. Elder Grant gehörte dem Komitee an, das sich mit dieser Sache befassen sollte. Nach gründlichen Erwägungen schlug das Komitee schließlich einstimmig vor, die Kirche möge den Plan fallen lassen.
Präsident Grant zufolge war „Präsident Woodruff damit jedoch nicht zufrieden. Noch ein Komitee wurde ins Leben gerufen. Ich hatte im ersten Komitee gedient und er berief mich auch in das zweite Komitee. Ich bat ihn, davon abzusehen, denn ich hatte mir bereits eine Meinung gebildet und den vorherigen Bericht mit unterschrieben. Er gab meiner Bitte jedoch nicht statt. Wir befassten uns also erneut gründlich und eingehend mit der Sache und auch das zweite Komitee sprach sich gegen das Projekt aus. Präsident Woodruff sagte: ‚Vergessen wir den Bericht. Ich fühle mich inspiriert, dass wir hier mit der Rübenzuckerproduktion beginnen sollen.‘ “
So gingen Präsident Grant und andere daran, gemäß der Anweisung des Propheten des Herrn eine Zuckerraffinerie zu bauen. Infolge der Finanzkrise von 1891, die sich auf die gesamte Wirtschaft der Vereinigten Staaten auswirkte, war es schwierig, das Geld für den Bau der Anlage aufzutreiben. Wieder riet eine Gruppe erfahrener Geschäftsleute der Kirche von diesem Unternehmen ab. Präsident Grant berichtet, wie der Präsident der Kirche reagierte:
„Als ihm diese Empfehlung vorgelegt wurde, entgegnete Wilford Woodruff: ‚Von dem Tag an, da mir das Wissen geschenkt wurde, dass das Evangelium Jesu Christi, wie es durch den Propheten Joseph Smith kundgetan worden ist, von Gott stammt, von dem Tag an, da ich als demütiger Priester hinausging, um das Evangelium zu verkündigen, habe ich mich, selbst im Angesicht des Todes, sofern der Weg der Pflicht, wie ihn mir das Evangelium auferlegte, es erforderlich machte, selbst dem Tod ins Auge zu sehen, niemals nach rechts oder links abgewandt. Und nun habe ich vom Herrn die Inspiration empfangen, dass ich diese Fabrik bauen soll. Wenn ich daran denke, diesen Plan aufzugeben, ist es jedes Mal finster; aber bei dem Gedanken, die Fabrik zu bauen, ist es jedes Mal licht. Wir werden die Fabrik bauen, selbst wenn es für die Kirche den finanziellen Ruin bedeutet.‘ “
„Wir bauten die Fabrik“, sagte Präsident Grant später, „und die Kirche erlitt keinen finanziellen Ruin.“ Genau gesagt, errichtete die Kirche später noch weitere Fabriken und begründete eine Zuckerindustrie, die sich sowohl für die Kirche insgesamt als auch für einzelne Mitglieder lohnte.2
Jahre später nannte Präsident Heber J. Grant eine einfache Richtschnur, nach der die Mitglieder ihr Leben ausrichten sollten: „Nichts ist meinem Empfinden nach im Leben wertvoller, als dass man den Rat und die Weisung des Herrn und seiner Knechte in der heutigen Zeit befolgt.“3
Lehren von Heber J. Grant
Der Herr beruft und führt seine Propheten durch Inspiration.
Ich möchte zu diesem Anlass – und auch sonst jederzeit – in aller Ernsthaftigkeit und Demut Zeugnis geben von der göttlichen Sendung des Propheten Joseph Smith und von der göttlichen Sendung eines jeden Mannes, der als sein Nachfolger berufen worden ist.4
Sie brauchen nicht zu fürchten, liebe Brüder und Schwestern, dass je ein Mann an der Spitze der Kirche Jesu Christi stehen wird, den der himmlische Vater dort nicht haben möchte.5
Ich kann sagen: Die Segnungen des Herrn sind in reichem Ausmaß auf jeden Mann ausgegossen worden, der an der Spitze der Kirche steht, denn sie alle haben bei allem, was sie unternehmen, stets nach Inspiration vom Geist Gottes getrachtet.6
Als ich sechs Jahre alt war, lernte ich Brigham Young kennen. … Ich war unter denen, die ihm zuhörten, die seinen inspirierten Worten lauschten, und ich kann bezeugen: Er brachte mir stets Freundlichkeit und Liebe entgegen, er besaß Liebe zu Gott und er empfing Inspiration vom Herrn, wenn er hier stand, wo ich [heute] stehe.
Aufgrund einer Offenbarung des Herrn an Präsident John Taylor wurde ich in den Rat der Zwölf Apostel berufen und seit damals (das war zwei Jahre, nachdem John Taylor Präsident der Kirche geworden war) kam ich bis zu seinem Tod jede Woche mit Präsident Taylor zusammen. … Ich weiß, dass er ein Knecht des lebendigen Gottes war. Ich weiß, dass er Inspiration vom Herrn empfing, und ich weiß, jedes Mal, wenn er sagte: „So wünscht es der Herr“ und seine Gefährten im Rat der Apostel hinter ihm standen, behielt er Recht. Und die Inspiration des Herrn an ihn bewies, dass seine Weisheit wegen der Macht Gottes der Weisheit anderer Menschen überlegen gewesen war.
Etliche Male war ich in einer Sitzung gewesen, … wo ich mir zuvor eine Meinung zu dem einen oder anderen Punkt der Tagesordnung gebildet hatte und mir dieser Meinung so sicher war, wie man sich als Mensch eben seiner Meinung sicher sein kann. … Doch obwohl ich zu den Sitzungen … bereits mit einer vorgefassten Meinung zu einer bestimmten Richtlinie gegangen war, stimmte ich dort freiwillig und bereitwillig genau für das Gegenteil – wegen der Inspiration, die John Taylor vom Herrn empfing. Und jedes Mal erwies es sich, dass Präsident Taylor, der Knecht des Herrn, Recht behielt. Sein Urteil war besser, weil es vom Herrn inspiriert war, und er sprach sich für das aus, was für die Mitglieder am besten war.
Ich könnte von vielen Fällen berichten, wie die Apostel gemäß der Inspiration, die John Taylor vom Herrn empfing, mit verschiedenen Aufträgen ausgesandt wurden und meinten, diese nicht vollbringen zu können. Doch dann kamen sie zurück und konnten bezeugen, dass sie kraft und mittels der Hilfe des Herrn imstande gewesen waren, das zu vollbringen, was ihnen Präsident Taylor, der Prophet des Herrn, aufgetragen hatte. …
Ich kann bezeugen, dass Wilford Woodruff wirklich ein Knecht des lebendigen Gottes und ein wahrer Prophet Gottes war. Dieser demütige Mann, Wilford Woodruff, bekehrte und taufte in Herefordshire in England innerhalb von einigen wenigen Monaten hunderte Menschen. … Es hat wohl sonst niemanden auf Erden gegeben, der die Menschen so gut zum Evangelium Jesu Christi bekehren konnte. Er war ein wunderbar demütiger Mann, ein Mann, der nie mit großen geschäftlichen Transaktionen befasst gewesen war, sondern der in der Landwirtschaft gearbeitet, den Boden bebaut und Obst gezogen hatte, ein Mann, von dem viele (wie ich selbst gehört hatte) meinten, er sei außerstande, über die Kirche Christi zu präsidieren. Aber ich möchte Ihnen bezeugen, dass dieser Mann mit der Inspiration des Herrn und aufgrund seiner Demut und wegen seines von göttlichen Idealen bestimmten Lebenswandels und weil Gott ihn liebte mehr als einmal mit solcher Weisheit gesegnet war, dass sie die Weisheit aller Finanzexperten in der Kirche in den Schatten stellte. …
Ich weiß, dass Lorenzo Snow ein Prophet Gottes war. … Lorenzo Snow übernahm das Präsidentenamt im Alter von 85 Jahren und es ist einfach wunderbar, was er in den darauf folgenden drei Lebensjahren alles geleistet hat. Er bewahrte die beinahe zahlungsunfähige Kirche vor dem finanziellen Ruin. … In drei kurzen Jahren nahm dieser Mann, dem die Welt aufgrund seines Alters die Fähigkeiten dazu absprach, dieser Mann, der sich nie mit Finanziellem befasst und Jahre seines Lebens im Tempel gedient hatte, die Finanzen der Kirche in die Hand und brachte in jenen drei Jahren mit der Inspiration des lebendigen Gottes die Kirche in finanzieller Hinsicht aus der Finsternis ans Licht. …
Ich bezeuge Ihnen: Schon von meiner frühesten Kindheit an, als ich die Lehren des Evangeliums noch nicht richtig verstehen und begreifen konnte, war ich bis ins Innerste berührt und die Tränen liefen mir über die Wangen, wenn ich Joseph F. Smith das Evangelium mit der Inspiration des lebendigen Gottes predigen hörte. … Wen ich ihn das Evangelium Jesu Christi verkündigen hörte, drangen mir seine erhebenden Worte tief ins Herz. Ich gebe Zeugnis: Er war einer der größten Propheten, die je gelebt haben, und Gott war mit ihm von dem Tag an, da er als fünfzehnjähriger Junge ausging, das Evangelium Jesu Christi auf Hawaii zu verkündigen, bis zu dem Tag, da nach 65 Jahren des Dienens im Werk Gottes sein Erdenleben zu Ende war.7
Mir, einem doch so schwachen, geringen Werkzeug in der Hand des Herrn, fällt es zu, die Nachfolge jener wunderbaren Männer anzutreten, die bisher über die Kirche präsidiert haben: Da ist zunächst der Prophet Joseph Smith – einen Größeren gibt es auf Erden wohl nicht –, dann der großartige Pionier Brigham Young, sodann der machtvolle Verfechter der Freiheit, John Taylor, dann Wilford Woodruff, der ungewöhnlich gut Menschen zum Evangelium Jesu Christi bekehren konnte, und Lorenzo Snow, dieser außerordentliche Mann, der im Alter von 85 Jahren innerhalb von drei Jahren die Kirche … in finanzieller Hinsicht auf sicheren Boden gebracht hat, und dann jener Mann, den alle, die ihn kennen, geliebt haben – einer der außergewöhnlichsten Menschen der Welt, Joseph F. Smith, der größte Prediger der Rechtschaffenheit, den ich kenne.8
Es versetzt mich immer noch in Erstaunen, dass ich tatsächlich auf Erden den Herrn vertrete. Da ich von Kind an mit diesen außergewöhnlichen und wunderbaren Männern, meinen Vorgängern, Gemeinschaft gepflegt habe, ist der Gedanke für mich geradezu überwältigend, dass ich nun mit ihnen auf gleicher Stufe stehe.
Das Letzte, was mir Präsident Joseph F. Smith in der Nacht sagte, als er starb, war Folgendes. Er reichte mir die Hand und sagte: „Der Herr segne dich, mein Junge, der Herr segne dich; du trägst eine große Verantwortung. Denk immer daran, dies ist das Werk des Herrn, nicht das der Menschen. Der Herr ist größer als irgendein Mensch. Er weiß, wen er an der Spitze seiner Kirche haben will, und er macht nie einen Fehler. Der Herr segne dich.“9
Die Propheten empfangen Inspiration zum Wohl der Kirche.
Ich bin dem Herrn dankbar, dass ich von frühester Kindheit an mit den Präsidenten Brigham Young, John Taylor, Wilford Woodruff, Lorenzo Snow und Joseph F. Smith engen Kontakt pflegen durfte. Ich bin dem Herrn dankbar, dass ich von diesen Männern in den fünfzig Jahren, die ich sie insgesamt kannte, stets nur Gutes erfahren habe. … Nie habe ich diese Knechte Gottes, die erwählt worden sind, dem Werk vorzustehen, in der Öffentlichkeit oder privat je etwas sagen hören, was nicht erbaulich und dem Fortschritt des Gottesvolkes dienlich gewesen wäre.10
Ich bin wahrhaftig äußerst dankbar, dass ich durch den Kontakt, den ich als einer der Apostel des Herrn Jesus Christus mit diesen Männern gehabt habe, ohne den Schatten eines Zweifels weiß, dass John Taylor, Wilford Woodruff, Lorenzo Snow und Joseph F. Smith ihr Herz bedingungslos und unabänderlich darauf ausgerichtet hatten, sich für den Fortschritt der Heiligen der Letzten Tage und die Verkündigung des Evangeliums zu Hause und in der Ferne einzusetzen. Ich weiß auch, dass ihr größter Herzenswunsch der war, dass das Evangelium des Lebens vorwärts schreiten und die Heiligen der Letzten Tage errettet werden mögen. Ich bin dankbar, dass ich ganz sicher weiß, dass … das Herz dieser Führer bedingungslos auf das Wohl und den Aufstieg des Gottesvolkes ausgerichtet gewesen ist, dass sie sich in ihrer Arbeit zum Wohl des Volkes nie geschont haben und dass ihre Gedanken, ihre Gebete und ihre Wünsche jeden Tag auf den Fortschritt des Volkes gerichtet waren. Ich weiß gewiss, dass diejenigen, die diese Männer durch ihren Glauben und mit ihren Gebeten und ihren guten Werken unterstützt haben, von Gott gesegnet worden sind. Nicht nur, dass ihr Glaube und ihre Liebe zu Gott größer geworden sind und sie das Zeugnis empfangen haben, dass das Werk des Evangeliums, in dem sie tätig sind, von Gott ist, sondern auch ihre Vorratskörbe, ihre Geschäfte und ihre Ländereien sind gesegnet gewesen und sie selbst sind mit Weisheit gesegnet worden, sodass sie ihre Familie in der Obsorge und Ermahnung von Gott unterweisen konnten.11
Wenn ich vor den Heiligen der Letzten Tage stehe, habe ich nur den einen Wunsch, dass ich nämlich etwas sagen kann, was ihnen zum Wohle gereicht, was ihnen nutzt und was darauf ausgerichtet ist, in ihnen den Wunsch und die Entschlossenheit zu wecken, noch glaubenstreuer, eifriger und kraftvoller als bisher den Aufgaben nachzukommen, die ihnen in Zukunft obliegen werden.12
Wenn wir diejenigen, die über uns präsidieren, ehren und ihnen folgen, werden wir gesegnet.
Beten Sie für die Autoritäten der Kirche und unterstützen Sie sie bei all ihrer Arbeit und bei allem, was sie unternehmen.13
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass in den Familien der Heiligen der Letzten Tage von den Tagen der Präsidenten Brigham Young, John Taylor, Wilford Woodruff, Lorenzo Snow und Joseph F. Smith bis heute Tag für Tag aufrichtig und innig zu Gott gebetet wird, dass der Herr diese Männer inspirieren möge, die als Präsidentschaft der Kirche, als Apostel und sonst als Generalautoritäten dienen, dass sie, einzeln und gemeinsam, Inspiration von Gott empfangen mögen, um das zu vollbringen, was zum Besten seiner Kinder und zur Verbreitung des Evangelium Jesu Christi in aller Welt dient. Aus jahrelanger Erfahrung weiß ich, … dass die Männer, die heute das Amt eines Apostels des Herrn Jesus Christus innehaben, mit dem Geist des lebendigen Gottes ausgestattet sind.14
Foto aus dem Jahr 1925. Stehend, von links: David O. McKay, Rudger Clawson und Orson F. Whitney vom Kollegium der Zwölf Apostel, Anthony W. Ivins, Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, Richard R. Lyman vom Kollegium der Zwölf, Heber J. Grant, Präsident der Kirche, Reed Smoot vom Kollegium der Zwölf Apostel, Charles W. Nibley, Zweiter Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, Sylvester Q. Cannon, Präsidierender Bischof, George Albert Smith und Joseph Fielding Smith vom Kollegium der Zwölf Apostel. Kniend, von links: Hyrum G. Smith, Patriarch der Kirche, Melvin J. Ballard, Stephen L Richards, John A. Widtsoe und George F. Richards vom Kollegium der Zwölf Apostel. Nicht abgebildet: James E. Talmage vom Kollegium der Zwölf Apostel.
Der Glaube ist eine Gabe Gottes und wenn die Menschen Glauben haben, nach dem Evangelium zu leben und auf den Rat derer zu hören, die in Gemeinde und Pfahl präsidieren, und auf den der Generalautoritäten der Kirche, dann werden sie meiner Erfahrung nach vom Herrn reich gesegnet. Viele sind aus großen finanziellen und anderen Schwierigkeiten auf wunderbare und wundersame Weise herausgekommen.15
Seien wir bereit und willens, den Führungskräften zu folgen, die über uns gesetzt sind, und unterstützen wir sie. … Sie werden stets gesegnet, Sie werden Nutzen daraus ziehen, wenn Sie dem Rat und der Weisung derer folgen, die Gott berufen hat, über die Kirche zu präsidieren. Wenn Sie diejenigen ehren, die Gott erwählt hat, wird Gott Sie ehren und Sie segnen. Und wenn Sie Ihre Pflicht erfüllen, werden Sie Fortschritt machen und an Licht und Inspiration des Geistes Gottes zunehmen. In dem Maß, wie der Einzelne Fortschritt macht und wächst, wird auch die Kirche Fortschritt machen und wachsen. … Dies ist das Werk Gottes. Joseph Smith war ein Prophet Gottes. Das dürfen wir nie vergessen. Uns muss es zuerst um das Reich Gottes und um seine Gerechtigkeit gehen und dann wird uns alles andere dazugegeben [siehe Matthäus 6:33]. Das ewige Leben, das ist unser Ziel. Lassen Sie nicht zu, dass weltliche Weisheit, Reichtümer, Bildung oder sonst etwas Ihnen die Augen vor der Tatsache verschließen, dass dies das Werk Gottes ist und dass sich ein Sprecher Gottes auf Erden befindet. Wenn er spricht, lassen Sie uns bereit und willens sein, unsere Zeit, unsere Talente und alles, was uns gegeben worden ist, dafür einzusetzen, das zu vollbringen, was Gott wünscht. Ich sage Ihnen: Gott steht hinter seinem Sprecher.16
Ich hoffe und bete, dass die Heiligen nach dem Evangelium Jesu Christi leben. Ich hoffe, dass sie auf das hören, was der Pfahlpräsident und der Bischof der Gemeinde sagen. Wir erwarten, dass jeder Pfahlpräsident und jeder Bischof die Mitglieder in der Wahrheit unterweist. Er soll den Mitgliedern sagen, was von ihnen erwartet wird, dass sie nämlich das Wort der Weisheit halten, ehrlich den Zehnten zahlen und an die Bündnisse denken, die sie im Tempel Gottes schließen, … und wir erwarten von ihnen, dass sie als Mitglieder ihren Aufgaben nachkommen und das Evangelium predigen, indem sie danach leben.17
Auf viele hat das, was die Knechte des Herrn ihnen Jahr um Jahr predigen, keine allzu große Wirkung. Aber wenn diese Mitglieder Rat bekommen von jemand, der in weltlicher Weisheit gelehrt ist, dann befolgen sie ihn sofort. Ich weiß noch, wie ich wieder einmal … über das Wort der Weisheit gesprochen hatte. Später erfuhr ich, dass eine Schwester, die meine Ansprache gehört hatte, krank geworden war und nach einem Arzt aus Salt Lake City geschickt hatte. Der Arzt kam mit einem Sonderzug. Sie gab mehrere hundert Dollar aus, nur um schließlich von diesem Arzt zu hören, dass sie zu viel Tee trank und sterben musste, wenn sie nicht damit aufhörte. Sie befolgte seinen Rat und wurde wieder gesund. Hätte sie auf meinen Rat gehört, der sie gar nichts kostete, so hätte sie mehrere hundert Dollar gespart – gar nicht zu reden davon, dass sie völlig im Einklang mit den Lehren des Herrn gewesen wäre, wie sie im Wort der Weisheit kundgetan worden sind.18
Wir singen immer wieder: „Wir danken, o Gott, für den Propheten, den du, uns zu führen, gesandt.“ (Gesangbuch, Nr. 11.)
Aber sehr viele fügen dem … noch einen Nachsatz hinzu, nämlich: „Vorausgesetzt, er führt uns so, wie es unseren Vorstellungen und Ideen entspricht.“
Die Propheten Gottes – von Joseph Smith bis heute – führen uns immer recht, wenn wir nur auf ihre Führung hören wollen. Die Fehler werden dann gemacht, wenn wir nicht auf den Propheten hören, dessen Recht es ist, das Volk Gottes zu führen. …
Ich weiß: Der sichere Pfad liegt für die Mitglieder nicht nur darin, zu singen „Wir danken, o Gott, für den Propheten, den du, uns zu führen, gesandt“, sondern darin, dass sie bereit und willens sind, sich führen zu lassen.19
Anregungen für Studium und Diskussion
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Was bedeutet es, diejenigen zu unterstützen, die berufen sind, über uns zu präsidieren, und ihnen zu folgen?
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Was können Eltern tun, um ihre Kinder zu lehren, die Führer der Kirche zu unterstützen?
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Welche Segnungen haben Sie und Ihre Familie bereits bekommen, weil Sie dem Rat der Führer der Kirche folgten? Inwiefern haben solche Erlebnisse Ihren Glauben und Ihr Zeugnis gestärkt?
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Welchen Rat haben wir kürzlich vom lebenden Propheten erhalten? Was können Sie konkret tun, um gemäß dem zu leben, was der Prophet sagt?