Sein Wort sollt ihr empfangen
“Meine Brüder und Schwestern, es ist großartig, einen Propheten Gottes bei uns zu haben. Wenn wir auf die Worte hören, die der Herr uns durch ihn gibt, werden uns große und wunderbare Segnungen zuteil.”
Brüder und Schwestern, sind Sie schon einmal in einer Stadt ständig im Kreis herumgefahren worden und der Fahrer meinte: “Ich weiß, wo es ist; ich finde es bestimmt!”? Irgendwann hat er dann frustriert angehalten und nach dem Weg gefragt. Ich sehe schon, die Schwestern hier kennen diese Situation! Wie viel einfacher ist es doch, den Weg zu finden, wenn wir den Anweisungen von jemandem folgen, der weiß, wie wir an unser Ziel gelangen.
Viele von uns befinden sich in ähnlicher Lage, wenn sie versuchen, ihren Weg durch das herausfordernde Straßengewirr des Lebens zu finden. Wir leben in einer schwierigen Zeit und die kulturellen und gesellschaftlichen Eckwerte für Anstand, Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit und angemessenes Benehmen ändern sich in der Welt pausenlos. Kaum, dass wir meinen, den Weg zu Glück und Frieden zu kennen, taucht eine neue Ideologie auf, die uns auf einen Weg hinabführen kann, der uns nur noch mehr verwirrt und in tiefere Verzweiflung stürzt. In diesen Momenten fragen wir uns vielleicht: “Gibt es denn eine deutliche, unverdorbene, vorurteilsfreie Stimme, auf die wir uns immer verlassen können? Gibt es eine Stimme, die uns immer klare Anweisungen gibt, durch die wir unseren Weg durch diese unruhige Welt finden?” Die Antwort ist: Ja! Diese Stimme ist die Stimme des lebenden Propheten und der Apostel.
Als die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in diesem Monat vor 171 Jahren gegründet wurde, gab der Herr den Mitgliedern der Kirche durch seinen Propheten Joseph Smith jun. eine Offenbarung. Der Erretter sprach über den Präsidenten der Kirche und wies die Mitglieder der Kirche an, dass sie “allen seinen Worten und Geboten Beachtung schenken, die er dir geben wird, wie er sie empfängt, in aller Heiligkeit vor mir wandelnd.
Denn sein Wort sollt ihr empfangen, als sei es aus meinem eigenen Mund, voller Geduld und Glauben” (LuB 21:4,5).
Dann gab der Herr denjenigen, die gehorsam sind, eine wunderbare Verheißung:
“Denn wenn ihr das tut, werden die Pforten der Hölle nicht obsiegen gegen euch; ja, und der Herr Gott wird die Macht der Finsternis vor euch zerstreuen und die Himmel um euretwillen und um der Herrlichkeit seines Namens willen erbeben lassen.” (LuB 21:6.)
Anderthalb Jahre später fügte der Herr dieser bedeutsamen Verheißung die folgende strenge Warnung hinzu: “Der Arm des Herrn wird sich offenbaren; und der Tag kommt, da diejenigen, die die Stimme des Herrn nicht vernehmen wollen, auch nicht die Stimme seiner Knechte, und die auch den Worten der Propheten und Apostel keine Beachtung schenken, aus dem Volk ausgetilgt werden sollen.” (LuB 1:14.)
“Was ich, der Herr, gesagt habe, das habe ich gesagt, und ich entschuldige mich nicht; mögen auch Himmel und Erde vergehen – mein Wort wird nicht vergehen, sondern wird sich gänzlich erfüllen, sei es durch meine eigene Stimme oder durch die Stimme meiner Knechte, das ist dasselbe.” (LuB 1:38.)
Meine Brüder und Schwestern, es ist großartig, einen Propheten Gottes bei uns zu haben. Wenn wir auf die Worte hören, die der Herr uns durch ihn gibt, werden uns große und wunderbare Segnungen zuteil. Gleichzeitig bekommen wir mit dem Wissen, dass Präsident Gordon B. Hinckley Gottes Prophet ist, eine große Verantwortung übertragen. Wenn wir den Ratschlag des Herrn hören, der durch die Worte des Präsidenten der Kirche zum Ausdruck gebracht wird, sollen wir ihn gleich und gern befolgen. Die Geschichte hat gezeigt, dass Sicherheit, Frieden, Wohlstand und Glücklichsein folgen, wenn wir wie Nephi vor alter Zeit auf den Rat des Propheten hören: “Ich will hingehen und das tun, was der Herr geboten hat.” (1 Nephi 3:7.)
Wir kennen das Erlebnis von Naaman, der an Aussatz erkrankt war, sich schließlich an Elischa wandte und von ihm angewiesen wurde: “Geh und wasch dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund und du wirst rein.” (2 Könige 5:10.)
Zuerst mochte Naaman Elischas Ratschlag nicht befolgen. Er verstand nicht, was von ihm verlangt worden war – sich siebenmal im Jordan zu waschen. Mit anderen Worten: sein Stolz und seine Sturheit hielten ihn davon ab, die Segnungen des Herrn durch dessen Propheten anzunehmen. Zum Glück ging er schließlich hinab und tauchte siebenmal im Jordan unter, “wie ihm der Gottesmann befohlen hatte. Da wurde sein Leib gesund wie der Leib eines Kindes, und er war rein” (2 Könige 5:14).
Wie demütig muss es Naaman gemacht haben, als er erkannte, wie nahe er daran gewesen war, durch seinen eigenen Stolz und seine mangelnde Bereitschaft, auf den Rat des Propheten zu hören, diese großartige und reinigende Segnung nicht zu erlangen. Und wie demütig macht es uns, wenn wir bedenken, wie viele von uns große und verheißene Segnungen nicht erhalten, weil wir auf die relativ einfachen Aussagen des Propheten der heutigen Zeit nicht hören und sie nicht befolgen.
Letztes Jahr hat Präsident Hinckley drei richtungsweisende Ansprachen darüber gegeben, dass die Familie und insbesondere die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Kirche gestärkt werden müssen. Sehr direkt sprach er zuerst zu den Müttern über dieses Thema, während der Allgemeinen FHV-Versammlung im Oktober. Dann sprach er während der Priestertumsversammlung der Generalkonferenz zu den Vätern und Priestertumsführern. Ihr Väter, erinnert ihr euch noch? Er erinnerte Sie als Eltern daran: “Sie sind eine Partnerschaft mit unserem Vater im Himmel eingegangen, damit seine Söhne und Töchter zur Erde kommen können. Es sind seine und Ihre Kinder, Fleisch von Ihrem Fleisch, für das er Sie verantwortlich machen wird.” (“Die größte Herausforderung, vor der Sie als Mutter stehen”, Liahona, Januar 2001, Seite 113.)
Und dann sprach er im vergangenen November von diesem Rednerpult aus zu allen jungen Mitgliedern der Kirche. In einer Belehrung, die aus tiefstem Herzen kam und an die man sich noch lange erinnern wird, rief er die Jugend der Kirche auf, sich Ziele zu setzen, und dankbar, klug, rein, treu, demütig und gebeterfüllt zu sein. Die “Tipps”, wie sie Präsident Hinckley genannt hat, sind ein wunderbarer Maßstab für alle Heiligen der Letzten Tage. Er hat letzte Woche in der JD-Versammlung vor den Mädchen diese Grundsätze wiederholt und ich denke, dass sie auf Mütter und Väter ebenso angewendet werden können wie auf Jugendliche und junge alleinstehende Erwachsene. Als Eltern und erwachsene Jugendführer können wir nicht erwarten, dass die jungen Mitglieder sich das zu Herzen nehmen, was der Prophet ihnen sagt, wenn wir selbst eine selbstgefällige Haltung gegenüber seinem Rat an den Tag legen.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass Präsident Hinckley den Herrn um unserer jungen Leute willen angerufen hat. Er hat gesagt: “Ich möchte, dass ihr wisst: Ich bin niedergekniet und habe den Herrn um die Macht und die Fähigkeit und die Worte gebeten, euch im Innersten anzusprechen.” (“Rat und Gebet eines Propheten für die Jugend”, Liahona, April 2001, Seite 30.)
In der Priestertumsversammlung hat Präsident Hinckley gesagt: “Ich hoffe, [Ihre Söhne und Töchter] können die Last mit Ihnen, den Vätern und Müttern, gemeinsam tragen. Ich hoffe, dass Sie zuhören, dass Sie Geduld und Verständnis aufbringen, dass Sie sie zu sich ziehen und ihnen in ihrer Einsamkeit beistehen. Beten Sie um Weisung. Beten Sie um Geduld. Beten Sie um die Kraft, sie zu lieben, auch wenn die Vergehen vielleicht schwerwiegend waren. Beten Sie um Verständnis und Güte und vor allem um Weisheit und Inspiration.” (“Groß wird der Friede deiner Kinder sein”, Liahona, Januar 2001, Seite 62, 67.)
Haben wir uns mit seinem Ratschlag befasst und herausgefunden, was wir vermeiden oder anders tun müssen? Ich kenne eine Siebzehnjährige, die sich unmittelbar vor der Fireside weitere Löcher hatte ins Ohr stechen lassen. Sie kam von der Fireside nach Hause, nahm das zweite Paar Ohrringe ab und erklärte ihren Eltern: “Wenn Präsident Hinckley sagt, dass wir nur ein Paar Ohrringe tragen sollen, dann genügt mir das.”
Zwei Paar Ohrringe zu tragen hätte möglicherweise keine ewigen Folgen für dies Mädchen gehabt. Für ihre Bereitschaft, dem Propheten zu gehorchen, trifft dies aber sehr wohl zu. Und wenn sie schon jetzt, bei so etwas verhältnismäßig Einfachem, bereit ist zu gehorchen, wie viel einfacher wird sie dann später folgen können, wenn es um etwas erheblich Größeres geht!
Hören wir zu, Brüder und Schwestern? Hören wir die Worte des Propheten an uns Eltern, Jugendführer und Jugendliche? Oder lassen wir zu, so wie Naaman es anfangs tat, dass Stolz und Sturheit uns blenden und uns möglicherweise davon abhalten, Segnungen zu erhalten, die darauf beruhen, dass wir den Lehren des Propheten Gottes folgen? Ich gebe Ihnen heute eine Verheißung. Sie ist sehr einfach, aber trotzdem wahr. Wenn Sie auf den lebenden Propheten und die Apostel hören und auf unseren Rat achten, werden Sie nicht in die Irre gehen.
Meine Brüder und Schwestern und ihr Jugendlichen der Kirche, versäumt bitte nicht die Gelegenheit, im Kreis der Familie den Rat zu besprechen, den Präsident Hinckley gegeben hat. Eltern, belehren Sie einander und Ihre Kinder während des Familienabends oder des Familienrates. Führer der Kirche, machen Sie sich mit diesen Grundsätzen vertraut, vermitteln Sie sie im Unterricht und in Führerschaftsversammlungen und besprechen Sie in Versammlungen des Gemeinde- und Pfahlrates, wie und wodurch die Mitglieder der Kirche, jung und alt, gesegnet werden können. Alle drei Ansprachen des Präsidenten und ebenso die seiner Ratgeber an die Jugendlichen sind im Ensign und im Liahona veröffentlicht worden. Präsident Gordon B. Hinckley spricht zu Eltern und Jugendlichen ist jetzt als Video erhältlich. Es ist eine hervorragende Quelle für Familienabende und Firesides mit dem Bischof. Bischöfe, wir haben es Ihnen nicht geschickt, damit Sie es ins Regal stellen. Bitte sorgen Sie dafür, dass die Jugendlichen Ihrer Gemeinde sich dies noch einmal anhören, es verstehen und sich verpflichten, so zu leben, wie es der Präsident der Kirche vorgegeben hat.
Ich wende mich jetzt in Bezug auf dieses wichtige Thema, nämlich dem Propheten zu folgen, direkt an die jungen Leute in der Kirche. Als ich in den letzten Monaten zu verschiedenen Gemeinden der Kirche gereist bin, ist mir aufgefallen, dass viele von euch bereitwillig seinem Rat folgen. Viele von euch haben den Entschluss gefasst, ihr Äußeres mehr zu pflegen als vorher. Viele von euch streben eifriger danach, schlechte Sprache zu vermeiden, Freunde sorgfältig zu wählen, sich von Pornografie und illegalen Drogen fernzuhalten, keine zweifelhaften Konzerte und gefährlichen Partys zu besuchen, ihren Körper mehr zu achten und sich in jeglicher Weise sittlich rein zu halten. Diejenigen von euch, die noch nicht darauf hören, warne ich davor, den Rat des Präsidenten der Kirche zu missachten. Er hat deutlich zu euch gesprochen. Studiert seine Worte und trachtet danach, sie zu befolgen. Sie sind wahr und kommen von Gott. Wir fordern diejenigen unter euch auf, die umkehren müssen, im Glauben voran zu gehen und vor dem Herrn rein zu werden. Ein jeder von euch bereitet sich jetzt darauf vor, später einmal ein Führer in der Kirche zu werden, und dafür ist es notwendig, dass ihr rein und glaubenstreu seid und treu zum Herrn steht.
Vergesst bitte nie, was ihr empfunden habt, als Präsident Hinckley für euch betete. Habt ihr gespürt, wie wertvoll ihr seid, als er bat: “Segne sie, dass sie als deine geliebten Söhne und Töchter annehmbar vor dir wandeln. Sie alle sind deine Kinder und haben die Fähigkeit, Großes und Edles zu bewirken.”? (Liahona, April 2001, Seite 41.)
Liebe Brüder und Schwestern, achten Sie auf das, was die Führer der Kirche Sie während dieser Generalkonferenz gelehrt haben. Wenden Sie die Lehren an, die Ihnen und Ihrer Familie helfen können. Lassen Sie uns alle, wie auch immer unsere Familienverhältnisse sein mögen, die Lehren der Propheten und der Apostel in unsere Familien hineintragen, damit sie unsere Beziehungen zueinander und zum Vater im Himmel und zum Herrn Jesus Christus stärken. Ich verheiße Ihnen im Namen des Herrn: Wenn Sie nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Herzen lauschen, wird der Heilige Geist Ihnen kundtun, dass das wahr ist, was in Botschaften von Präsident Hinckley, seinen Ratgebern, den Aposteln und den anderen Führern der Kirche gesagt worden ist. Er wird Ihnen eingeben, was Sie als Einzelne und als Familien tun müssen, um unseren Ratschlägen zu folgen, damit Ihr Zeugnis gestärkt wird und Sie Frieden und Freude haben können.
Brüder und Schwestern, ich bezeuge Ihnen, dass die Fülle des immerwährenden Evangeliums Jesu Christi durch den Propheten Joseph Smith auf Erden wiederhergestellt wurde. Wir sind gesegnet, weil wir heute von Präsident Gordon B. Hinckley, Gottes Propheten, geführt werden. Mögen wir darauf hören und dann das tun, was er uns sagt. Darum bete ich im Namen Jesu Christi. Amen.